Fast ein Drittel des in Deutschland angebauten Kohls stammt aus Dithmarschen. Damit ist die Region nicht nur das größte zusammenhängende Anbaugebiet Deutschlands, sondern sogar Europas. Nun hat Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht mit dem traditionellen Kohlanschnitt die Dithmarscher Kohltage eröffnet.
Schwierige Wetterbedingungen
"Kohlanbau auf einer Fläche von 4.200 Fußballfeldern, 80 Millionen Kohlköpfe jedes Jahr – diese Zahlen belegen sehr anschaulich die große Bedeutung des Kohlanbaus in Dithmarschen"
, sagte Albrecht. Leider habe die außergewöhnliche Dürreperiode auch dem Kohl zugesetzt. Die Pflanzen hätten die Böden regelrecht leergesogen, dadurch wäre das Wachstum bis Ende August deutlich gebremst worden. "Es bleibt zu hoffen, dass die Kohlpflanzen den Rückstand in der letzten Phase der Vegetation noch ein Stück weit aufholen"
, fuhr Albrecht fort.
Erfolgreiches Regionalmarketing
Die Dithmarscher Kohltage läuten seit mehr als 30 Jahren traditionell die Erntezeit ein. 180 landwirtschaftliche Betriebe bauen im Landkreis nicht nur verschiedene Kohlsorten, sondern auch viel weiteres Gemüse an, beispielsweise Möhren, Rote Beete und Erbsen. Sechs Tage lang dreht sich auf dem Volksfest jetzt alles um diese Produkte. Das fördert auch den Tourismus in der Region - alleine zur Eröffnungsveranstaltung auf dem Hof von Familie Vollmert aus Brunsbüttel werden mehr als 5.000 Besucher erwartet.
"Im Laufe der Jahre ist es hier sehr erfolgreich gelungen, die Aktivitäten und Interessen von Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus zu bündeln. Die Dithmarscher Kohltage sind Regionalmarketing im besten Sinne mit einer Wirkung weit über die Landesgrenzen hinaus"
, sagte Albrecht. Zu den Feierlichkeiten gehört so beispielsweise die Wahl von zwei Kohlregentinnen, welche Dithmarschen für zwei Jahre auf Festen und Messen im ganzen Bundesgebiet vertreten. Außerdem präsentiert das "Kohlosseum" in Wesselburen alte Erntemaschinen und Anbaumethoden, vielerorts werden Verkostungen und Kochkurse angeboten.