BEHRENSDORF/KIEL. Die Ostseesturmflut im Oktober 2023 hat gezeigt, dass der Regionaldeich des Deichverbandes Kembs-Behrensdorf im Kreis Plön an seine Belastungsgrenzen stößt. Anstelle einer Verstärkung der bestehenden Küstenschutzanlage soll vor Ort ein neuer Landesschutzdeich entstehen. Das Land Schleswig-Holstein beabsichtigt, sowohl den Bau als auch die Unterhaltung des neuen rund ein Kilometer langen Klimadeiches zu übernehmen. Heute unterschrieb Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt in Behrensdorf zusammen mit Bürgermeister Hans-Rudolf Osbahr sowie den beiden Verbandsvorstehern Jörg Dittmann und Stefan Ehrk eine gemeinsame Vereinbarung zum Bau der neuen Küstenschutzanlage.
„Die Klimakrise führt zu einem immer schnelleren Meeresspiegelanstieg, hinzu kommen häufigere Stürme und Sturmfluten. Das Leben an den Küsten zu schützen, ist eine enorme Herausforderung. Als Land zwischen den Meeren müssen und können wir uns der Klimakrise jedoch stellen. Das zeigt die Planung für diesen neuen Klimadeich. Rund 70 Menschen leben in diesem sturmflutgefährdeten Gebiet. Der neue Landesschutzdeich wird den Schutz für Behrensdorf enorm verbessern, und das langfristig“
, sagte Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt.
Zudem unterstrich der Küstenschutzminister die Vorteile des Klimadeichkonzepts, das eine Baureserve für spätere Nachverstärkungen beinhaltet. „Klimadeiche sind so gebaut, dass diese auch nachträglich erhöht werden können. Damit können sie unsere Küsten bis weit ins nächste Jahrhundert schützen“, so Goldschmidt.
Besonders ist auch die geplante Lage des Deiches: In Behrensdorf soll unmittelbar vor der Siedlung ein sogenannter rückverlagerter Klimadeich entstehen, der sich auf den Schutz der besiedelten Fläche im hinteren Bereich der Niederung konzentriert. „Wir wollen einen Flügeldeich bauen, der nicht an der Küstenlinie, sondern direkt vor der Siedlung verlaufen soll. Damit schaffen wir neues Deichvorland, das den Sturmwellen ihre zerstörerische Kraft nehmen wird. Die geplante Deichlänge verkürzt sich von etwa drei auf einen Kilometer. Insgesamt ist diese Lösung viel effektiver, kosteneffizienter und nachhaltiger als eine Verstärkung des bestehenden Deiches“
, erklärte Minister Goldschmidt in Behrensdorf.
Mit dem Bau der neuen Küstenschutzanlage ergeben sich zudem auch neue Entwicklungsmöglichkeiten für das Naturschutzgebiet Kleiner Binnensee und angrenzende Salzwiesen, das genau zwischen dem alten und neu geplanten Deich liegt.
Nach den Bauarbeiten kann sich dieses wieder natürlich entwickeln und damit ökologisch aufgewertet werden.
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