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Landesarchiv
Schleswig-Holstein
: Thema: Ministerien & Behörden

Von Augsburg nach Frankfurt

Ausstellung vom 5. Dezember 2024 bis zum 28. Mai 2025

Letzte Aktualisierung: 18.11.2024

Von Augsburg nach Frankfurt

Ausstellung zum Kupferstecher Johann Philipp Thelott (1639–1671)

 

Das Landesarchiv zeigt eine Wanderausstellung über Johann Philipp (1639–1671), einen bislang weitgehend unbekannten Spross der prominenten Augsburger Familie Thelott. Neben großformatigen Ausstellungstafeln über Leben und Werk Thelotts sind auch einige ausgewählte Originalstiche sowie Faksimiles seiner Arbeiten zu sehen.

Gezeichnetes Portrait eines Mannes, eingerahmt von weiteren Figuren und Tieren
Kupferstich des Wissenschaftlers Thomas Bartholin (Klick auf die Lupe öffnet das vollständige Motiv)

Einblick in das Leben eines Künstlers

Geschäftsunterlagen und Korrespondenzen von Künstlern, Druckern und Verlegern aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind äußerst selten. So wissen wir immer noch vergleichsweise wenig über die Lebens- und Arbeitswelt dieser Personen und den Entstehungszusammenhang ihrer Werke. War es bereits einem Zufall geschuldet, dass das fragmentarische Arbeitsbuch von Johann Philipp Thelott in Zweitverwendung als Zunftbuch der Bäcker in der oberhessischen Kleinstadt Grünberg überliefert wurde, so war es ein weiterer Zufall, dass die Forschung vor wenigen Jahren von dessen Existenz im dortigen Stadtarchiv erfuhr. Thelott wurde erst damals als Spross einer bedeutenden Augsburger Kaufmanns- und Künstlerfamilie identifiziert, der mit Mitte zwanzig nach Frankfurt zog, wo er sich rasch etablieren konnte. Über die in seinem Arbeitsbuch genannten Auftraggeber und seine darüber zu fassenden Werke gewann er rasch Kontur als eine durchaus zentrale Figur im Buch- und Verlagswesen der aufblühenden Stadt der Buchmessen. Praktisch alle damals wichtigen Verlagshäuser in Frankfurt, darunter auch Merians Erben, gehörten zu seinen Geschäftspartnern, aber auch Frankfurter Patrizier und Autoren wie der bedeutende Frühmerkantilist Johann Joachim Becher oder der Barockdichter Johann Michael Moscherosch.

Portraits von norddeutschen Persönlichkeiten

In Thelotts Werk gibt es zudem einige bemerkenswerte Verbindungen nach Norddeutschland und Schleswig-Holstein. So finden sich darin etwa Porträtstiche des bedeutenden Kieler Professors der Theologie Christian Kortholt oder des Herzogs Christian I. von Mecklenburg. Illustrierte Titelkupfer von Thelotts Hand schmücken die Werke von Dietrich Reinkingk, dem Kanzler des dänischen Königs und des Herzogs Friedrich (II./III.) von Schleswig-Holstein, sowie von Johann Balthasar Schupp, dem Prediger an der St.-Jacobi-Kirche in Hamburg. Zudem lieferte er auch ein allegorisches Autorenporträt für ein Werk des berühmten dänischen Mediziners und Entdeckers des Lymphsystems Thomas Bartholin, das in dem Kopenhagener Verlag Paulli erschien.

Ausstellungskatalog

Zu der Ausstellung ist ein großformatiges Begleitbuch erschienen. Der Band umfasst vierzehn Aufsätze, die sich mit Leben und Werk des Künstlers beschäftigen, eine historisch-kritische Edition seines faksimilierten Arbeitsbuches sowie einen Werkkatalog: Holger Th. Gräf/Andreas Tacke (Hrsg.): Von Augsburg nach Frankfurt. Der Kupferstecher Johann Philipp Thelott (1639–1671). Marburg 2022; 473 S., 365 farb. Abb.; ISBN 978-3-942225-55-7, gebunden 50,00. Der Band ist während der Ausstellung im Prinzenpalais, im Buchhandel oder bei der Historischen Kommission für Hessen (hiko-marburg@web.de) erhältlich.

Eröffnungsveranstaltung am 4. Dezember 2024

Zur Eröffnung am 4. Dezember 2024 um 18:30 Uhr spricht Kurator Prof. Dr. Holger Th. Graef vom Hessischen Institut für Landesgeschichte über seine Forschungen zu Johann Philipp Thelott und die Entstehung der Wanderausstellung. Anschließend wird zu einem Empfang geladen.

Die Ausstellung "Von Augsburg nach Frankfurt. Der Kupferstecher Johann Philipp Thelott (1639–1671)" ist vom 5. Dezember 2024 bis zum 28. Mai 2025 im Landesarchiv im Schleswiger Prinzenpalais zu sehen. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag 8:30–17:00 Uhr, Mittwoch 8:30–18:30 Uhr, Freitag 8:30–13:00 Uhr.

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