KIEL Das Pilotprojekt gegen Katzenelend geht in die zweite Runde. Vom 2. Februar an wird die Kastration von Katzen in Schleswig-Holstein wieder finanziell unterstützt. Den Startschuss gaben die Partner des Pilotprojektes heute (28. Januar) bei einem Besuch des Tierheims Uhlenkrog in Kiel.
"Mit diesem Projekt wollen wir dazu beitragen, das Elend von freilaufenden Katzen einzudämmen. Es macht Sinn, von vornherein darauf zu achten, dass Katzenpopulationen nicht zu stark wachsen. Wir appellieren daher an alle Halterinnen und Halter von Katzen, ihre Tiere kastrieren zu lassen
", sagte Staatssekretärin Silke Schneider.
Die Partner der Aktion hatten sich zum Ziel gesetzt, 5.000 Katzen innerhalb eines Jahres in drei Aktionen zur Kastration zu bringen. 2.754 Tiere sind bereits im Probelauf im Herbst 2014 kastriert worden, darunter etwa zwei Drittel freilebende Katzen. "Das zeigt, welch ein Erfolg schon der Probelauf war. Wir liegen deutlich über den Erwartungen
", sagte Silke Schneider. Deshalb werde die Frühjahrsaktion jetzt mit vier Wochen Laufzeit starten.
168.000 Euro stehen für die Aktion derzeit bereit. 200.840 Euro wurden für den Probelauf im Herbst 2014 aus dem Fonds aufgewendet. Der Honorarverzicht der Tierärzte kam mit 69.075 Euro hinzu.
Für die neue Runde gehen die Partner davon aus, dass insbesondere bei den freilebenden Katzen, die im Probelauf etwa zwei Drittel der kastrierten Tiere ausmachten, mit Wiederfängen zu rechnen ist und dass deshalb in der Frühjahrsaktion insgesamt weniger Tiere kastriert werden. Es werden zudem noch Finanzierungsmöglichkeiten eruiert, und Spenden von Privatpersonen sind ebenfalls willkommen. "Hier sehen wir ein großes Engagement. Bislang sind über viele kleine Privatspenden rund 20.000 Euro zusammen gekommen. Das ist sehr erfreulich
", sagte Silke Schneider.
Zu den Projektpartnern gehören neben dem MELUR die drei kommunalen Landesverbände, die Tierärztekammer, der Deutsche Tierschutzbund, der Landestierschutzverband und neu der Landesjagdverband. Jörg Bülow, Landesgeschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages (SHGT) betont für die kommunalen Landesverbände: "Die Kommunen gehen davon aus, dass die Kosten für Fundtiere langfristig gesenkt und Verwaltungen entlastet werden können. Darum unterstützen die Kommunen das Projekt mit 100.000 Euro.
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Spenden willkommen
Wer keine eigene Katze hat, aber trotzdem etwas gegen das Katzenelend in Schleswig-Holstein tun möchte, kann spenden und damit das Pilotprojekt unterstützen. Bei der Tierärztekammer Schleswig-Holstein besteht hierfür folgendes Sonderkonto:
Kontobezeichnung: Pilotprojekt Katzenelend S-H
IBAN DE61 2186 0418 0033 2005 58
BIC GENODEF1RHE
Sofern die Zuwendung 200 Euro nicht übersteigt, genügt als Nachweis zur Vorlage beim Finanzamt der Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung eines Kreditinstituts. Für Spenden ab 200 Euro stellt die Tierärztekammer auf schriftliche Nachfrage eine Zuwendungsbestätigung aus.
Ergebnisse des Probelaufs
Bei Start des Pilotprojektes war aufgrund der Erfahrungen mit einem Kastrationsprojekt in Nordfriesland kalkuliert worden, dass innerhalb des ersten Jahres in drei Aktionszeiträumen 5.000 Katzen erreicht werden könnten. Im Herbst 2014 wurden 2.754 Katzen bereits erreicht. Diese verteilen sich wie folgt: rund 65 Prozent freilebende Katzen, rund 24 Prozent Katzen von Grundsicherungsempfängern und rund 11 Prozent Katzen anderer Halter. Von dieser letztgenannten Gruppe waren nur weibliche Tiere einbezogen, während von den anderen beiden Gruppen sowohl weibliche Katzen wie auch Kater kastriert worden sind. Insgesamt wurden 1.735 weibliche Katzen und 1.019 Kater im Rahmen des Probelaufs kastriert.
Weitere Informationen unter: www.gegenkatzenelend.schleswig-holstein.de
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