Lehrpläne sind staatliche Vorgaben, die einen verbindlichen Rahmen für den schulischen Unterricht darstellen. Sie werden so gestaltet, dass sie sich den verändernden Rahmenbedingungen und Anforderungen an Schule annehmen und damit den Herausforderungen der beruflichen Bildung gerecht werden können. In diesem Zusammenhang übernehmen die Lehrpläne neben der pädagogischen auch eine gesellschaftspolitische Funktion, indem sie beispielsweise Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten sowie Wertorientierungen beinhalten, die Schülerinnen und Schüler sich aneignen. Somit decken sie ein Spektrum von Bildung und Erziehung ab, welches über die Fachlichkeit hinausgeht.
Mit der Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) wurde einer Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rats entsprochen. Lehrpläne der Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen und Regionalen Berufsbildungszentren, die dem DQR zugeordnet sind, müssen derart gestaltet sein, dass sie den Anforderungen des entsprechenden Niveaus des DQR nachkommen. Dadurch kann die notwendige Transparenz und Durchlässigkeit gegenüber anderen europäischen Bildungssystemen verdeutlicht werden.
Zu den Aufgaben des Arbeitsfeldes gehört es beispielsweise, Arbeitsgruppen (Lehrplankommissionen) einzusetzen und zu koordinieren, die die Anpassung der Lehrpläne im Sinne der Kompetenzorientierung realisieren. Außerdem begleitet das Arbeitsfeld Kolleginnen und Kollegen bei der Entwicklung von neuen Lehrplänen, z. B. bei Schulversuchen.
Die nationalen Bildungsstandards (BiSta), die seit 2003 durch die Kultusministerkonferenz (KMK) eingeführt wurden, beschreiben fachspezifische Kompetenzen ausgewählter Fächer. Sie haben eine Leitfunktion und setzen Impulse für diese Fächer. Im Sinne einer Outputorientierung beschreiben sie, was Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt können sollen. Sie machen keine Aussagen über den Weg zum Ziel. Im Oktober 2012 wurden auf der Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz BiSta für die Allgemeine Hochschulreife für die Fächer Deutsch, Mathematik und fortgeführte Fremdsprachen (Englisch/Französisch) gesetzt. Hier werden die BiSta der KMK bereits in den geltenden Lehrplänen umgesetzt. Gegenwärtig wird Gleiches für die Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik angestrebt. Das Arbeitsfeld koordiniert die Umsetzung der BiSta in den entsprechenden Lehrplänen.
Lehrpläne und BiSta werden als Steuerungsinstrumente genutzt, um Unterricht zu gestalten und geben damit den Rahmen für die Entwicklung schulinterner Fachcurricula.
Darüber hinaus unterstützt das Arbeitsfeld Lehrkräfte aus Schleswig-Holstein bei der Entwicklung von Rahmenlehrplänen der KMK für die Berufsschule. Diese nach Lernfeldern strukturierten Rahmenlehrpläne sind so offen gestaltet, dass sie eine Anpassung an die Erfordernisse des Unterrichts in den Ländern zulassen. Daher können die Länder den Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz in der Regel unmittelbar und unverändert übernehmen oder in einen eigenen Lehrplan umsetzen.