Die Sicherung des geistigen Eigentums und der digitalen Urheberrechte nimmt in der Musikindustrie einen immer höheren Stellenwert ein. Schätzungen zufolge wird in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich mehr Musik veröffentlicht, als bisher online verfügbar ist. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich mehr Songs ähneln werden. Zudem werden Künstler bewusst oder unbewusst von anderen Songs beeinflusst. Fragen zum Urheberrecht und geistigen Eigentum müssen mitunter vor Gericht geklärt werden.

Millionen Musikstücke auf Ähnlichkeit überprüfen

Hier setzt die P-Labor Elektronik GmbH aus Ostenfeld (Kreis Rendsburg-Eckernförde) an: In dem Projekt "UMR – Unique Music Recognition" entwickelt das Unternehmen eine Künstliche Intelligenz, die Melodien von Millionen existierender Musikstücke auf Ähnlichkeit überprüfen kann. Ziel des Projekts ist es, die Künstler, Labels und Musikverlage dabei zu unterstützen, rechtliche Konflikte im Zusammenhang mit Urheberrechtsfragen zu vermeiden und sich auf ihr kreatives Schaffen zu konzentrieren.

Das Land unterstützt das UMR-Projekt mit rund 100.000 Euro. Digitalisierungsminister Dirk Schrödter überreichte dem Team den Förderbescheid und informierte sich über den Entwicklungsstand der KI-gestützten Musikerkennung.

Effektives Werkzeug made in SH

"Künstliche Intelligenz findet Anwendung in allen Lebensbereichen, natürlich auch in der Musik. KI hat elementaren Einfluss auf kreative und wirtschaftliche Prozesse, aber betrifft auch den rechtlichen Bereich. Ich bin begeistert vom innovativen Ansatz des UMR-Projektes, mithilfe von KI-Technologie Musiktücke zu identifizieren, abzugleichen und Urheberrechtsverletzungen zu erkennen", sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. "Musikschaffende haben damit ein effektives Werkzeug made in SH, um die Originalität ihrer Werke sicherzustellen und geistiges Eigentum zu schützen. Ein weiteres Beispiel für den kreativen Spirit und die Vielfalt am Digitalstandort Schleswig-Holstein."

P-Labor Elektronik entwickelt seit 30 Jahren Innovationen im Bereich Multimedia und digitaler Technologien in Schleswig-Holstein. Die neue KI-Software zerlegt Songs in ihre einzelnen Bestandteile, extrahiert die Gesangsmelodien und gleicht diese in der Trainingsphase mit sämtlichen in der Testdatenbank verfügbaren, existierenden Gesangsmelodien ab. Die Erschließung größerer Datenbanken durch Kooperationen mit großen Labels und Streamingplattformen ist ein nächster strategischer Schritt, damit Künstler Gewissheit haben können, wirklich Eigentümer eines neuen Werkes zu sein.