Wahrscheinlich jeder von uns hat schon einmal Produkte wie Obst, Gemüse oder Brot weggeworfen. Und tatsächlich wandern alleine in Deutschland etwa zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Mit knapp 60 Prozent fällt ein Großteil davon in privaten Haushalten an – etwa 78 Kilogramm pro Kopf. Viele dieser Abfälle sind vermeidbar. Bei der Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ des Bundesministeriums für Ernährung und der Bundesländer stehen deshalb private Haushalte in diesem Jahr besonders im Fokus. Vom 29. September bis zum 6. Oktober drehen sich etwa Vorträge oder Workshops um die Frage „Was kann jede und jeder in den eigenen vier Wänden gegen Lebensmittelverschwendung tun?“. Ziel ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren.

Ein ökologisches Problem

Vor allem auf unser Klima wirkt sich die Masse an entsorgter Nahrung negativ aus. Denn die Produktion von Nahrungsmitteln verbraucht Ressourcen, etwa Böden, Wasser, Dünger oder Energie für Transport sowie Verarbeitung und setzt CO2-Emissionen frei. Alleine in Deutschland entfallen ein Fünftel der Emissionen auf den Ernährungssektor. Doch weniger Essen wegzuwerfen hilft nicht nur dem Klima – wer vorausschauend einkauft und die anfallenden Abfälle halbiert, kann pro Kopf etwa 200 Euro pro Jahr sparen.

Mitmachaktion des Landes

Auch das Land Schleswig-Holstein beteiligt sich an der bundesweiten Aktionswoche: Das Umweltministerium veranstaltet gemeinsam mit dem Bauernverband, dem Land-Frauenverband, der Landjugend und dem Bauernblatt eine Mitmachaktion. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen eine Woche beobachten, warum sie Lebensmittel wegwerfen. Darüber hinaus suchen die Veranstalter die besten Tipps, um überschüssige Produkte zu verwerten und so Abfälle zu vermeiden. Minister Tobias Goldschmidt hofft, dass die Aktion Wirkung zeigt: "Denn eines ist sicher: Auch kleine Verhaltensänderungen können viel bewirken", so Goldschmidt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können ihre Antworten und Erkenntnisse aus der Aktionswoche bis zum 10. Oktober per Mail an den Land-Frauenverband (buero@landfrauen-sh.de) schicken und so am Gewinnspiel teilnehmen.

Leicht weniger Essen wegwerfen

Schon mit wenigen einfachen Tipps lässt sich Lebensmittelverschwendung im eigenen Haushalt verringern.

• Achten Sie beim Einkauf darauf, nur die frischen Produkte zu kaufen, die auch wirklich benötigt werden. Dafür ist es ratsam, eine Liste zu schreiben oder zur Orientierung einen Essensplan aufzustellen.
• Machen Sie Lebensmittel haltbar. Obst und Gemüse lassen sich beispielsweise gut einkochen, etwa zu Marmeladen oder Chutneys.
• Obst, Gemüse und Co. richtig lagern, um diese länger frisch zu halten.
• Anfallende Reste verwerten. Inspirationen dafür bieten zahlreiche Rezepte-Apps.
• Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist eine Empfehlung. Ist es überschritten, ist das Lebensmittel nicht automatisch ungenießbar. Denn das MHD gibt lediglich an, bis wann sich ein Produkt bei richtiger Lagerung auf jeden Fall hält. Mit der 3-Sinne-Regel lässt sich leicht feststellen, ob ein Produkt noch gut ist. Es gilt: Sehen-Riechen-Schmecken. Fällt dabei nichts auf, steht dem Genuss nichts mehr im Weg. Vom Mindesthaltbarkeitsdatum ist das sogenannte Verbrauchsdatum zu unterscheiden. Dieses ist vor allem auf leicht verderblichen Lebensmitteln, wie Hackfleisch, aufgedruckt. Ist es überschritten, sollte das Produkt zur Sicherheit entsorgt werden.

Weitere Informationen

Informationen zur Mitmachaktion auf der Seite des Landfrauenverbandes Schleswig-Holstein

Veranstaltungen im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Deutschland rettet Lebensmittel"

Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung