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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Land verstärkt Wolfsmanagement und fördert zusätzliche Präventionsmaßnahmen

Umweltminister Albrecht stellt die Pläne zur Weiterentwicklung des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements vor.

Letzte Aktualisierung: 13.02.2019

KIEL. Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium stellte heute (13. Februar) seine Pläne zur Verbesserung des Herdenschutzes und Erweiterung des Wolfsmanagements vor. Durch personelle Verstärkung im Wolfsmanagement beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) und Auslagerung von organisatorischen Aufgaben an externe Dienstleister soll den wachsenden Aufgaben des Wolfsmanagements Rechnung getragen werden.

Dem Wolf Grenzen setzen

Zudem soll in den Kreisen, in denen Wölfe als resident eingestuft werden müssen und mit wiederkehrenden Rissen zu rechnen ist, ein dauerhafter Herdenschutz zunächst bei großen oder besonders gefährdeten schafhaltenden Betrieben vom Ministerium finanziert werden. So können mit begrenzten Finanzmitteln die Betriebe erreicht werden, denen ein Großteil der Schafe gehört. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht sagt dazu: „Es ist weiterhin richtig, dass auch dem streng geschützten Wolf klare Grenzen gesetzt werden. Um die Entwicklung weiterer Problemwölfe zu verhindern, müssen wir dafür gerade bei dem weiteren Ausbau des Herdenschutzes dranbleiben. Es muss allen klar sein, dass die Genehmigung zum Abschuss des Problemwolfes eine Ausnahme ist, die auf keinen Fall zur Regel werden kann und wird. Neben den bisher zur Verfügung gestellten Herdenschutzpaketen soll daher nun an bestimmten Präventionsschwerpunkten in dauerhafte Herdenschutzzäune investiert werden. Das kann aber nicht auf einen Schlag umgesetzt werden, sondern wird schrittweise geschehen.“

Präventionsschwerpunkte ausbauen

Angesichts der teilweise neuen Erkenntnisse über einzelne Wölfe in den Kreisen Dithmarschen, Pinneberg, Steinburg und Segeberg gelten diese Kreise als besondere Präventionsschwerpunkte, in denen zeitnah der Übergriff von Wölfen auf Nutztiere verhindert werden soll. „Das dauerhafte Leben mit Wölfen stellt die Halterinnen und Halter vor eine neue Herausforderung, deshalb werden wir in den besonders und dauerhaft betroffenen Kreisen durch eine neue Konzeption von Wolfspräventionsgebieten die Möglichkeiten für intensive und langfristige Herdenschutzmaßnahmen eröffnen“, erklärt Minister Albrecht. Deich- und Deichvorlandbereiche bleiben in diesen Kreisen von den Regelungen ausgenommen. Hier wird auch weiterhin ohne Präventionsleistung die vorgesehenen Ausgleichszahlungen bei Rissen geleistet werden. Für tragfähige Lösungen an Deichen stimmt sich das Ministerium gemeinsam mit Niedersachsen und dem Bund eng ab. „Gerade in Wolfspräventionsgebieten brauchen wir die Mithilfe insbesondere der Schafthalterinnen und Schafhalter. Wenn nicht gezäunt wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Wolf niederlässt und sich auf Schafe spezialisiert, deutlich höher. Hier müssen wir schrittweise weiterkommen“, so Minister Albrecht.

Wolfspräventionsgebiete

In Wolfspräventionsgebieten werden weiterhin mobile und temporäre Herdenschutzpakete an Schafhalter kostenfrei verliehen, da die Finanzierung von dauerhaftem Schutz kurzfristig nicht allen Betrieben zu Gute kommen kann. Bestehen blieben auch die Ausgleichszahlungen bei Rissereignissen, wenn Herdenschutzmaßnahmen lang- oder kurzfristiger Art beantragt oder umgesetzt wurden. „Wir werden sicherstellen, dass den Aspekten der Weidetierhaltung und des Naturschutzes auch im Rahmen der dauerhaften Wolfs-Präventionsmaßnahmen Rechnung getragen wird. Dennoch brauchen wir mehr Engagement beim Herdenschutz, um die Spezialisierung von Wölfen auf Nutztiere zu verhindern und zu einer echten Koexistenz zu gelangen“, sagte Albrecht.

Antragstellung:

Die Schafshalterinnen und – Halter in den betroffenen Gebieten können ab sofort einen formlosen Antrag auf Präventionsförderung an das MELUND unter folgendem Kontaktdaten stellen:

Hintergrund:

Die neusten eingetroffenen Individualisierungen von Rissproben zeigen, dass für die Rissvorfälle in Dithmarschen ein neuer Wolf (GW900m) aus Dänemark verantwortlich ist. Er ist dort im Zeitraum vom 12.01.2019 bis zum 29.01.2019 für acht Rissvorfälle verantwortlich. Fünf Untersuchungsergebnisse aus Dithmarschen stehen noch aus. Der Wolf GW924m in Pinneberg /Steinburg und die Wölfin GW1120f in Segeberg gelten als resident. Neben dem Wolf GW1101m, der das letzte Mail im Dezember 2018 bei Dagebüll nachgewiesen wurde, ist nun auch GW900m (Dithmarschen) kurz davor als resident eingestuft zu werden.

Liste der Rissvorfälle in Dithmarschen

Ort Datum Kreis Zäunung* Riss Genetik
Nübbel 12.01.2019 RD Nutztierriss (Schafe) GW 900m
Eggstedt 13.01.19 HEI   Nutztierriss (Schaf) GW 900m
Kuden/ Epenwöhrden 14.01.2019 HEI Nutztierriss (Schaf) GW 900m
Kuden 14.01.2019 HEI Nutztierriss (Schaf) Hund
Eggstedt 14.01.2019 HEI Nutztierriss (Schaf) HW01
Hopen/Epenwöhrden 16.01.2019 HEI Nutztierriss (Schafe) GW 900m
Brickeln/Großenrade 17.01.2019 HEI Nutztierriss (Schafe) GW 900m
Großenrade 17.01.19 HEI Nutztierriss (Schafe) GW 900m
Bargenstedt 18.01.2019 HEI   Nutztierriss (Schaf) GW 900m
Burg 19.01.19 HEI   Kalbskadaver Hund
Wolmersdorf 20.01.19 HEI   Nutztierriss (Schaf) GW 900m
Trensbüttel 21.01.19 HEI   Nutztierriss (Schaf) HW01
Dörpling 23.01.19 HEI   Nutztierriss (Schaf) HW01
Odderade 23.01.19 HEI   Nutztierriss (Schaf) kein verwertbares Ergebnis
Dellstedt 25.01.19 HEI   Nutztierriss (Schaf) HW01
Hollingstedt 26.01.19 HEI   Nutztierriss (Schaf) Hund
Gudendorf 28.01.19 HEI   Nutztierriss (Schaf) HW01
Rethwisch 28.01.19 IZ   Nutztierriss (Schaf) HW01
Buchholz 29.01.19 HEI   Nutztierriss (Schaf) HW01

*(Zäunung nur ausgefüllt wenn wolfssicher)

Schafdichte in den vier Kreisen:

Kreis Betriebe [n] / % SH Schafe [n] / % SH
Dithmarschen 241/ 15,3% 62366 / 30,3 %
Steinburg 104/ 6,6% 10020/ 4,9%
Pinneberg 55/ 3,5% 10017/ 4,9%
Segeberg 72/ 4,6% 2943/ 1,4%
Medien-Information vom 13. Februar 2019 zum Herunterladen  (PDF, 143KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Verantwortlich für diesen Pressetext: Jana Ohlhoff und Joschka Touré | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung | Mercatorstraße 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | E-Mail: pressestelle@melund.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/melund 

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