Weltweit erfahren Frauen Gewalt aufgrund ihres Geschlechts. Sie werden zum Beispiel öfter als Männer Opfer von körperlicher Gewalt, sexueller Belästigung oder Stalking. Aber auch in alltäglichen Situationen macht es sich bemerkbar: Zum Beispiel, wenn Mädchen und Frauen sich dazu entscheiden, bestimmte Orte oder Situationen zu vermeiden, um Belästigungen oder Bedrohungen zu entgehen.
Dagegen will das Land am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, 25. November, ein starkes Zeichen setzen: Ab 17.30 Uhr werden erstmals alle Ministerien sowie nachgeordneten Behörden als auch die Landespolizei orange angeleuchtet. Auch das Uni-Hochhaus, das Opernhaus sowie der Seehafen erstrahlen an dem Abend.
Aktion zum fünften Mal in der Landeshauptstadt
"Partnerschaftliche Gewalt – und das ist in den allermeisten Fällen Gewalt gegen Frauen – wird bei uns nicht toleriert", betont Dr. Sabine Sütterlin-Waack. Die Innenministerin ist Schirmherrin der Aktion, die der Kieler ZONTA-Club bereits zum fünften Mal organisiert hat. Die Mitglieder wollen die Stellung der Frau verbessern und engagieren sich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. "Gewalt gegen Frauen ist der sichtbare Gipfel der Missachtung von Frauen", sagt ZONTA-Präsidentin Wiebke Krüge.
"Gewalt kommt nicht in die Tüte"
Bereits seit dem 22. November haben Bäckereien im ganzen Land die jährliche Aktionswoche "Gewalt kommt nicht in die Tüte" gestartet. Mehr als 320.000 Kundinnen und Kunden können eine der Brötchentüten erhalten, die über das Hilfetelefon für Betroffene von häuslicher Gewalt informieren.
Gefahr für Frauen nimmt zu
Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Allein in Schleswig-Holstein sei im vergangenen Jahr 3.982 Frauen von ihren Partnern Gewalt angetan worden – im Vorjahr waren es 3.874 Fälle. "Damit bewahrheitet sich leider unsere Befürchtung, dass während der Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown die häusliche Gewalt zugenommen hat", stellt die Ministerin fest. Deshalb seien Hilfs-Angebote umso wichtiger.
"Jeder von Gewalt betroffenen Frau steht ein sehr engmaschiges Netz an Hilfsangeboten zur Verfügung – von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Beratungsstellen über Frauenhäuser bis hin zur Polizei", erklärt Sütterlin-Waack. Die Beratungsangebote stehen auch während der Pandemie für alle anonym und kostenfrei zur Verfügung.
Neben Unterstützung seitens der Kommunen gibt es folgende Angebote auf Bundes- und Landesebene:
Das Bundeshilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist rund um die Uhr unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung erreichbar. Die Betroffenen werden dort in 18 Sprachen beraten.
Die Nummern der Frauenfachberatungsstellen und Notrufe in Schleswig-Holstein sind unter www.frauenberatung-sh.de abrufbar.
Mit text us! steht eine sichere Online-Beratung zur Verfügung, bei der entweder per E-Mail oder per Chat-Termin Kontakt zu den teilnehmenden Frauenberatungsstellen aufgenommen werden kann.
Männer und Frauen, die befürchten selbst gewalttätig zu werden oder bereits gewalttätig sind, finden Beratungsangebote unter www.soziale-strafrechtspflege.de oder unter 0431 / 26097648
Deutschlandweite Notfallnummer des Kinderschutzbundes für Kinder: 0800 / 1110333
Deutschlandweite Notfallnummer des Kinderschutzbundes für Eltern: 0800 / 1110550
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