Bei dem belasteten Produkt handelt es sich um das Spezialfutter "RaPass", das am 12. Dezember 2017 ausgeliefert worden ist. Auch der positive Befund der Proben vom 1. November 2017 schließt "RaPass" ein - bisher standen nur andere Produkte der Ölmühle im Verdacht.
Mehr als 300 Betriebe betroffen
"RaPass" ist ein Spezialfuttermittel das die Proteinverdauung im Vormagen von Rindern, Schafen und Ziegen vermindern soll. Insofern wird das Produkt vorrangig an diese Tiere verfüttert. Im Zeitraum vom 1. November 2017 bis zum 4. Januar 2018 wurden elf landwirtschaftliche Betriebe in Schleswig-Holstein mit Futtermehl beliefert, das "RaPass" enthält, 288 Betriebe erhielten Mischfuttermittelpellets. Weitere 14 Landwirte wurden direkt mit dem reinen Einzelfuttermittel beliefert.
Auch andere Futtermittelhersteller erhielten Lieferungen
Das belastete Futter wurde darüber hinaus zur Weiterverarbeitung an mehrere Futtermittelunternehmen geliefert. Eines stammt aus Schleswig-Holstein, andere haben ihren Sitz in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hamburg sowie in der Slowakei, Ungarn und Dänemark. Die Ölmühle wird die Abnehmer informieren und das Futtermehl zurückrufen.
Gesundheit der Verbraucher hat oberste Priorität
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Tiere über das Futter mit Salmonellen kontaminiert worden sind. Daher sind Landwirte nach europäischem Recht dazu verpflichtet, ihre Schlachthöfe zu informieren, wenn sie das betroffene Futter erhalten haben. So wird sichergestellt, dass die mögliche Salmonellenbelastung auch in der weiteren Produktionskette bekannt ist, um gesundheitliche Risiken für Verbraucher zu minimieren.
Hitze tötet Salmonellen ab
Das Verbraucherschutzministerium weist darauf hin, dass Salmonellen durch Hitze abgetötet werden. Lebensmittel wie pasteurisierte Milch oder durchgebratenes Fleisch sind also für den Menschen ungefährlich.
Pelletiertes Mischfutter nicht betroffen
Zuvor war bekannt geworden, dass sich der Verdacht auf Salmonellenbefall im pelletierten Mischfutter nach der Untersuchung von einhundert Proben aus dem Zeitraum zwischen Oktober und Dezember 2017 nicht bestätigt hat.
Futtermehl im Verdacht
Neben den Pellets hatte die Ölmühle im fraglichen Zeitraum auch Mischfuttermehl ausgeliefert. Dieses wird bei der Herstellung nicht wärmebehandelt. Bei mehlförmigem Futter besteht damit ein höherer Anfangsverdacht, deshalb werden auch hiervon Proben untersucht. Das Untersuchungsergebnis wird Anfang der Woche erwartet.
Die Tierhalter wurden aufgefordert, das in Frage kommende Futter vorsorglich auszutauschen. Laut Landwirtschaftsministerium betrifft das sieben rinderhaltende und 17 schweinehaltende Betriebe.
Staatanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf
Die Futtermittel-Ölmühle, die das mit Salmonellen belastete Futter in Umlauf gebracht hat, unterliegt weiterhin strengen Auflagen. Die Staatsanwaltschaft wurde durch das Landwirtschaftsministerium informiert und ermittelt, ob strafrechtliche Versäumnisse vorliegen.
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