Darauf haben sich alle kulturbegeisterten Plattdüütsch-Snacker schon das ganze Frühjahr gefreut: Im Freilichtmuseum Molfsee sind die 30. Niederdeutschen Theatertage gestartet! Hier zeigen noch bis zum 14. Mai zahlreiche Schauspielgruppen in klassischen Komödien, gesellschaftskritischen Stücken und Erstaufführungen ihr Können. Für besonders gelungene Werke werden Autorinnen und Autoren seit 2014 mit dem Konrad-Hansen-Preis gewürdigt – benannt nach dem früheren Intendanten des bekannten "Ohnsorg-Theaters". Zur Preisverleihung am Mittwochabend war auch der Minderheitenbeauftragte Johannes Callsen gekommen.

Tarper und Flensburgerin gewinnen

In diesem Jahr ging der mit 1.000 Euro dotierte 1. Preis an Arne Christophersen aus Tarp. Er überzeugte die Jury mit seinem Stück "An de Kant", in dem es um ein hochintelligentes Mädchen geht, das Opfer von wissenschaftlichen Experimenten wird. Über den 2. Preis und 500 Euro konnte sich die Flensburgerin Christin Kolbeck freuen. In ihrem "Paradies" verwandelt sie eine alltägliche Situation im Wartezimmer einer Arztpraxis in ein humorvolles Theaterstück. Die entsprechenden Auszeichnungen überreichte ihnen Johannes Callsen. Er dankte allen Spiel- und Theatergruppen, Ensembles und Bühnen für ihr großes ehrenamtliches Engagement für die plattdeutsche Sprache.

Plattdeutsches Theater weiter fördern

"Viele Theater und Spielgruppen haben die Einschränkungen in der Corona-Pandemie nur schwer überstanden. Auch vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass die Erstellung neuer, originär plattdeutscher Theaterstücke weiterhin gefördert und unterstützt wird", sagte Callsen. Die Erweiterung von niederdeutschen Theaterstücken um aktuelle Themen sei auch eine Gelegenheit zur Weiterentwicklung der Sprache und zur Erweiterung des Genre-Repertoires der Bühnen. Das sei eine der wichtigen Aufgaben des Niederdeutschen Bühnenbundes, die seit 2014 in der Verleihung des Konrad-Hansen-Preises Ausdruck finde, sagte er.

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