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Flughafenbetreiber und Umweltministerium einigen sich auf Rahmenkonzept zur Pflege und Entwicklung der Flächen am Flughafen Lübeck

Naturschutzstaatssekretärin Günther: „Gewinner sind der Naturschutz und die Flugsicherheit“

Letzte Aktualisierung: 29.08.2022

Kiel / Lübeck. Die Stöcker Flughafen GmbH & Co.KG (Flughafen Lübeck) und das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) haben eine Vereinbarung über ein gemeinsames Vorgehen für die Pflege und Entwicklung von Flächen rund um den Lübecker Flughafen getroffen. Der öffentlich-rechtliche Vertrag und ein darin enthaltenes Rahmenkonzept bringen Flugsicherheit und den Schutz des wertvollen Lebensraumes „Grönauer Heide“ in Einklang. „Mit der Vereinbarung beschreiten der Flughafen Lübeck und das MEKUN neue Wege. „Gemeinsam zeigen wir, wie Synergien effektiv genutzt werden können“, freute sich Naturschutzstaatsekretärin Katja Günther über die Einigung.

Erst vor kurzem hat der Flughafen Lübeck die rund 80 Hektar großen Flächen um das Flughafenareal von der Hansestadt Lübeck gekauft. Auf den angrenzenden Gebieten muss zur Erhaltung der Flugsicherheit in regelmäßigen Abständen eine sogenannte Hindernisfreiheit sichergestellt werden. Dies sieht eine regelmäßige Beseitigung beziehungsweise Rückschnitt von Gehölzen auf den an den Flughafen angrenzenden Arealen vor. Weite Teile dieser Flächen liegen innerhalb der europäischen Schutzgebiete „Grönauer Heide, Grönauer Moor und Blankensee und „Grönauer Heide“ sowie dem Naturschutzgebiet „Grönauer Heide, Grönauer Moor und Blankensee“. Folglich unterliegen die Flächen strengen naturschutzrechtlichen Auflagen. In den Schutzgebieten sind nicht nur besondere Lebensraumtypen wie trockene Sandheiden, Dünen mit offenen Grasflächen und Schwingrasenmoore zu finden. Sie sind auch das Zuhause geschützter Vogelarten wie beispielsweise dem Neuntöter (anius collurio) oder der Grauammer (Emberiza calandra).

Die Interessen des Naturschutzes und der Flugsicherheit sehen auf den ersten Blick wie ein klassischer Zielkonflikt aus, führen bei näherer Betrachtung jedoch zu Synergieeffekten. Denn auch für den Erhalt von wertvollen Biotopen und Arten ist eine Reduzierung des Gehölzbestandes auf den geschützten Flächen erforderlich. Die arten- und strukturreichen Heide- und Magerrasenbiotope der Grönauer Heide sind aktuell in Teilen durch Gehölzen zugewachsen. Zur besseren Pflege und Erhaltung wertvoller Naturgüter müssen die Flächen zeitnah freigestellt werden.

Das dem öffentlich-rechtlichen Vertrag zugehörige Rahmenkonzept legt wesentliche Maßnahmen und Ziele zur Sicherstellung der Hindernisfreiheit sowie dem Schutz der Biotope, Arten und Habitate fest. In einem Folgeschritt werden konkrete Umsetzungsfragen in einem Plan durch den Flughafen Lübeck unter Beteiligung des MEKUN präzisiert. Dabei wird beispielsweise sichergestellt, dass für Vogelarten wie Neuntöter und Sperbergrasmücke als Zielarten des Gebietes ausreichend gebüschreiche Lebensräume erhalten und entwickelt werden. Bei der Erarbeitung des Konzepts und dessen Umsetzung sind weiterhin naturschutz- und forstrechtliche Anforderungen zu berücksichtigen. Das Detailkonzept, mit dessen Erstellung in Kürze begonnen wird, wird regelmäßig auf seine Wirksamkeit überprüft und falls notwendig angepasst.

Für die Finanzierung der Maßnahmen zur Gehölzbeseitigung ist im Wesentlichen der Flughafen Lübeck zuständig, während die Kosten für die naturschutzfachliche Pflege und Entwicklung der Biotope überwiegend vom MEKUN getragen werden.

„Die intensiven Gespräche zwischen Flughafen und Land haben sich gelohnt. Denn es gibt gleich zwei Gewinner: den Naturschutz und die Flugsicherheit. Der Prozess unterstreicht einmal mehr, wie wichtig ein Ringen um gemeinsame Lösungen ist“, so Günther.

„Wir werden die Anforderungen der Hindernisfreiheit und des Naturschutzes auf den Flächen gewährleisten“, so Flughafen-Geschäftsführer Prof. Dr. Jürgen Friedel. „Der Flughafen Lübeck nutzt bereits seit langem einen regen Austausch mit der Stiftung Grönauer Heide und der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Dabei hilft uns das getroffene Rahmenkonzept zur Pflege und Entwicklung der Flächen, diese Ziele strukturiert und vor allem zukunftsorientiert gemeinsamen umzusetzen.“

Verantwortlich für diesen Pressetext: Matthias Kissing | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

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