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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Landesstrategie für die Zukunft der Niederungen veröffentlicht

Tobias Goldschmidt: „Die Niederungsstrategie und der Handlungsrahmen der Landesregierung leisten einen wesentlichen Beitrag, um die Niederungen Schleswig-Holsteins zukunftssicher zu machen. Die Herausforderungen sind groß, aber auch mit Chancen für unsere Region verbunden.“

Letzte Aktualisierung: 10.12.2024

KIEL/BERGENHUSEN. Um die Niederungen Schleswig-Holsteins auf die großen Herausforderungen des Klimawandels und weitere veränderte Rahmenbedingungen vorzubereiten, hat ein breit aufgestellter Projektbeirat aus Landwirtschaft, Naturschutz, Wasserwirtschaft, ländlicher Entwicklung und Gemeinden sowie des Landwirtschafts- und des Umweltministeriums über mehrere Jahre eine Strategie für die Zukunft der Niederungen des Landes Schleswig-Holstein erarbeitet. Anlässlich seiner letzten Sitzung stellt der Projektbeirat die Strategie heute fertig. Mit der Strategie werden die Herausforderungen und der Rahmen für die zukünftige Entwicklung der Niederungen beschrieben. 

Zudem hat die Landesregierung heute einen auf der Niederungsstrategie aufbauenden Handlungsplan beschlossen. Ziel der Strategie und des Handlungsplans des Landes ist, die Niederungen Schleswig-Holsteins an die Herausforderungen des Klimawandels und der entwässerungsbedingten Geländesackungen anzupassen und zugleich auch die wirtschaftliche Nutzung weiterhin zu ermöglichen.

Etwa ein Fünftel der Landesfläche Schleswig-Holsteins liegt unterhalb von 2,5 m Normalhöhennull und zählt damit zu den Niederungen. Diese Gebiete prägen das Land und sind auf eine gut funktionierende Wasserwirtschaft angewiesen, um großräumige Überflutungen zu vermeiden und die Bevölkerung und Infrastruktur zu schützen. Dadurch können die Niederungen bewohnt und bewirtschaftet werden. Doch heute muss das Wassermanagement und in Teilen auch die Landnutzung an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden. Dazu zählen der Klimawandel und die fortschreitenden, entwässerungsbedingten Geländesackungen, die die Gebiete tendenziell nasser machen. Auch gesellschaftliche Ziele wie die Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2040 und der Biodiversitätsschutz machen Anpassungen nötig.

Gleichzeitig sind viele wasserwirtschaftliche Anlagen sanierungsbedürftig, für deren Betrieb die Wasser- und Bodenverbände zuständig sind. Viele dieser Anlagen wurden während des Programms Nord in den 1950er bis 1970er Jahren geplant und errichtet und müssen nun technisch angepasst werden. Vor diesem Hintergrund muss das Land Schleswig-Holstein seine Niederungen zukunftssicher gestalten. Dabei sollen die Bedürfnisse der in Niederungen lebenden Menschen ebenso wie die landwirtschaftliche Produktion gesichert werden.

Am heutigen Dienstag kommt der Projektbeirat in Bergenhusen im Herzen der Eider-Treene-Sorge-Niederung ein letztes Mal zusammen. Umweltminister Tobias Goldschmidt: „Ich bedanke mich herzlich bei den Mitgliedern des Projektbeirates für ihre Arbeit. Zusammen mit den Mitarbeitenden beider Ministerien legen wir mit dieser Strategie einen wesentlichen Beitrag, um die Niederungen Schleswig-Holsteins zukunftssicher zu machen. Denn die Herausforderungen für die Niederungen sind groß: Der steigende Meeresspiegel macht die Entwässerung immer schwieriger, während große Teile der Niederungen immer tiefer sacken und vernässen. Gleichzeitig sind viele alte Schöpfwerke der Herausforderung kaum mehr gewachsen. Dass etwas passieren muss, ist schon lange klar. Wir liefern jetzt mit der Strategie einen breit abgestimmten Handlungsrahmen. Das Programm Nord hat unser Land urbar gemacht und war eine große Leistung der Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg. Jetzt geht es darum, die Bewirtschaftung des Landes nachhaltig weiterzuentwickeln und neue Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit zu finden.“

Das Landwirtschaftsministerium hat die Entwicklung der Niederungsstrategie sowie den Dialog mit den Betroffenen vor Ort intensiv begleitet. „Die Zukunft unserer Niederungen ist unweigerlich mit der Landwirtschaft verknüpft –  etwa ein Fünftel der Landesfläche in Schleswig-Holstein sind als Niederung definiert. 80 Prozent dieser Niederungsflächen werden landwirtschaftlich genutzt. Die Niederungen sind somit Existenzgrundlage für viele landwirtschaftliche Betriebe und Familien und werden in großen Teilen seit Generationen bewirtschaftet. Klar ist aber auch: der Klimawandel erfordert Anpassungen in den Regionen der Niederungen. Es ist daher zwingend erforderlich, gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort im Dialog Lösungen zu entwickeln“, sagte Landwirtschaftsminister Werner Schwarz. Die Niederungsstrategie schaffe hierfür einen geeigneten Handlungsrahmen. Schwarz betonte, dass eine an Umweltzielen orientierte landwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung in den Niederungen langfristig nur erfolgreich sein könne, wenn die Betriebe eine Möglichkeit zur Wertschöpfung haben. Dafür müsse eine dauerhafte wirtschaftliche Perspektive und Planungssicherheit gewährleistet werden.

Mit dem vom Kabinett beschlossenen Handlungsplan sollen die Regionen nun befähigt werden, die Niederungsstrategie auch umzusetzen. Dafür benennt der Handlungsplan konkrete Maßnahmen, mit denen die Menschen in den Niederungen die großen Herausforderungen bewältigen können.

Tobias Goldschmidt: „Gemäß dem Handlungsplan werden wir beispielsweise gemeinsam mit den Wasser- und Bodenverbänden die notwendigen Modernisierungsmaßnahmen der Schöpfwerke und wasserwirtschaftlichen Infrastruktur erarbeiten und prüfen, wie die Finanzierung auf eine breitere Basis gestellt werden kann. Dazu gehört auch, das Energiemanagement an den Schöpfwerken zu optimieren und alternative Lösungsansätze zu erproben. Ein weiteres Beispiel ist, dass wir in enger Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium neue Vertragsmuster und Angebote für die Landwirtschaft schaffen, die eine bodenschonende, klimafreundliche und die Artenvielfalt fördernde Bewirtschaftung von Moor- und Marschböden fördern.“

 

Hintergrund 

Ob Meeresspiegelanstieg, Sturmfluten, Starkregen, Trockenheit oder Moorsackungen: Die Klimakrise stellt die Niederungsgebiete Schleswig-Holsteins vor zunehmende Herausforderungen. Bereits im Juni 2023 veröffentlichte das Land eine Förderrichtlinie für die Niederungen, mit der es vielversprechende Projekte vor Ort unterstützt. Gefördert werden Akteurinnen und Akteure, die sich auf den Weg machen, Teile ihrer Niederungsgebiete an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Zuwendungen können zum Beispiel Projekte erhalten, die die Anpassung von wasserwirtschaftlichen Anlagen wie Schöpfwerke und Siele planen, Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft erarbeiten und umsetzen oder die Nutzungen in Einzugsgebieten an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen.

 

Mehr Informationen

Die Niederungsstrategie des Projektbeirates ist hier abrufbar: schleswig-holstein.de - Niederungen und kann als Print-Version beim Land angefragt werden.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

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