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Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport : Thema: Ministerien & Behörden

Dr. Sabine Sütterlin-Waack

Ministerin für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport

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Positive Entwicklung bei Unfällen

2020 hat die Polizei in Schleswig-Holstein 79.822 und damit 13,5 Prozent weniger Verkehrsunfälle registriert als im Vorjahr. Ausschlaggebend für den auffälligen Rückgang ist, dass während der Corona-Pandemie zum Teil deutlich weniger Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs waren. Insbesondere während des ersten Lockdowns von Mitte März bis Ende April 2020 war das Verkehrsaufkommen erheblich niedriger und seit Beginn des zweiten Lockdowns im November geringer.

2020 hat die Polizei 17.062 Verkehrsunfälle aufgenommenen, das sind 10,8 Prozent weniger. Damit wurde ein historischer Tiefstand erreicht: In den vergangenen 20 Jahren wurden noch nie so wenige Unfälle von der Polizei registriert. Auch die sogenannten Verkehrsunfälle mit Personenschaden waren mit 11.097 zuletzt 2010 auf so niedrigem Niveau (minus 9,6 Prozent). Dabei wurden 11.884 Unfallbeteiligte leicht (minus 12,6 Prozent) und 1.988 schwer verletzt (minus 11,6 Prozent). Im vergangenen Jahr verstarben 107 und damit sieben Personen mehr als im Vorjahr bei einem Unfall im Straßenverkehr. Damit stieg entgegengesetzt zu der Anzahl der Verletzten die der Getöteten leicht an, liegt aber unter dem Mittelwert der letzten zehn Jahre (110).

Niedrigste Anzahl an verunglückten Kindern

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Kindern sowie verunglückten Kindern ist die niedrigste seit 20 Jahren. 2020 hat die Polizei 1.092 und damit 12,8 Prozent weniger Verkehrsunfälle mit Kindern aufgenommen. Dabei verunglückten insgesamt 1.003 Kinder leicht (minus 18,4 Prozent) und 114 schwer (minus 6,6 Prozent). Zwei Kinder im Alter von 5 und 11 Jahren starben als Fahrradfahrer:in nach einem selbstverschuldeten Sturz auf die Fahrbahn.

Mit einem Rückgang um minus 33,7 Prozent verunglückten in den vergangenen 20 Jahren noch nie so wenige Kinder als Mitfahrerende in Kraftahrzeugen. Hier dürften sich auch die Corona-bedingten Schulschließungen positiv ausgewirkt haben, weil die Kinder seltener mit dem Pkw zur Schule oder zum Kindergarten befördert wurden. Präventionsarbeit zur Vermeidung von Kinderunfällen konnte die Polizei 2020 nur eingeschränkt leisten, will sie aber, wenn die Rahmenbedingungen gegeben sind, wieder vollständig aufnehmen.

Deutlich weniger verunglückte Senior:innen

Im vergangenen Jahr waren die Unfallzahlen, bei denen Senior:innen ab 65 Jahren beteiligt waren, mit 4.492 und damit minus 12,6 Prozent stark rückläufig. Auch die Anzahl der verletzten bzw. getöteten Senior:innen war 2020 insgesamt um minus 10,7 Prozent stark rückläufig. 1.744 Senior:innen verunglückten leicht (minus 10 Prozent) und 418 schwer (minus 11,6 Prozent). 34 Unfallbeteiligte ab 65 Jahren erlitten tödliche Verletzungen. Das sind 14 Getötete weniger als im vergangenen Jahr. Damit war 2020 nur noch jeder dritte Getötete im Straßenverkehr ein: Senior:in.

Besonders stark gefährdet sind Senior:innen allerdings als Fahrrad- und Pedelec-Fahrer. 43,9 Prozent der Verunglückten fuhren ein Fahrrad oder Pedelec, 43,8 Prozent erlitten dabei schwere Verletzungen, davon neun mit tödlichem Ausgang. Das sind drei weniger als noch im Jahr davor, allerdings waren mehr als die Hälfte der insgesamt getöteten Fahrrad- und Pedelec-Fahrer:innen über 65.

Senior:innen zählen zu den am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Die Landespolizei setzt in diesem Interventionsbereich insbesondere auf Prävention und Aufklärung. Sicherheitsberater:innen für Senior:innen sollen zu einer selbstkritischen Reflektion beitragen.

Autobahnen wieder sicherer

Der positive Trend sinkender Unfallzahlen auf den Autobahnen hat sich fortgesetzt. Die Polizei hat mit insgesamt 3.548 Verkehrsunfällen 1.017 Unfälle weniger registriert als im Vorjahr (minus 22 Prozent). Von diesen Unfällen hat die Polizei 1.348 qualifiziert (Kategorien P, S1 und S2) aufgenommen (minus 15,8 Prozent). Darunter versteht man Unfälle mit Personenschaden sowie Unfälle, zu denen eine Straftat (zum Beispiel Geisterfahrten) oder eine bedeutende Ordnungswidrigkeit (zum Beispiel Überholen trotz unklarer Verkehrslage) geführt haben.

Verkehrsunfälle mit Personenschaden sind um 554 Unfälle im Vergleich zum Vorjahr gesunken (minus 19,7 Prozent). Bei diesen Unfällen wurden 890 Personen verletzt. Das ist ein Rückgang von 274 Verletzten (minus 23,5 Prozent). Nach einem Höchststand von 1.225 Verletzten 2016 wurden 2020 im 10-Jahresrückblick die wenigsten Personen verletzt. 2020 starben 11 Menschen und damit drei mehr als im Vorjahr auf Schleswig-holsteins Autobahnen.

Die Polizei hat besonders die Entwicklung auf der A 7 betrachtet. Während die Gesamtzahl mit 922 Unfällen um minus 24,1 Prozent rückläufig war, ging die Zahl der Verunglückten auf der A 7 nur unterdurchschnittlich um minus 8,6 Prozent zurück. Die zuständige Unfallkommission hat im September 2020 festgestellt, dass bei den Unfallursachen und -folgen auf dem sechsstreifigen Abschnitte der A 7 nicht Geschwindigkeiten von über 120 km/h ausschlaggebend waren. Die Kommission hat keine Unfallursachen ermittelt, auf die zurzeit mit straßenverkehrsbehördlichen oder baulichen Mitteln in geeigneter Weise reagiert werden könnte. Die Polizei beobachtet die Entwicklung.

Weniger Verkehrsunfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss – mehr Drogenverstöße

Verkehrsunfälle, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss geschehen, sind überdurchschnittlich schwere Unfälle. Das Risiko, bei diesen Verkehrsunfällen schwere oder tödliche Verletzungen davon zu tragen, ist fast doppelt so hoch wie bei allen anderen Unfällen. Im vergangenen Jahr hatten 51,2 Prozent der Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol und 43 Prozent unter Drogenbeeinflussung Personenschaden zur Folge.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen mindestens ein Unfallbeteiligter unter Alkoholeinfluss stand, ist im vergangenen Jahr um minus 10,2 Prozent auf 1.087 gesunken. Die Anzahl derer, die bei Verkehrsunfällen unter dem Einfluss von Alkoholkonsum verunglückten, sank um minus 7 Prozent auf 666. Damit wurde die niedrigste Anzahl an Verkehrsunfällen (minus 42,1 Prozent) und Verunglückten (minus 45,6 Prozent) seit 2005 registriert.

Die Polizei hat im vergangenen Jahr 199 Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss aufgenommen (minus 15 Prozent). Dabei wurden 127 Verkehrsteilnehmer verletzt oder getötet (minus 11,2 Prozent). Zwar registrierte die Polizei insgesamt weniger Verunglückte, jedoch 17 Schwerverletzte und damit 68 Prozent mehr sowie und zwei Getötete. Insgesamt ist ein Anstieg von 76 Prozent bei den Schwerverletzten und Getöteten zu verzeichnen.

Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr zu bekämpfen ist seit mehreren Jahren Hauptziel der Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei. 2020 erkannte die Polizei bei Verkehrskontrollen 1.974 Delikte unter dem Einfluss von Alkohol (minus 24,8 Prozent); davon wurden 499 Delikte als Verkehrsordnungswidrigkeit geahndet. Unter dem Einfluss von Drogen wurden bei Kontrollen 1.554 und damit 1,7 Prozent mehr Delikte festgestellt. Davon wurden 1.355 Fälle als Verkehrsordnungswidrigkeit geahndet. Die Landespolizei wird auch in diesem Jahr bei der Verkehrsüberwachung, in Schwerpunktaktionen sowie bei Großveranstaltungen intensive Alkohol- und Drogenkontrollen durchführen.

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