Ob an den 1.200 Kilometern Küste, den rund 300 Seen oder in den Wäldern, die etwa elf Prozent der Landesfläche ausmachen – Schleswig-Holsteins Natur ist vielfältig. Doch wie steht es um diese Lebensräume? Wie gefährlich ist beispielsweise die starke Ausbreitung der Großfrüchtigen Moosbeere (auch "Cranberry" genannt) für andere Pflanzen in den Dünen Sankt Peter-Ordings und wie hat sich das kalte Frühjahr auf das Brutverhalten der Uhus ausgewirkt?
Mit diesen und weiteren Fragen zur biologischen Vielfalt im echten Norden beschäftigen sich Fachleute des Umweltministeriums und ziehen in ihrem Jahresbericht Bilanz.
Mehr Schutzgebiete für Tiere und Pflanzen
"Das Artensterben und der fortschreitende Verlust natürlicher Lebensräume stellt ebenso wie der Klimawandel eine der großen aktuellen Herausforderungen auch für unser Land dar", sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht zur Vorstellung des Berichts.
Mit der erst kürzlich verabschiedeten Biodiversitäts-Strategie "Kurs Natur 2030" will das Land gegensteuern. Ziel ist, dass bis 2030 mindestens 15 Prozent der Landesfläche Schutzgebiete und Biotope für Tiere und Pflanzen ausmachen. Zudem sollen zwei Prozent der Landesfläche weitgehend ungestörte Wildnisgebiete werden.
Dank an Naturschützer
Einen wichtigen Beitrag leisteten auch viele engagierte Naturschützerinnen und Naturschützer, lobte Albrecht und betonte, dass viele ihrer Projekte schon Wirkung gezeigt hätten. Es brauche aber weitere massive Anstrengungen, um den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen: "Hierzu werden neue Programme und weitere Mittel des Landes bereitgestellt", sagte der Minister.
Entwicklungen im Blick behalten
Dabei käme den Jahresberichten eine wichtige Rolle zu, betonte der Umweltminister. Sie zeigten auf, ob die Bemühungen erfolgreich seien und wo gegebenenfalls nachgeschärft werden müsse.
Im aktuellen Bericht ist unter anderem festgehalten wie sich die Gänse-Populationen im Land entwickeln und dass die außergewöhnlich niedrigen Temperaturen im April zu deutlich weniger Nachwuchs bei den Uhus geführt haben. Beleuchtet wird unter anderem auch das Freizeitverhalten von Menschen in der Natur. Insbesondere während der Pandemie haben mehr Menschen ihre Umgebung erkundet, zu Lasten der Tiere. Aus dem Bericht geht hervor, dass aus diesem Grund beispielsweise weniger Vögel in der Nähe von Gewässern gebrütet haben.
Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest vorbeugen
Zum Schutz der Artenvielfalt gehört auch die Jagd. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest, die im November bereits Mecklenburg-Vorpommern erreicht hatte.
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