Umweltminister Tobias Goldschmidt besucht die Klimafarm in Erfde
Letzte Aktualisierung: 03.02.2023
Die Klimakrise ist eine enorme Herausforderung - für Naturschutz und Landwirtschaft. Die Klimafarm in Erfde in der Eider-Treene-Sorge Niederung im Kreis Schleswig-Flensburg entwickelt deshalb neue Konzepte die sowohl für die Landwirtschaft, als auch den Klimaschutz neue Perspektiven bieten sollen. Ökologisch und zugleich ökonomisch erfolgreich sollen diese sein.
Umweltminister Tobias Goldschmidt war heute vor Ort und hat sich von den innovativen Ansätzen der Klimafarm überzeugt.
Um Grünlandflächen in Schleswig-Holstein landwirtschaftlich nutzbar zu machen, wurden in der Vergangenheit vielfach Moorböden trockengelegt. Die Entwässerung der Flächen führte jedoch leider dazu, dass diese schädliche Treibhausgase freigeben. Werden Moore allerdings wiedervernässt, dreht sich der Effekt langfristig um: Sie geben keine Treibhausgase mehr frei, sondern binden CO2 aus der Atmosphäre. So können nasse Moore einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zugleich stärken sie die Artenvielfalt.
Landesregierung stärkt Biologischen Klimaschutz
Mit dem Programm zum Biologischen Klimaschutz greift die Landesregierung in Schleswig-Holstein deshalb das Potential der Moore für den Klima- und Artenschutz auf. "Mit dem Landesprogramm biologischer Klimaschutz nehmen wir bereits heute eine deutschlandweite Vorreiterrolle für effektiven Moorschutz ein. Die Wiedervernässung von Mooren hilft bei der Erreichung der Klimaziele, bei der Anpassung an den Klimawandel und auch beim Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen“, erläutert Klimaschutzminister Tobias Goldschmidt.
Neue Perspektiven für Forst- und Landwirtschaft
Doch nasse und wiedervernässte Flächen stellen Forst- und Landwirtschaft vor große Herausforderungen: Hier ist eine gewöhnliche landwirtschaftliche Bewirtschaftung zum Teil nicht mehr möglich. Deswegen müssen alternative Bewirtschaftungsformen entwickelt werden. Hier setzt die Klimafarm an. Sie befasst sich mit dem Aufbau von Einkommensalternativen für die Nutzung von Grünland auf nassen Moorböden. Ziel ist, das gemähtes Pflanzenmaterial der Flächen zu einem landwirtschaftlichen Erzeugnis zu verarbeiten und anschließend zu vermarkten. Dieses kann beispielsweise zu Pellets verarbeitet werden, die wiederum für die Herstellung von Graspapier oder Pflanzenkohle gebraucht werden. Graspapier kann in einem nächsten Schritt für die Produktion von Verpackungsmaterial verwendet werden; Pflanzenkohle kann als Bodenverbesserer genutzt werden.
Gefördertes Pilotprojekt
Bei der Klimafarm handelt es sich um ein Projekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Sie ist ein Pilotvorhaben zum Moorschutz und wird hierfür vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Die projektbegleitende Forschung erfolgt durch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
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