4. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland
Wie steht es momentan um die Gleichstellung in Deutschland? Gibt es regionale Unterschiede? Der 4. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt Auskunft zur momentanen Situation und bietet somit eine Unterstützung für die Gleichstellungspolitik in Bund und Ländern. Quelle: BMFSFJ
Sorgearbeit fair teilen!
Unbezahlte Sorgearbeit ist ungleich zwischen den Geschlechtern verteilt. Frauen übernehmen einen wesentlich größeren Teil der Kindererziehung und des Haushaltes. Das führt dazu, dass sie ein geringeres Einkommen, sowie geringere Karrierechancen haben. Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchen, Gewerkschaften, Frauen-, Männer- und Sozialverbänden sowie aus Selbsthilfeorganisationen und Stiftungen haben nun das Bündnis „Sorgearbeit fair teilen“ gegründet und wollen sich für gleiche Verwirklichungschancen für alle Geschlechter einsetzen. Quelle: https://www.frauenrat.de/sorgearbeit-fair-teilen-zwischen-maennern-und-frauen/
Funktioniert Frauenförderung durch Arbeitszeitmodelle?
Das Modell der Teilzeitarbeit, soll dazu dienen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken und somit auf Geschlechtergerechtigkeit hinzuwirken. Allerdings ist noch Gegenteiliges der Fall und die Geschlechterdiskriminierung wird durch dieses Modell sogar gefördert. Eva-Maria Schmidt macht in einer Studie darauf aufmerksam, dass dieses Modell vorangig von Frauen genutzt wird. Dadurch gelten sie weniger flexibel und karriereorientiert. Dass Frauen den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit erledigen, bleibt nach wie vor ein Problem. Für Geschlechtergerechtigkeit müssen Männer also vollständig von der ihnen zugeschriebenen Vollzeittätigkeit entkoppelt werden. Quelle: https://www.oif.ac.at/fileadmin/user_upload/p_oif/beziehungsweise/2020/bzw_Okt_2020.pdf
Welche Auswirkungen hat Digitalisierung auf die Gleichstellung der Geschlechter?
Werden Ungleichheiten dadurch beseitigt oder sogar noch verstärkt? Mit dieser Thematik hat sich Renate Wielpütz in ihrer Expertise auseinandergesetzt. Neben einer Erläuterung des Begriffes der Digitalisierung und des gleichstellungspolitischen Handlungsbedarfs, nennt sie konkrete Projektbeispiele und Empfehlungen, wie eine gendersensible Digitalisierung aussehen kann. Quelle: https://www.esf-querschnittsziele.de/fileadmin/DATEN/Publikationen/expertise_gleichstellung-digitalisierung_130720.pdf
Zu wenig Frauen in Führungspositionen…
...auch im zivilgesellschaftlichen Sektor. Trotz 70% Frauenanteil in Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen sind nach einer Studie von FAIR SHARE of Woman Leader e.V. nur 30% der Führungspositionen durch Frauen besetzt. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat FAIR SHARE nun ein Projekt gestartet. Der Frauenanteil in Führungspositionen soll systematisch analysiert werden und Maßnahmen für mehr Diversität ergriffen und begleitet werden. Quelle: https://fairsharewl.org/de/
Gemeinsam gegen Gewalt gegen Frauen
Die Website des Bundesförderprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt gegen Frauen“ ist online gegangen. Es wurde im Rahmen der Umsetzung der Istanbul-Konvention ins Leben gerufen und wird im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) von der Bundesservicestelle betreut. Ziel ist finanzielle Unterstützung für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Auf der Website www.gemeinsam-gegen-gewalt-an-frauen.de können sich Interessierte über dieses Programm informieren und sämtliche Dokumente für das Zuwendungsverfahren zum Download finden. Quelle: www.gemeinsam-gegen-gewalt-an-frauen.de
Verstärkung aus den allgemeinen Hilfsdiensten
Gewalterfahrungen können für Frauen weitreichende Folgen haben z.B. Verlust des Arbeitsplatzes, der Wohnung oder Verschuldung. Vor allem eine ökonomische Abhängigkeit vom Täter stellt die Frauen vor eine Situation, in der sie auf Unterstützung angewiesen sind. Wichtige Anlaufstellen für sie sind allgemeine Hilfsdienste, für die die Hilfe für gewaltbetroffenen Frauen eine große Herausforderung darstellt. Die Istanbul-Konvention hat sie nun verpflichtet, solche Hilfe zu leisten und ihre Mitarbeitenden dementsprechend auszubilden. Quelle: https://www.ab-jetzt.org/blog.html#hilfe&ab-jetzt-kommt-verstarkung-aus-den-allgemeinen-hilfsdiensten
Frauen leiden mehr unter der Corona-Krise
Die Corona-Krise stellt eine Herausforderung für unsere gesamte Gesellschaft dar. Dennoch leiden Frauen und Mädchen besonders unter dieser Situation. Geschlechtsspezifische Nachteile werden deutlich spürbarer. Eingeschränkte Kinderbetreuung erhöht den Aufwand der unbezahlten Sorgearbeit erheblich, der hauptsächlich von Frauen getragen wird. Auch die häusliche Gewalt nimmt zu ausgelöst durch den Stress, der durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens entsteht und die fehlenden Rückzugsorte außerhalb des häuslichen Umfeldes. UN-Women zeigt ausführlich, welche Auswirkungen die Pandemie auf unterschiedliche Gruppen von Frauen z.B. transgender Frauen oder Frauen mit Behinderungen hat. Quelle: https://interactive.unwomen.org/multimedia/explainer/covid19/en/index.html
Fürsorge ist systemrelevant
Während der Corona-Pandemie sind Familien aufgrund der eingeschränkten Betreuungsangebote bei der Fürsorgearbeit weitgehend auf sich alleingestellt. Wer Fürsorgeaufgaben übernimmt, ist also besonders von der Pandemie betroffen, genau wie die Jugendlichen, deren Bedürfnisse nach Freizeit und Bildung, kaum beachtet wurden. Trotz Sozialpakete und Rettungsschirme sind die Lasten des „Lockdowns“ nicht gleichmäßig verteilt. Das ZFF fordert eine solidarische und geschlechtergerechte Absicherung von Fürsorgearbeit über den gesamten Lebensverlauf hinweg. Quelle: https://www.zukunftsforum-familie.de/index.php?id=1209#c16631