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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Netzausbau macht sich bezahlt

Im dritten Jahr in Folge mussten in Schleswig-Holstein weniger Windkraftanlagen abgeregelt werden. Grund dafür: Der gute Netzausbau.

Letzte Aktualisierung: 21.07.2022

Ein Windrad steht auf einer Wiese.
2021 mussten erneut weniger Windkraftanlagen wegen Netzengpässen abgeschaltet werden.

Windkraft, Solarenergie, Biogas – Schleswig-Holstein ist das Land der Energiewende. Schon heute produziert der echte Norden weit mehr Strom aus Erneuerbaren Energien als es rechnerisch verbraucht. Sogar so viel, dass immer wieder Windräder und Co. abgeschaltet werden müssen, weil die Netze den Strom nicht schnell genug abtransportieren können. In den vergangenen Jahren hat die Landesregierung deshalb den Netzausbau stark vorangetrieben. Mit Erfolg: 2021 ist die abgeregelte Strommenge zum dritten Mal in Folge gesunken – und hat sich damit seit 2019 mehr als halbiert. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Bundesnetzagentur hervor.

Starkes Signal für die Energiewende

"Das ist eine sehr gute Nachricht für die Energiewende im Norden", sagte Energiewendeminister Tobias Goldschmidt. "Unsere Erfolge beim Netzausbau sind klar zu erkennen. Jeder Meter gebaute Stromleitung beseitigt Netzengpässe und verringert unsere Abhängigkeit von fossilen Energie-Importen." Insbesondere im südlichen Dithmarschen hat der Netzausbau in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht, unter anderem durch den Ersatzneubau der 110-kV-Leitung, die neue Mittelachse und Baufortschritte bei der Westküstenleitung. "Die Erfolge beim Netzausbau sind auch durch den konstruktiven Austausch im Rahmen des Dialogs Stromnetz zwischen den Netzbetreibern, den Genehmigungsbehörden und den betroffenen Akteuren vor Ort erreicht worden. Ihnen gebührt ein besonderer Dank“, betonte Goldschmidt.

Erstmals weniger Abregelung als im Süden

Auch im bundesweiten Vergleich sinkt der schleswig-holsteinische Anteil an den Abregelungen – und das, obwohl die Zahl der Windräder im Land weiter gestiegen ist. 2020 kam rund die Hälfte des abgeregelten Stroms aus Schleswig-Holstein, 2021 war es weniger als ein Drittel. Seit November 2020 wird in Niedersachsen erstmals mehr abgeregelt als in Schleswig-Holstein. Dies zeige deutlich, dass der Netzausbau nun auch südlich der Elbe weiter vorangehen müsse, sagte Goldschmidt. Gemeinsam mit Niedersachsen und den Netzbetreibern setze sich die Landesregierung deshalb dafür ein, die geplanten Gleichstrom-Erdkabel möglichst schnell zu verlegen. Sie sollen die bestehenden Oberleitungen insbesondere in Niedersachsen entlasten.

Stromleitungen auf einem grünen Feld
Ein Großteil des Stroms wird über Oberleitungen transportiert.

Appell an den Bund

Goldschmidt erklärte, in den kommenden Jahren könne es wieder zu mehr Abregelungen in Schleswig-Holstein kommen. Grund dafür sei die steigende Zahl von Windrädern, Solarparks oder Biogaskraftwerken. Der Fokus müsse deshalb nun vor allem auf den großen Stromautobahnen wie SuedLink liegen, sagte Goldschmidt. Fortschritte hier könnten die Netze spürbar entlasten, da auf einen Schlag erhebliche Mengen an Ökostrom abtransportiert werden könnten. "Wir unterstützen den Bund deshalb wo wir können, erwarten aber auch, dass alle Beteiligen in die Hände spucken und das Projekt prioritär umsetzen", mahnte Goldschmidt. Zudem forderte er die Bundesregierung auf, schleunigst Möglichkeiten zu schaffen, um Ökostrom schon vor dem Netzengpass effektiv zu nutzen. Als Beispiel nannte der Minister die Ansiedlung energieintensiver Betriebe zur Erzeugung und Verarbeitung von grünem Wasserstoff in Schleswig-Holstein. "Als Gunststandort für die Erzeugung Erneuerbarer Energien sind wir bereit, unseren Beitrag zur Energieversorgung der Bundesrepublik zu leisten. Die Unternehmen wissen längst, dass wir im Norden Energiewende können, nun muss der Bund dafür sorgen, dass hier auch die energierechtlichen Rahmenbedingungen vorteilhafter werden."

Geringere Entschädigungszahlungen nötig

2021 wurden 1.356 Gigawattstunden Strom aus sogenannten Erneuerbare-Energien-Anlagen an Land abgeregelt, außerdem rund 500 Gigawattstunden Strom aus Offshore-Windparks. Die dafür fälligen Entschädigungszahlungen an die Betreiber beziffert die Bundesnetzagentur mit rund 238 Millionen Euro – davon 138 Millionen Euro für Anlagen an Land und 100 Millionen Euro für Anlagen auf See. Trotz gestiegener Strompreise sind die Entschädigungsansprüche damit erheblich gesunken: im Jahr 2020 betrugen sie noch 332 Millionen Euro.

Weitere Informationen

Netzengpassmanagement in Schleswig-Holstein

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