Im Jahr 2020 jährte sich die Volksabstimmung zur Grenzziehung zwischen Dänemark und Deutschland zum 100. Mal. Beiderseits der Grenze würdigten die Menschen das Jubiläum mit einem gemeinsamen Freundschaftsjahr.
Seit nunmehr als 100 Jahren existiert der Grenzverlauf zwischen Deutschland und Dänemark wie wir ihn heute kennen. Auch wenn man es sich kaum noch vorstellen kann, zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher: Die Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark waren keineswegs immer so gut. Schon im Mittelalter gab es mehrere Konflikte um die Kontrolle der Herzogtümer Schleswig und Holstein, die 1864 zum deutsch-dänischen Krieg führten. In Folge seiner Niederlage trat der dänische König Christian IX. die Herzogtümer an Preußen und Österreich ab. Erst kurz nach der Niederlage Deutschlands im ersten Weltkrieg, 55 Jahre später, wurde der Konflikt mit dem Versailler Friedensvertrag endgültig beendet: Deutschland musste Nordschleswig an Dänemark abtreten. Über den genauen Grenzverlauf stimmten die Bewohnerinnen und Bewohner der Grenzregion am 10. Februar und 14. März 1920 ab.
Seitdem ist die Grenzregion zu einem Symbol für eine erfolgreiche Minderheitenpolitik und ein friedliches Miteinander geworden.
Zum Auftakt des gemeinsamen Freundschaftsjahres reiste Ministerpräsident Daniel Günther nach Kopenhagen und traf die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Anschließend empfing ihn Königin Margrethe II. zu einer Privataudienz auf Schloss Amalienborg. Zum Abschluss seiner Reise nahm Günther gemeinsam mit der Königin an einem Festgottesdienst anlässlich des Jubiläums teil.
Zum Jubiläum waren auf beiden Seiten der Grenze zahlreiche Veranstaltungen über das ganze Jahr hinaus geplant. Ein Teil der Feierlichkeiten musste corona-bedingt auf 2021 verschoben werden, wie zum Beispiel der Staatsbesuch des Deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
Bei gutem Wetter fanden insbesondere Veranstaltungen unter freiem Himmel oder im kleineren Rahmen innen statt. Wie zum Beispiel die Lesungen im Kieler Literaturhaus zum künstlerischen Austausch in der Grenzregion, in denen es unter anderem um Hans-Christian Andersen ging.
Ein weiterer kultureller Höhepunkt war die Wiedereröffnung des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg. Dort erfahren Besucherinnen und Besucher mehr über den Alltag der Deutschen Minderheit in Dänemark von 1850 bis heute sowie über die Grenzziehung 1920.
Wie haben sich deutsche und dänische Schriftsteller gegenseitig inspiriert? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Veranstaltungsreihe im Literaturhaus.
Zum 100-jährigen Jubiläum der Grenziehung von 1920 haben zwei Liedermacher aus Deutschland und Dänemark einen Song komponiert. Am Grenzübergang Schusterkate feierte der Titel nun Premiere.
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