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Schleswig-Holstein -
Nordseeinsel Helgoland

Die Hochseeinsel Helgoland ist nicht nur als zollfreies Einkaufsparadies bekannt, sie wird besonders wegen ihrer sauerstoff- und jodreichen Luft geschätzt.

Letzte Aktualisierung: 06.10.2022

70 Kilometer vom Festland entfernt, liegt die Hochseeinsel Helgoland. Und doch gehört sie mit Pinneberg zu einem Kreis, der für schleswig-holsteinische Verhältnisse nicht weiter von der offenen See entfernt sein könnte. Helgoland, das ist die etwa einen Quadratkilometer große Hauptinsel und die 0,7 Quadratkilometer kleine Nachbarinsel "Düne". Neben dem Wahrzeichen der Insel, der "Langen Anna", gibt es auch eine einmalige Flora und Fauna zu entdecken - zu Fuß, denn hier herrscht Kraftfahrzeug- und Fahrradverbot.

Rot, grün, weiß: Treppe oder Fahrstuhl?

Hoch oben, auf dem Oberland des roten Bundsandsteinfelsens, ragt der 35 Meter hohe Leuchtturm empor. Er ist das einzige Gebäude, das den zweiten Weltkrieg überstanden hat. Noch heute weist er mit dem stärksten Leuchtfeuer in der Deutschen Bucht Schiffen den sicheren Weg. "Hoch oben auf dem Oberland" bedeutet bis zu 61 Meter über dem Meer. Die Hauptinsel liegt allerdings nicht auf einer Ebene, so ist dem Oberland, im wahrsten Sinne des Wortes, das Mittel- und Unterland untergeordnet. Auf zweierlei Wegen geht es von unten nach oben. Ein Weg führt über 184 Treppenstufen. Der zweite ist bequem per Knopfdruck zu bewältigen - mit einem Fahrstuhl.

Hoher Fels - flache Düne

Neben der imposanten Steilküste und dem grünen Land der Hauptinsel, vervollständigt die flache "Düne" die Landschaft Helgolands. Wie der Name schon vermuten lässt, ist sie aus feinem Sandstrand. Die Helgoländer Flagge, die überall auf der Insel weht, steht genau für diesen Eindruck. Dabei haben die Farben die Bedeutung: "Grün ist das Land, rot ist die Kant’, weiß ist der Sand. Das sind die Farben von Helgoland".

Einmalige Pflanzen- und Tierwelt

Das Hochseeklima ist durch den nahen Golfstrom begünstigt und das ganze Jahr über mild. Eine einmalige Pflanzen- und Tierwelt ist hier angesiedelt und kann mit gebotenem Respekt erkundet werden. Alle, ob passive "Robbenbaby-Beobachter" oder aktive "Hummerpaten", dürfen rund ums Jahr die Flora und Fauna der Insel genießen.

Helgoland und das "Lied der Deutschen"

Helgoland stand bereits unter der dänischen, englischen und deutschen Flagge. Doch egal zu welchem Land die Insel in der Vergangenheit zählte, sie zog schon früh Besucher von nah und fern an. 1841 schrieb der Urlauber und Dichter Heinrich Hoffmann von Fallersleben auf der damals britischen Insel Helgoland das "Lied der Deutschen". Ursprünglich vom Dichter als Trinklied verstanden, ist die dritte Strophe heute die deutsche Nationalhymne.

An einem Strand sind zahlreiche Strandkörbe zu sehen. Im Hintergrund steht ein rot-weißer Leuchtturm.
Helgoland ist heute hauptssächlich vom Tourismus geprägt.

Mehrere Standbeine

Noch heute leben die 1.400 Insulaner hauptsächlich vom Tourismus. Für Besucher anziehend ist, neben der einmaligen Landschaft, auch ein zoll- und mehrwertsteuerfreier Einkaufsbummel. In den bunten "Hummerbuden" am Hafen wandern neben traditionellen Waren auch Luxusartikel in den Einkaufskorb. Ein weiteres Standbein der Insel ist neben dem Fischfang auch die Forschung, beispielsweise in der Biologischen Anstalt Helgoland mit ihren Forschungs-, Lehr- und Schauaquarien.

"Big Bang"

Schleswig-Holstein hätte beinahe auf seine einzige Hochseeinsel verzichten müssen. Denn die Briten versuchten 1947 die Insel zu zerstören, um zu verhindern, dass die Deutschen Helgoland jemals wieder in einem Krieg gegen das Inselreich aufrüsten könnten. Sie bereiteten den "Big Bang", die größte nicht nukleare Sprengung der Geschichte vor. Doch Helgoland hielt den 7.000 Tonnen Sprengstoff stand. 1952 konnte die Bevölkerung, die zum Ende des Zweiten Weltkrieges evakuiert worden war, auf die Insel zurückkehren.

Stationen der Helgoländer Geschichte

Helgoland ist nicht immer Insel gewesen. Erst der steigende Nordsee-Meeresspiegel nach der jüngsten Eiszeit schnitt den Felsen vom Festland ab. Einige Stationen der wechselvollen Inselgeschichte:

  • 1714: Die Dänen übernehmen die Herrschaft über Helgoland
  • 1720/21: Eine Sturmflut durchbricht die Verbindung von Hauptinsel und Düne. Die Düne war zuvor lange als Kalk- und Gips-Steinbruch genutzt und dadurch geschwächt worden
  • 1807: Die Dänen müssen den Briten weichen
  • 1826: Die touristische Karriere des Buntsandsteinfelsens beginnt. Jacob Andresen Siemens gründet das Seebad
  • 1890: übergeben die Briten Helgoland an das Deutsche Reich. Der Handel ist Bestandteil eines größeren Interessenausgleichs beider Länder
  • 18. April 1945: Die Insel wird nach einem verheerenden Luftangriff evakuiert
  • 18. April 1947: Die britische Armee zerstört mit einer gewaltigen Explosion das militärische Bunkersystem der Insel. Dabei entsteht das Mittelland
  • 1. März 1952: Nachdem Helgoland mehrere Jahre Sperrgebiet war und der britischen Luftwaffe als Bombenübungsgebiet gedient hatte, kann die Wiederbesiedlung beginnen
  • 1962: Helgoland wird Nordseeheilbad, der Tourismus nimmt einen schnellen Aufschwung und ist Haupteinnahmequelle der Insulaner
  • 26. Juni 2011: Der Vorschlag, Hauptinsel und Düne durch Landaufschüttung wieder zu vereinen und Flächen für neue touristische Infrastruktur zu gewinnen, scheitert in einem Bürgerentscheid. In den Jahren zuvor hatte sich der Besuch von Tagestouristen drastisch reduziert.

Weitere Informationen

Landschaft und Natur in Schleswig-Holstein

Sagen und Legenden: Ligur und Walguna - die Entstehung Helgolands

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