Karin Prien
Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur
Ministerin Karin Prien im Interview zu den Herausforderungen der KMK Präsidentschaft 2022. Das Land Berlin hat 2023 turnusmäßig den Vorsitz der KMK übernommen.
Ich wünsche mir für Deutschland mehr verpflichtende Kooperation im Bildungssystem.
Interview: Jan Martensen
Die Präsidentschaft stand unter dem Motto „Lernen aus der Pandemie“
– und alle haben aus der Pandemie gelernt. Sie hat das Thema der Digitalisierung und insbesondere das Lernen mit digitalen Medien beschleunigt. Der Prozess zu einer Kultur der Digitalität ist unumkehrbar in den Schulen angekommen. Es bleiben große Aufgaben - insbesondere in der Lehreraus- und Fortbildung, in der Zusammenarbeit mit Bund und Kommunen und beim Digitalpakt 2 . Zwei zentrale Fragen werden die KMK weiter beschäftigen: Wie begegnen wir dem Lehrkräftemangel bei gleichzeitiger Sicherung der Qualität des Unterrichts angesichts der demographischen Entwicklung, den steigenden Schülerzahlen und den Herausforderungen von Heterogenität und Digitalität? Welche Reaktion erfordern die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends Grundschule.
Ministerin Prien: „Die größten Herausforderungen in diesem Jahr lagen im gemeinsamen und kontinuierlichen Krisenmanagement beim Umgang mit den Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und nach wie vor im Umgang mit Covid 19. Und auch hier haben wir aus der Pandemie gelernt. In der Pandemie haben wir eine Routine der engen Zusammenarbeit auf Minister- und Staatssekretärsebene geschaffen, darauf konnten wir aufbauen und die werden wir weiter brauchen zur Bewältigung der großen Herausforderungen in unserem Bildungssystem . Die KMK hat eine nie zuvor gesehene Agilität und Effizienz im Umgang mit den Krisen gezeigt.“
Die Kultusministerkonferenz hat viele Themen in Angriff genommen und wichtige Weichen für Schulen, Wissenschaft und Forschung gestellt. Ministerien Prien: „Damit die KMK in Zukunft flexibler und einflussreicher auftreten kann, und das muss sie ganz sicher, arbeiten wir an der Anpassung der Arbeitsstrukturen der KMK und des Sekretariats. Es steht viel auf dem Spiel. Am Ende geht es um die Legitimation des Bildungsföderalismus.“
