Navigation und Service

Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Erdölförderung im Nationalpark Wattenmeer endet definitiv im Jahr 2041


Goldschmidt: „Diese Vereinbarung gibt Rechtssicherheit und eine verlässliche Perspektive für das Wattenmeer“

Letzte Aktualisierung: 07.05.2024

KIEL. Die Förderung von Erdöl im Wattenmeer wird Ende 2041 Geschichte sein: Dann wird die bestehende gültige Lizenz für die Bohr- und Förderinsel Mittelplate im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer definitiv auslaufen. Mit den Vorbereitungen für den Rückbau der Mittelplate wird in den 2030er Jahren begonnen. Für die Erschließung neuer Ölfelder in diesem Gebiet werden in Zukunft keine Genehmigungen mehr erteilt und die anhängigen Anträge der Wintershall Dea zurückgezogen. Darauf haben sich das MEKUN und der Betreiber der Mittelplate, der deutsche Gas- und Ölproduzent Wintershall Dea, geeinigt.

„Mit dieser Einigung läuten wir auch im Wattenmeer endlich und definitiv das Ende des fossilen Zeitalters ein. Die Bohrinsel Mittelplate war trotz hoher Sicherheitsstandards schon lange ein Fremdkörper in diesem extrem sensiblen Naturraum. Das endgültige Auslaufen der Erdölförderung ist eine gute Perspektive für den Schutz des Wattenmeeres“, sagt Tobias Goldschmidt.

Das deutsch-dänisch-niederländische Wattenmeer ist aufgrund seiner Einzigartigkeit von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Diese Anerkennung war 2009 trotz der Erdölförderung nur möglich, weil Gebiete für die Erdölförderung und -aufsuchung als Exklaven aus dem Weltnaturerbe ausgenommen wurden.

In den letzten Jahren hatte Wintershall Dea allerdings Anträge gestellt, das Fördergebiet von der Mittelplate ausgehend zu erweitern: zur Erdölförderung aus dem sogenannten „Südzipfel“ und zur Aufsuchung in dem sogenannten Feld „Heide-Restfläche“. Diese Anträge waren jedoch aus Sicht des zuständigen Umweltministeriums nicht genehmigungsfähig. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Nutzungsdrucks des Wattenmeers hatte sich das UNESCO Weltnaturerbekomitee aufgrund des Antrags auf eine Ausweitung der Erdölförderung im Wattenmeer ernsthaft besorgt geäußert. Im Zuge der nun getroffenen Einigung zieht Wintershall Dea nun beide Anträge zurück. Minister Goldschmidt kündigte an, die UNESCO entsprechend über die Rücknahme der Anträge im Wattenmeer zu informieren.

Teil der Einigung zwischen MEKUN und Wintershall Dea ist auch eine finanzielle Verständigung. Die Förderabgabe soll demnach ab dem 1. Juni 2024 weiterhin dynamisiert und in Phasen vergleichsweise niedriger Marktpreise auf einen Mindestzinssatz von 15 Prozent gesenkt werden. Bisher lag dieser Satz bei 21 Prozent.

Bundesgesetzlich ist eine Förderabgabe von nur 10 Prozent vorgesehen, von denen die Länder unter bestimmten Bedingungen abweichen können. Schleswig-Holstein hatte lange deutlich mehr verlangt, wogegen Wintershall Dea juristisch vorgegangen war und die Differenzbeträge vom Land zurückgefordert hatte.

„Mit dieser Vereinbarung haben wir uns nun außergerichtlich geeinigt. Damit bewahren wir das Land vor dem Risiko, Rückzahlungsansprüchen im dreistelligen Millionenbereich ausgesetzt zu sein. Diese Vereinbarung gibt beiden Seiten dauerhaft Planungs- und Rechtssicherheit“, sagt Goldschmidt.

Stand: 7. Mai, 11 Uhr

Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Auswahl bestätigen