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Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein : Thema: Ministerien & Behörden

Geschafft: Haithabu und Danewerk sind UNESCO-Weltkulturerbe

Das Welterbekomitee hat das Grenzbauwerk Danewerk und den wikingerzeitlichen Handelsplatz Haithabu in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Letzte Aktualisierung: 06.11.2018

Luftaufnahme des Halbkreiswalles von Haithabu
Luftaufnahme des Halbkreiswalles von Haithabu

Der bedeutende wikingerzeitliche Seehandelsplatz Haithabu und das Grenzbauwerk Danewerk liegen an einer historischen Engstelle zwischen dem Ostseearm Schlei und den Niederungen der Nordsee bei Schleswig im Norden Schleswig-Holsteins. Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert lagen die Stätten im Zentrum der Handelsnetze zwischen Nord- und Westeuropa und bildeten den Kern zwischen Skandinavien und dem kontinentalen Europa.

Die Auszeichnung ist für das Land Schleswig-Holstein und uns eine große Ehre. Wir sind stolz, dieses kulturelle Erbe für unsere zukünftigen Generationen zu bewahren, zu schützen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die ganze Region hat hier an einem Strang gezogen und einen gemeinsamen Erfolg erzielen können. Mit der hansestädtischen Altstadt von Lübeck und mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer hat das Land Schleswig-Holstein mit dem Grenzbauwerk Danewerk und dem wikingerzeitlichen Handelsplatz Haithabu nun drei von der UNESCO ausgezeichnete Stätten“, so Karin Prien, die Ministerin des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Aufgrund ihrer besonderen geografischen Lage waren Haithabu und das Danewerk der zentrale Knotenpunkt der Netzwerke von Seehandelsplätzen zwischen West- und Nordeuropa vom 8.-11. Jahrhundert. Haithabu und Danewerk sind zudem das herausragende Beispiel eines städtischen Handelszentrums, das zusammen mit einem großräumigen Befestigungswerk über mehrere Jahrhunderte den Kern des Grenzraums zwischen dänischem und fränkischem Reich bildete.

Ein Teilabschnitt des Krummwalls
Ein Teilabschnitt des Krummwalls

Die Vielfalt und die Qualität der archäologischen Zeugnisse sowie das reiche und äußerst gut erhaltene archäologische Material zeigen die einzigartige Bedeutung dieses Denkmalensembles. Während der gesamten Wikingerzeit war Haithabu eine der größten und wichtigsten Handelsstädte. Im 10. Jahrhundert wurde Haithabu in das Verteidigungssystem des Danewerks eingebettet, welches das Grenzland und die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Ostsee kontrollierte. Beide Denkmale sind ein herausragendes Zeugnis für den Austausch und Handel zwischen Menschen verschiedener kultureller Traditionen in Europa zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert. Sie wurden zu wichtigen wissenschaftlichen Quellen, um eine Vielzahl wirtschaftlicher, sozialer und historischer Entwicklungen im wikingerzeitlichen Nordeuropa verstehen zu können.

Auch bei den Touristikern in der Region ist die Freude groß. Max Triphaus, Geschäftsführer der Ostseefjord Schlei GmbH:Als zertifiziertes nachhaltiges Reiseziel legen wir besonderen Wert auf die Bewahrung unseres kulturellen Erbes. Mit Haithabu und dem Danewerk haben wir echte Alleinstellungsmerkmale, die durch die Auszeichnung zum Weltkulturerbe nun auch international auf den Reiselandkarten erscheinen und uns neue Gästegruppen eröffnen, die insbesondere auf Qualität und Authentizität setzen. Wir erhalten neue Möglichkeiten in der Tourismusentwicklung aber auch die Verantwortung, behutsam mit diesem Erbe umzugehen“.

Der Welterbeantrag für Haithabu und das Danewerk wurde seit einem Landtagsbeschluss im Jahre 2004 vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein unter seinem langjährigen Leiter Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim vorbereitet: In den vielen Jahren der Vorbereitung ist gerade hier in der Region ein äußerst solides Fundament für den erfolgreichen Antrag zur Aufnahme gelegt worden. Auch das ist ein besonderer Erfolg der Nominierung. Ein internationaler Antrag zusammen mit Island, Dänemark, Lettland und Norwegen unter dem Thema „Wikingerzeitliche Stätten in Nordeuropa“ wurde 2015 vom Welterbekomitee zur weiteren Überarbeitung an die Antragsteller zurückverwiesen und daraufhin nicht mehr weiter verfolgt. Stattdessen formulierte das Archäologische Landesamt kurzfristig einen neuen Antrag, der sich nur noch auf Haithabu und das Danewerk als einzigartigen wikingerzeitlichen Handelsknotenpunkt und Grenzbauwerk fokussierte. Der Antrag wurde im Januar 2017 bei dem UNESCO Welterbezentrum eingereicht und im Herbst 2017 und Frühjahr 2018 von ICOMOS geprüft. Die Experten des Internationalen Rates (ICOMOS) hatten im Mai vorgeschlagen, den Denkmalkomplex als “The Archaeological Border complex of Hedeby and the Danevirke” in die Liste des UNESCO-Welterbes aufzunehmen.

Ulf Ickerodt, Leiter des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein, dazu: Für die jahrelange Unterstützung bedanke ich mich auch im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen bei allen Beteiligten: den Gemeinden, den Bürgermeistern, den Kreisen, der dänischen Minderheit, den örtlichen Organisationen und Institutionen und Museen. Mein besonderer Dank gilt Matthias Maluck. Dank seines Durchhaltevermögens und seiner positiven Art hat er nicht nur die Region für das Vorhaben begeistert, sondern auch im Team mit Christian Weltecke die Überarbeitung der Antragsdokumente übernommen. Ein besonderes Qualitätsmerkmal ist der transparente Verfahrensverlauf. Zu guter Letzt sei auch den Kolleginnen und Kollegen vom Archäologischen Landesmuseum und vom Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie für das Einbringen ihrer fachlichen Expertise gedankt. Stellvertretend ist hier Claus von Carnap-Bornheim (Stiftung Landesmuseen Schleswig-Holstein) zu danken, aber auch Nis Hardt (Danevirke Museum). Ohne deren starken Glauben an das Projekt wäre diese Eintragung in die Welterbeliste kaum angegangen worden.

Weitere Informationen erhalten Sie über folgende Links:

Das Danewerk

www.haithabu.de

www.danevirkemuseum.de

www.ostseefjordschlei.de

www.haithabu-danewerk.de

Archäologische Grenzlandschaft von Haithabu und Danewerk - KuLaDig

UNESCO-Welterbezentrum: Offizieller Eintrag auf der UNESCO-Welterbeliste (englischsprachig)

Titelbild zum Welterbeantrag Haithabu und Danewerk mit einer Abbildung des Krummwalls.

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