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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Energiewende in Schleswig-Holstein auf Rekordkurs

Energieminister Tobias Goldschmidt: „Das Herz der Energiewende schlägt in Schleswig-Holstein.“

Letzte Aktualisierung: 27.12.2024

KIEL. Gute Nachrichten zum Jahresende: Schleswig-Holstein ist auch in diesem Jahr bei der Energiewende wieder auf Rekordkurs.

Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende: „Aus Schleswig-Holstein regnet es gute Nachrichten: Der Ausbau der Erneuerbaren, Genehmigungen für Windkraftanlagen, Genehmigungen und Zubau von Stromnetzen und Energieleitungen sowie der Ausbau von Batteriespeichern gehen ungebrochen voran. Die in die Netze aufgenommene Grünstrommenge ist erneut gestiegen. Der Trend des letzten Jahres setzt sich 2024 nahtlos fort. Gleichzeitig sinken die Stromkosten für Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbraucher.“

„Weil wir Spitzenreiter beim Netzausbau sind, müssen die Windkraftanlagen immer seltener stillstehen,“ erläutert der Minister. „Das ist der Grund, warum die Abregelungszahlen so deutlich gesunken sind. Dank neuer Verteilnetz- und Höchstspannungsleitungen kann deutlich mehr Strom aus Schleswig-Holstein Richtung Süden abtransportiert werden. Wir treiben die Energiewende an den entscheidenden Stellen voran und leisten damit einen überproportionalen Beitrag zum Klimaschutz in Deutschland. Das Herz der Energiewende schlägt in Schleswig-Holstein.“

Wind und Solar – der echte Norden zieht an anderen Ländern vorbei

In 2024 wurde (Stand Ende November) deutschlandweit jede vierte neue Windkraftanlage in Schleswig-Holstein errichtet. Bereits bis Ende Oktober sind auch in diesem Jahr Windkraftanlagen an Land mit einer Leistung von mehr als 1 Gigawatt (GW) genehmigt worden. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 630.000 Haushalten, was wiederum etwa ein Drittel aller Haushalte in Schleswig-Holstein ist.

Bei der Photovoltaik erreichte der Nettozubau bereits im ersten Halbjahr 2024 den in 2023 erreichten Gesamtzubau von 0,5 GW. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 19.459 Anlagen zugebaut. Die Gesamtbruttoleistung stieg auf 3.422 Megawatt (MW) mit 136.893 Anlagen. Davon entfielen auf bauliche Anlagen (von Häusern über Parkplätze bis zu Lärmschutzwänden) 1.974 MW (110.584 Anlagen), auf Freiflächenanlagen 1.427,1 MW (554 Anlagen) und auf steckerfertige Solaranlagen (sog. Balkonkraftwerke) 21,1 MW (25.754 Anlagen).

Biogas und Speicher als Bausteine der Energiewende

Auch beim Thema Biogas leistet Schleswig-Holstein bereits einen wertvollen Beitrag zur erneuerbaren Energieproduktion mit rund 1.022 Biogasanlagen und 616 MW Stromleistung. Die Landesregierung arbeitet eng mit der Branche zusammen, um diese Leistung aufrecht zu erhalten und zu flexibilisieren. Gemeinsam wollen sie mit diesen steuerbaren Kapazitäten die Versorgungssicherheit der Energiewende vorantreiben: Biogasanlagen können eine wichtige Rolle sowohl in der Strom- als auch in der Wärmeversorgung spielen und als flexible Speicherlösung im klimaneutralen Energiesystem dienen.

Bei der Energiewende sind nämlich Speicher, die flexibel den Strom abgeben können, ein wichtiger Baustein. Die Anzahl der Netzanschluss-Anfragen für Speicher hat im Laufe des Jahres 2024 deutlich zugenommen. Mehrere große Batteriespeicher-Projekte befinden sich im Bau, so zum Beispiel in Bollingstedt und Schuby, wo aktuell große Batteriespeicher mit je knapp 240 MWh Kapazität entstehen. Um die Wirtschaftslücke von Speichern im zweistelligen Megawattbereich zu schließen, fördert Schleswig-Holstein zudem kleine und mittlere Unternehmen bei neu installierten Speichern, die an Erneuerbare-Energien-Anlagen angeschlossen sind (Speicherrichtlinie).

Stromnetzausbau und reduzierte Abregelungen gehen Hand in Hand

Ein neues Allzeithoch von 26,3 Terawattstunden (TWh) erreichte die in die Netze aufgenommene Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien im Jahr 2023 – und die Zahlen für dieses Jahr lassen einen weiteren Anstieg erwarten. Zum Vergleich: 2013 waren es mit 10,7 TWh nicht einmal halb so viel. Wenn man von einem durchschnittlichen Jahres-Stromverbrauch eines 2-Personen-Haushalts von 3.500 kWh ausgeht, wurde damit 2023 Strom für 7,5 Millionen Haushalte aus Erneuerbaren Energien eingespeist.

Gleichzeitig hat sich der Ausbau der Stromnetze beschleunigt: Bei der Umsetzung des Bundesbedarfsplangesetzes (BBPIG) hat Schleswig-Holstein ein Viertel der bundesweiten Höchstspannungsleitungen in Landeszuständigkeit realisiert (532 km von 2.162 km). Ebenfalls in dieses Jahr ist der Baustart des SuedLinks gefallen, der ab 2028 Strom aus Erneuerbaren Energien nach Süddeutschland bringen soll. Die Netzausbauprojekte in Schleswig-Holstein leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Stromversorgung und Versorgungssicherheit in ganz Deutschland.

Durch den Netzausbau sanken die Abregelungen an Land im Gesamtjahr 2023 weiter – auf nunmehr 967 Gigawattstunden (GWh). Damit konnten im Zeithorizont von nur vier Jahren die Abregelungen auf weniger als ein Drittel reduziert werden. Im Jahr 2019 lag die abgeschaltete Strommenge noch bei rund 3.350 GWh.

Trend setzt sich fort

„Damit sich diese positive Entwicklung in Zukunft fortsetzt, bleiben wir dran – am Netzausbau, weiteren Speichern, Wasserstofferzeugung und indem wir die Ansiedlung von mehr industriellen Großverbrauchern in Schleswig-Holstein fördern, wo die Energie günstig ist. Wichtig ist, die Verbräuche zu flexibilisieren, damit der schwankende Wind- und Sonnenstrom dann verbraucht wird, wenn er da ist. Das stabilisiert das Netz, vermeidet klimaschädlichen Strom aus fossilen Quellen und ist auch noch günstiger,“ so der Energie- und Klimaschutzminister Goldschmidt. „Unsere langjährigen Anstrengungen beim Netzausbau zahlen sich aus – und das sind gute Nachrichten für das Klima und für die Menschen und Unternehmen im Land, die von sinkenden Kosten und größerer Versorgungssicherheit doppelt profitieren.“

Rückblick 2024 und ein Ausblick Richtung Berlin:

„2024 war energiepolitisch ein starkes Jahr für unser Land: Rekordeinspeisungen bei den Erneuerbaren Energien, Milliardeninvestitionen im ländlichen Raum durch die Erneuerbaren Energien und ein Hoch bei den Windkraft-Genehmigungen,“ lobt Goldschmidt das Engagement im Land. „Die Entscheidung der Bundesnetzagentur zur Netzentgeltreform wird zu sinkenden Kosten für Strom im ländlichen Raum führen. Schleswig-Holstein geht bei der Energiewende voran und profitiert davon vielfach. Das lag auch an den guten Bedingungen auf Bundesebene, wie etwa dem Beschleunigungsgesetz. Die Energieministerkonferenz hat sich mit der Brunsbütteler Erklärung direkt nach dem Ampel-Aus dafür ausgesprochen, dass es auf Bundesebene jetzt keinen Kurs-Wechsel bei der Energiewende geben darf. Allen muss klar sein, dass ein Fadenriss auf Bundesebene massive negative Auswirkungen auf die Unternehmen im Land sowie für die Bürgerinnen und Bürger hätte. Sie alle brauchen Planungssicherheit und Vertrauen, dass der eingeschlagene Weg hin zur klimaneutralen Transformation gemeinsam weiter verfolgt wird.“

Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

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