Betreuung von Schutzgebieten innerhalb des NATURA 2000-Netzwerkes. Die Betreuung der Schutzgebiete ist nur in enger Zusammenarbeit mit den vor Ort ehrenamtlich tätigen Naturschutzverbänden möglich.
Aufstellung, Umsetzung und Monitoring der Maßnahmen der Managementpläne sowie deren regelmäßige Überarbeitung und Anpassung
Initiierung und Durchführung von Biotop-, Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen sowie Artenhilfsprojekte
Erarbeitung von Stellungnahmen zu Anträgen auf Dauergrünlandumbruch in der Wiesenvogelkulisse und zur Aufwertung von Grünlandlebensräumen und Biotopen
Beratung Dritter (Verbände und Vereine) bei der Planung, Finanzierung und Durchführung der oben genannten Projekte
Mitwirkung im Rahmen der nachhaltigen Regionalentwicklung beziehungsweise entsprechender Gremien
Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und der Akzeptanzförderung für den Naturschutz
Maßnahmen im Bereich der Umweltbildung
Video: Die Arbeit der Integrierten Stationen
Integrierte Stationen: Voller Einsatz für den Naturschutz
Schutzgebiete im Bereich der Station
Die betreuten Schutzgebiete sind sowohl Bestandteil des FFH-Gebiets "Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete", als auch des EU-Vogelschutzgebiets "Ramsar-Gebiet S-H Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete". Die Naturschutzflächen in der Eidermündung sind Teil des FFH-Gebiets "Untereider" sowie des EU-Vogelschutzgebiets "Ramsar-Gebiet S-H Wattenmeer und angrenzende Küstengebiet".
Die Westküste Schleswig-Holsteins ist geprägt vom marinen Lebensraum Wattenmeer, von der anschließenden Marschlandschaft mit den charakteristischen Deichen und Kögen und angrenzenden Geestbereichen im Hinterland. Das Wattenmeer ist die prägende Landschaft an der Westküste Schleswig-Holsteins, die zugleich auch eine herausragende internationale Bedeutung hat. Mit einer Größe von rund 4.400 Quadratkilometer erstreckt sich der Nationalpark Wattenmeer über Teile der beiden Kreise Nordfriesland und Dithmarschen. Die Köge in der Marschenlandschaft der Westküste sind durch Eindeichungen zur Neulandgewinnung entstanden. Stark entwässert wird die Marsch heute vorwiegend als fruchtbares Acker- und Grünland intensiv genutzt. Deshalb wurde von den nach 1935 eingedeichten Kögen, die ja seinerzeit dem Wattenmeer entzogen wurden, zunehmend größere Anteile als Naturschutzgebiete ausgewiesen und/oder in FFH und/oder EU-Vogelschutzgebiete eingegliedert. Die Aktivitäten der Integrierten Station Westküste richten sich sowohl auf diese "Naturschutzköge", als auch auf die Schutzgebiete im Mündungsgebiet der Eider und das EU-Vogelschutzgebiet Eiderstedt. Diese durch die Integrierte Station Westküste betreuten Flächen werden im Wesentlichen durch drei vorkommende beziehungsweise sich entwickelnde Lebensgemeinschaften der Küste charakterisiert:
Größere ungenutzte Sukzessionsflächen, in denen sich Natur weitgehend ungestört entwickeln kann,
Feuchtwiesen mit sehr hohen Wasserständen und einer extensiven Mäh-oder Weidenutzung, die eine hohe Bedeutung vor allem für Wiesenvögel und Wildgänse haben,
Offene Wasserflächen, die entsprechend des durchgeführten Wassermanagements meist brack- oder salzwassergeprägt sind und auch Wattflächen und Salzwiesen einschließen, die nur gelegentlich überflutet werden.
Erfolge
Durch ein gezieltes Grünlandmanagement konnten in einigen Gebieten bereits günstige Bedingungen für besonders gefährdete Brut- und Rastvogelarten geschaffen werden, die auf feuchtes und offenes Grünland angewiesen sind. Zu den Maßnahmen zählen zum Beispiel extensive Beweidung, intensives Monitoring als Grundlage für das Gebietsmanagement und winterliches Anstauen von Niederschlägen, um geeignete Wasserstände zur Brutzeit zu erreichen. Durch das gezielte Management, was ständig verbessert und angepasst wird, sind in einigen Gebieten die Wiesen- und Küstenvogelbestände wieder angestiegen. So gab es im Beltringharder Koog im Zeitraum 2011 bis 2021 Bestandszunahmen von einigen gefährdeten Arten wie zum Beispiel: Kiebitz, Feldlerche, Kampfläufer, Rotschenkel, Uferschnepfe, Seeregenpfeifer, Zwergseeschwalbe und Sandregenpfeifer. Auf Wander- und Radwegen gibt es vielfältige Möglichkeiten, die Schutzgebiete an der Westküste zu erleben. Von verschiedenen Aussichtstürmen und Beobachtungshütten lassen sich Brut- und Rastvögel eindrucksvoll beobachten. Der Schutz und zugleich die Erlebbarkeit der Natur, welche in guter Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort verwirklicht wird, sind inzwischen wichtige Bestandteile der integrierten Regionalentwicklung.
Die betreuten Schutzgebiete sind zu Schutzgebieten von nationaler und teilweise auch internationaler Bedeutung geworden und sollen zukünftig als wichtiger Rückzugsraum für zahlreiche selten gewordene Tier- und Pflanzenarten und als ein wichtiges Reservoir der biologischen Vielfalt erhalten bleiben beziehungsweise weiter verbessert werden. Die Schutzgebiete als Bestandteile des EU-Vogelschutzgebietes haben eine besondere Bedeutung für gefährdete Brutvogel-und Rastvogelarten, die auf feuchtes und offenes Grünland angewiesen sind. Diese Arten werden bundesweit immer seltener und stehen unter besonderem Schutz der EU-Vogelschutzrichtlinie. Schleswig-Holstein besitzt eine besondere Verantwortung für den Schutz dieser Arten, da hier bedeutende Anteile des deutschen Bestandes brüten, wie zum Beispiel Austernfischer, Uferschnepfe und Säbelschnäbler. Daher wird auch zukünftig ein großer Teil der Maßnahmen auf die Verbesserung der Lebensbedingungen für Wiesen-und Küstenvögel ausgerichtet sein. Auch die Akzeptanzförderung für den Naturschutz sowie das Naturerleben ohne Störung der Natur soll weiter ausgebaut und verbessert werden. Beides wird auch weiterhin in enger Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern vor Ort geschehen.
Zusammenarbeit
In der Region Westküste sind zahlreiche Organisationen, Initiativen und Akteure ansässig, mit denen die Integrierte Station Westküste kooperiert. Dazu gehören zum Beispiel die Gemeinden und Ämter, die Unteren Naturschutz- und Wasserbehörden der Kreise, der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH), die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit deren Tochterstiftung der Stiftung Eiderstedter Natur, die Lokale Aktion Runder Tisch Nordfriesland e.V., die örtlichen Naturschutzvereine mit den Gebietsbetreuern, das Michael-Otto-Institut, die Wasser- und Bodenverbände, der Deich- und Hauptsielverband, Zweckverbände, Jäger und Pächter.
In der Station im Beltringharder Koog sind Naturschutzmanagement, Forschung, Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung gebündelt untergebracht. Hier befindet sich auch eine Dauerausstellung über das Schutzgebiet Beltringharder Koog, betrieben von der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Beltringharder Koog (AGNB). In Form einer Erlebnisausstellung wird hier aktuell und umfassend über den Beltringharder Koog informiert. Es werden zudem naturschutzfachliche Führungen und Veranstaltungen für die Öffentlichkeit angeboten.
Die
Naturschutz-Ausstellung der Integrierten Station Westküste, Lüttmoorsiel, hat von November bis März von Donnerstag bis Sonntag geöffnet.
Angebote der Region
Die Integrierte Station führt zahlreiche Veranstaltungen und Führungen durch.
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