In der Metropolregion Hamburg kooperiert Schleswig-Holstein über Ländergrenzen hinweg mit Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und der Freien und Hansestadt Hamburg.
Letzte Aktualisierung: 11.10.2024
Die Metropolregion Hamburg (MRH) ist eine von insgesamt elf Metropolregionen in Deutschland. Zu ihr gehören vier Länder sowie 20 (Land-) Kreise und kreisfreie Städte. Sie ist eine Plattform für die Kooperation von Ländern, Kreisen, Städten und Gemeinden in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Hamburg sowie für Wirtschaft und Sozialpartner.
Träger der Metropolregion sind die Länder, (Land-) Kreise und kreisfreie Städte sowie die zwölf Gründungsmitglieder der "Initiative pro Metropolregion Hamburg e.V." (IMH). Zu ihr gehören Handels- und Handwerkskammern, die Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein sowie Unternehmen und Gewerkschaften. Gemeinsam setzen sich dafür ein, die Potenziale der Region als Wirtschafts- und Lebensraum besser zu nutzen.
Bedeutung für Schleswig-Holstein
Da der internationale Standortwettbewerb zunehmend zwischen Metropolregionen stattfindet, ist die Nähe zu Hamburg ein äußerst wichtiger Standortfaktor für Schleswig-Holstein. Damit das Land als Ganzes davon profitieren kann, hat die Landesregierung ein fundamentales Interesse an der Entwicklung einer starken Metropolregion.
Etwa 62 Prozent der Bevölkerung Schleswig-Holsteins leben in der Metropolregion Hamburg. Zudem werden in den zur Metropolregion gehörenden Landesteilen etwa 64 Prozent aller Einkünfte von Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen im Land erzielt.
Schleswig-Holstein profitiert besonders vom Arbeits- und Ausbildungsplatzangebot in Hamburg. Rund 173.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner pendeln dorthin zur Arbeit und stellen 16,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Hansestadt.
Zahlen und Fakten
4 Länder
20 (Land-) Kreise / kreisfreie Städte
12 Wirtschafts- und Sozialpartnerinnen und -partner
Die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg ist freiwillig und vertrauensvoll. Die Metropolregion gibt Impulse und formuliert Strategien und Handlungsansätze, entwickelt Projekte und setzt sie gemeinsam mit den Partnern um. Sie konzentriert sich dabei auf Aufgaben, die der Entwicklung der gemeinsamen Region zugutekommen und die auf teilregionaler Ebene nicht oder nicht ausreichend erfüllt werden können.
Die Ziele der Metropolregion sind im "Strategischen Handlungsrahmen" festgelegt. Er definiert Handlungsfelder und Projektschwerpunkte für die Zusammenarbeit der Partner, für die Arbeit der Geschäftsstelle und für die Verteilung der Fördermittel. Ein jährliches Arbeitsprogramm listet die konkreten Aktivitäten auf und hinterlegt sie mit den erforderlichen Finanzmitteln.
Die gemeinsame Geschäftsstelle der Metropolregion befindet sich in Hamburg.
OECD-Studie zur Wettbewerbsfähigkeit
2018/2019 hat die OECD (organisation for economic cooperation and development) die Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion untersucht und in einer Studie eine Vielzahl von Anregungen gegeben, welche Veränderungen und Prozesse notwendig sind, damit die Region noch wettbewerbsfähiger wird und wirtschaftlich erfolgreich bleibt. 2020 haben sich die Gremien der Metropolregion auf Basis der Empfehlungen der OECD auf die Umsetzung von 93 Einzelmaßnahmen verständig. Bis 2025 sollen davon prioritär 18 Maßnahmen und Projekte realisiert werden, unter anderem in den Bereichen Innovation und Technologietransfer, Erneuerbare Energien/Wasserwirtschaft sowie Wohnen und Verkehr.
Koordinierungskreis Raumentwicklung
Im Bereich Planung wurde aufgrund der Empfehlungen der OECD ein Koordinierungskreis Raumentwicklung eingerichtet, in dem die Planungsträger und Planungsbehörden der Metropolregion zusammenkommen. Die Landesplanung Schleswig-Holstein ist durch die Leiterin der Abteilung Landesplanung vertreten. Aufgabe des Koordinierungskreises ist es, die räumliche Entwicklung in der Metropolregion zu koordinieren und Empfehlungen für eine grenzübergreifend abgestimmte räumliche Planung zu geben. Der Koordinierungskreis war auch zuständig für die strategische Prozesssteuerung zur Erarbeitung eines neuen Räumlichen Leitbildes für die Metropolregion, das im Mai 2024 vom Regionsrat verabschiedet wurde.
Räumliches Leitbild 2045
Das räumliche Leitbild soll Kompass für die langfristige Entwicklung der Region sein. Es richtet sich an alle, die sich in der Metropolregion Hamburg mit räumlicher Planung befassen, und setzt dabei auf eine freiwillige Selbstverpflichtung bei der Umsetzung. Die Akteure in der Region sollen das Leitbild in ihre formellen und informellen Planwerke integrieren, es konkretisieren und Folgeprozesse anstoßen.
Das Räumliche Leitbild ist kein Plan, sondern das Bild einer Zukunftsvision, das aus vier so genannten Raumfiguren besteht. Dies sind im Leitbild zeichnerisch umgesetzte Inhalte in Form von Linien, Korridoren, Flächen und Piktogrammen. Sie verkörpern das Grüne Netz, das Biosphärenreservate sowie National- und Naturparke in der Metropolregion vernetzt, das Mobilitätsnetz, die Perspektivräume, die Schwungräder für die ökonomische Entwicklung der Region sein können, und die Siedlungsachsen als prägende Raumstruktur für eine flächensparende und klimaangepasste Siedlungsentwicklung.
Für gemeinsame Projekte stellen die Trägerländer der Metropolregion jährlich rund 2,7 Millionen Euro in drei Förderfonds zur Verfügung. Davon kommen 600.000 Euro aus Schleswig-Holstein.
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