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Thema : EU-Förderprogramme
in Schleswig-Holstein

Mehr als 1.500 Projekte gefördert

Mit einer neuen Online-Datenbank machen das Innenministerium und die Akademie für ländliche Räume auf die zahlreichen Förderprojekte der vergangenen Jahre aufmerksam.

Letzte Aktualisierung: 03.06.2021

Ein Holzhaus mit großen Fenstern steht in einem Wald.
Im Trappenkamper Erlebniswald (Kreis Segeberg) wurde mit mehr als 290.000 Euro die Sanierung des Waldhauses unterstützt.

Landesmittel, Förderung durch den Bund oder Geld von der EU: Seit 2014 wurden allein im ländlichen Raum Schleswig-Holsteins mehr als 1.500 Projekte mit mehreren hundert Millionen Euro gefördert – doch was genau passiert mit dem Geld und wo kommt es an? Die neue digitale Übersichtskarte zeigt, dass beispielsweise in Kellenhusen (Kreis Ostholstein) ein inklusiver Spielplatz mit mehr als 120.000 Euro gefördert wurde. Dort können sich nun auch Kinder und Jugendliche mit Sehbehinderung und/oder im Rollstuhl unter anderem an einem barrierefreien Karussell, einem Murmeltisch und einer Musikstation erfreuen.

"Jetzt ist es ganz einfach, einmal nachzuschauen, was andere Regionen an beispielgebenden Ideen entwickelt und umgesetzt haben – und dies kann gute Impulse setzen und eigene neue Projekte anstoßen", sagte Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack. Zu jedem Projekt gibt es einen Steckbrief mit ausführlichen Informationen, beispielsweise zu den Gesamtkosten und der Fördersumme. Die "Online-Projektdatenbank SH" wurde gemeinsam vom Innenministerium und der Akademie für ländliche Räume Schleswig-Holsteins (ALR) entwickelt und sortiert die Projekte nach Schwerpunkten.

Zur Interaktiven Karte mit mehr als 1.500 Projekten

Bilderstrecke: Geförderte Projekte

Mehr als 250.000 Euro gab es für einen rund vier Kilometer langen Wanderweg mit mehreren Info-Tafeln in Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen).
Die Mittel dafür stammen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
Die mobile DLRG-Wache am Strand in Bliesdorf (Kreis Ostholstein) wurde mit mehr als 17.745 Euro aus dem "LEADER"-Programm gefördert.
Über dasselbe Förderprogramm wurde die Anschaffung zweier Rettungsboote mit weiteren knapp 10.000 Euro unterstützt.
Im Trappenkamper Erlebniswald (Kreis Segeberg) wurde mit mehr als 290.000 Euro die Sanierung des Waldhauses unterstützt.
Im Seminarraum wurde beispielsweise ein neues Fenster eingebaut. Die Mittel dafür stammen ebenfalls aus dem ELER-Fonds.
Hinter 'CoWorkLand' steht eine Genossenschaft aus Menschen, die 'Coworking-Spaces' im ländlichen Raum etablieren möchte. Für das Projekt gab es rund 250.000 Euro aus dem Bundesprogramm für ländliche Entwicklung (BULE).
'Coworking-Spaces' sind flexibel nutzbare Arbeitsorte. Der Aufbau in Grönwohld (Kreis Stormarn) sollte demonstrieren, dass auch naturnahes Arbeiten möglich ist.

Kommunen treiben Investitionen voran

Mehr als die Hälfte der Projekte gehen auf die 22 sogenannten "AktivRegionen" zurück. Sie sind als Vereine aus einer EU-Initiative entstanden und bündeln die Interessen von 50.000 bis 150.000 Schleswig-Holsteiner:innen. Das Besondere: Die Menschen können vor Ort Ideen entwickeln und sich aktiv einbringen. Dabei spielten auch Zukunftsthemen wie Klimaschutz und Digitalisierung eine wichtige Rolle, sagte ein Sprecher der AktivRegionen, Hans-Jürgen Kütbach. "Allein im Schwerpunkt "Klimawandel & Energie" mit 133 Projekten haben wir ein Investitionsvolumen von 17,4 Millionen Euro ausgelöst." Damit wurden unter anderem E-Ladestationen aufgebaut, beispielsweise auf Föhr oder Amrum.

Angebote für Jung und Alt

Darüber hinaus koordinieren die AktivRegionen auch die sogenannten Regionalbudget-Projekte der "Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK). Dahinter steht ein vom Bund und den Ländern finanziertes Förderprogramm. Konkret wird aus den Mitteln beispielsweise in Martensrade (Kreis Plön) ein Treffpunkt für die Dorfbewohner:innen geschaffen. Mit rund 490.000 Euro wird neben den Räumlichkeiten der Feuerwehr auch das Dorfgemeinschaftshaus modernisiert.

"Treffpunkt in Martensrade" (Meldung vom 14. Mai 2021)

Vom Land in die Stadt

Wie wird der ländliche Raum auch für junge Menschen attraktiv? Dieser Frage ist eine Gruppe von Abiturient:innen der Gebrüder-Humboldt-Schule in Wedel nachgegangen. Ihnen fehlte eine gute Verkehrsverbindung zwischen ihren Heimatorten im Kreis Pinneberg und Freizeitangeboten in Hamburg. Nach Gesprächen mit Vertreter:innen der Gemeinden und Verkehrsbetriebe, wurde zunächst testweise eine Nachtbuslinie am Wochenende eingeführt – mit Erfolg: Inzwischen ist die Busverbindung fester Bestandteil des regulären Fahrplans. Die Testphase wurde mit knapp 20.000 Euro gefördert, aus dem sogenannten "LEADER"-Programm (Liaison entre actions de développement de l'économie rurale – Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) der EU.

Mehr Förderung in Aussicht

Von den aktuell 1.516 erfassten Projekten sind mehr als 200 Ortskern-Entwicklungskonzepte. "Wir wissen schon heute, dass in den kommenden Jahren noch viele weitere folgen werden – und das aus jedem gleich mehrere, für die Kommune jeweils wichtige Schlüsselprojekte generiert werden", betonte die Ministerin. Das Land müsse darauf vorbereitet sein, die Dörfer und Städte in den ländlichen Räumen mit Fördergeldern unterstützen zu können. Denn pro Schlüsselprojekt sei mit einem sechsstelligen Investitionsbetrag zu rechnen.

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