Institut für
Qualitätsentwicklung an
Schulen Schleswig-Holstein: Thema: Ministerien & Behörden
Es kommt auf die Lehrkräfte an
15 Jahre nach seiner weltweit beachteten Studie „Visible learning“ sprach Prof. Dr. John Hattie am 14. November 2024 vor 1000 Menschen in Kiel.
Letzte Aktualisierung: 22.11.2024
Was macht guten Unterricht aus? Was brauchen Kinder, um gut zu lernen? Wie lässt sich Schule gut entwickeln? Antworten auf diese Fragen finden sich vielfach bei Prof. Dr. John Hattie, das lernen bereits Lehramtsstudierende. Entsprechend groß war das Interesse an dem Vortragsabend.
Riesiger Andrang
Schon Stunden vorher bildeten sich Schlangen vor dem Audimax in der Uni Kiel – mehr als 1000 Menschen haben sich angemeldet, um den Superstar der Pädagogik John Hattie live sprechen zu hören – und nochmal so viele online. Als er das letzte Mal in Kiel war, hatte er gerade erst erforscht, wie die Wirkung von Lehrmethoden sichtbar werden kann, erinnerte Prof. Jens Möller vom IPL bei der Begrüßung. Hatties Forschung machte damals Furore und ihn selbst weltberühmt. Am 21. November 2024 stand der Neuseeländer auf Einladung des IQSH und des ZfL wieder in Kiel – mit neuen Erkenntnissen aus der Arbeit der letzten 15 Jahre.
Von einzelnen Effektstärken zur wirksamen Schule
Mitgebracht hat John Hattie vier Kern-Botschaften, die das Lernen maßgeblich bestimmen und deren Auswirkungen er mithilfe von warm-kalt-Skalen sichtbar macht:
Es kommt auf ein lernfreundliches Klassenklima mit hohem Zutrauen und hohen Erwartungen an alle an, Schülerinnen und Schüler sollten ihr eigenes Lernen zielbezogen und selbstwirksam gestalten, Lehrkräfte sollten wissen, wie ihre Methoden wirken und, dass die kollektive Wirksamkeit des Kollegiums entscheidend ist. Zentral sei vor allem eins: die Haltung der Lehrkräfte, das Lernen durch die Augen ihrer Schülerinnen und Schüler zu sehen. Der entscheidende Antrieb zum Lernen sei Neugierde, deshalb sei vor allem Langeweile äußerst schädlich.
Studienergebnisse auch in Schleswig-Holstein wesentlich
Die Forschungsergebnisse von Prof. Hattie hätten einen enormen Stellenwert für die Qualitätsentwicklung der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften, betont Bildungsministerin Karin Prien an dem Abend: „Bereits Ihre erste Studie war international und in Deutschland ein Meilenstein von großer Bedeutung für die empirische Bildungsforschung. Sie erlaubte Aussagen auf einer noch nie dagewesenen Datengrundlage. Erstmals ging es nicht nur um Output-Forschung – also die Frage, welcher Schüler kann welche Inhalte – sondern um Wirkungsforschung.“ Auch in Schleswig-Holstein werde man ernsthaft diskutieren, welche Schlussfolgerungen aus den neuen Forschungsergebnissen gezogen werden müssten und wie sie in eine Strategie der datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung einbezogen werden könnten.
Es sind spannende Einsichten, unterhaltsam vorgebracht, denen das gut besuchte Audimax gespannt lauscht. Hattie weiß das Publikum zu erheitern und zu führen – trotz Vortragssprache Englisch. Entsprechend froh ist Dr. Gesa Ramm, Direktorin des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), über den gelungenen Abend: „Einen Wissenschaftler von diesem Format live sprechen zu hören ist für uns alle, die Lehrkräfte aus- und fortbilden, die selbst Lehrkräfte sind und daran arbeiten, Schule und das Lernen zu verbessern, eine einmalige Gelegenheit. Deshalb danke ich der Universität Kiel für die phänomenale logistische Unterstützung und die auch hierbei wieder sehr gute Zusammenarbeit.“
Prof. Dr. Olaf Köller schließt die großartige Veranstaltung.
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