Die Grundwasservorkommen Schleswig-Holsteins werden in erster Linie für die öffentliche Trinkwasserversorgung genutzt. Gewerbliche Entnahmen können regional Bedeutsam sein, im Landesdurchschnitt treten sie jedoch deutlich hinter den öffentlichen Entnahmen zurück.
Letzte Aktualisierung: 01.07.2015
Insgesamt werden rund 250 Millionen Kubikmeter Grundwasser pro Jahr zur Trink- und Brauchwassernutzung aus dem Untergrund entnommen. Über 200 Millionen Kubikmeter entfallen dabei auf die öffentliche Trinkwasserversorgung durch rund 140 große Wasserwerke mit Entnahmen von mehr als 100.000 Kubikmetern pro Jahr und ca. 370 kleinere Wasserwerke, die über das gesamte Land verteilt sind.
Die genutzten Grundwasservorkommen befinden sich in oberflächennahen, in tiefer gelegenen eiszeitlichen und in tiefen tertiären Ablagerungen (Hauptgrundwasserleiter und angeschlossene tiefere Grundwasserleiter sowie tiefe Grundwasserleiter).
Die Nutzung oberflächennaher Grundwasservorkommen hat den Vorteil, dass diese Grundwasserleiter eine große Verbreitung haben und die Erschließungs- und Betriebskosten von Förderbrunnen mit geringerer Tiefe niedriger sind, als bei der Nutzung tiefer liegender Grundwasservorkommen. Der Nachteil der Nutzung oberflächennaher Grundwasservorkommen ist die im Vergleich mit tiefen Grundwasservorkommen größere Gefährdung durch anthropogene Verunreinigungen.
Insbesondere dort, wo oberflächennahe Grundwasservorkommen keine ausreichende Ergiebigkeit haben oder wo eine ungünstige Beschaffenheit des Wassers gegeben ist, werden tiefe Grundwasserleiter genutzt. Der größeren Ergiebigkeit tiefer Grundwasserleiter steht allerdings die mit der Tiefe zunehmende Mineralisierung des Grundwassers gegenüber. Salzablagerungen im tieferen Untergrund können zu einer Aufsalzung des Grundwassers führen. Mit zunehmenden Lösungsinhalten werden die Nutzungsmöglichkeiten des Grundwassers stark eingeschränkt, bei starker Versalzung ist es ungenießbar (Abb. 1.3.1).
Vor allem im südöstlichen Landesteil, aber auch im Raum Kiel werden aus den Braunkohlensanden der tiefen Grundwasserkörper beträchtliche Mengen an Grundwasser gefördert, während in den westlichen Landesteilen die natürliche Versalzung und hohe Huminstoffgehalte nur örtlich eine Nutzung dieses Grundwasserleiters zulassen. Etwa 30 Prozent der Grundwasserentnahmen für die öffentliche Wasserversorgung erfolgen aus den tiefen Grundwasserkörpern. Weitere 10 Prozent der Grundwasserentnahmen der öffentlichen Wasserversorgung werden aus den angeschlossenen tieferen Grundwasserleitern der pliozänen Kaolinsande entnommen.
Der mengen- und zahlenmäßig überwiegende Anteil der Wasserwerke im Lande fördert Grundwasser aus den eiszeitlichen Wasserleitern des Quartärs, also dem Hauptgrundwasserleiter und den angeschlossenen tieferen eiszeitlichen Grundwasserleitern. Etwa 60 Prozent der Grundwasserentnahmen der öffentlichen Wasserversorgung erfolgen aus diesen Grundwasserleitern (Abb. 1.3.2).
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: