Lexikon, Taschenrechner, Wörterbuch – alles in Einem. Digitale Medien verändern unsere Gesellschaft – und auch den Schulalltag. Für das Lehren, Lernen und Arbeiten in der digitalen Schule hat die Landesregierung nun wichtige Weichen gestellt. "Das Lernen mit digitalen Medien beginnt bei uns in der Lehrkräftebildung und reicht bis zum Unterricht an den Schulen. Wir haben Netzwerke von Modellschulen geschaffen und in Fortbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer investiert", sagte Bildungsministerin Karin Prien in Kiel. Dort stellte sie das "Digitale Bildungspaket Schleswig-Holstein" vor.
Das Bildungspaket fasst alle erfolgreichen Einzelprojekte zusammen und benennt weitere, die in den kommenden Jahren anstehen. "Damit können wir systematisch die digitale Entwicklung der Schulen vorantreiben und auf neue Herausforderungen reagieren", betonte die Ministerin. Finanziert werde das auch mit Mitteln aus dem Digitalpakt des Bundes: "Ich erwarte, dass diese zusätzlichen Gelder wie angekündigt zum 1. Januar 2019 kommen. Das sind pro Jahr dann voraussichtlich weitere 43,5 Millionen Euro für die Digitalisierung."
Weiterentwicklung durch Digitalisierung
Mit dem Digitalen Bildungspaket mache die Landesregierung nun den nächsten wichtigen Schritt, sagte Prien. Folgende Projekte gehören in das Digitale Bildungspaket:
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"Schulportal SH"
Auf der geplanten digitalen Plattform sollen insbesondere Lehrkräfte, aber auch Schüler und Eltern arbeiten und miteinander kommunizieren können. Lehrkräfte sollen eine dienstliche E-Mail-Adresse erhalten, aber auch Schülerinnen und Schüler erhalten einen Zugang.
Lehrkräftebildung
Erstmals wird das Lernen mit digitalen Medien systematisch in der Lehrkräftebildung verankert. Auf Basis der Strategie der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2016 sollen die Aus- und Fortbildungsinhalte für alle Fächer und Schularten verändert werden. Geplant ist weiterhin ein Zentrum für Blended-Learning sowie mehr Unterrichtshospitationen an digitalen Modellschulen für angehende Lehrer. Ein weiteres Projekt ist der Masterplan "Digitale Lehrkräftefortbildung".
Digitale Infrastruktur
Voraussetzung für das digitale Arbeiten an Schulen ist eine landesweite Infrastruktur. Dafür brauchen die Kreise und kreisfreien Städte als Schulträger Ausstattungs- und Betriebskonzepte. Gemeinsam mit den kommunalen Landesverbänden sollen diese Konzepte nun erarbeitet werden.
Bis 2021 sollen alle Schulen im Land an das landeseigene Breitbandnetz angeschlossen sein. Auch die Ausstattung der Schulen mit Computern und Tablets für die Schüler sowie modernen Beamer für Präsentationen in den Unterrichtsräumen zählt zu diesem Punkt.
Wichtige Meilensteine
In einem Strategiepapier hatte die Kultusministerkonferenz 2016 bundesweit einheitliche Ziele für die Bildungspolitik formuliert. Dazu zählt, dass digitale Kompetenzen Teil jedes Lehrplans sein sollen und digitale Medien systematisch im Unterricht genutzt werden. Prien betonte, damit hätten die Kultusminister den Weg der Landesregierung bestätigt. Schleswig-Holstein habe einen erheblichen Teil des Weges bereits im Alleingang bewältigt:
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Medienbildung
Schon in der Grundschule zählt Medienbildung in allen Fächern zu den allgemeinen Fachanforderungen. In den weiterführenden Schulen wird es zum Schuljahr 2018/19 die Ergänzung "Medienkompetenz – Lernen mit digitalen Medien" geben.
Modellschulen
Im ganzen Land entwickeln und erproben 130 digitalen Modellschulen neue Konzepte zum Lernen mit digitalen Medien. Ihre Erfahrungen geben sie an andere Schulen weiter. Mehr lesen
Impulskongress
In Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel veranstaltet das Land im September 2018 einen Impulskongress zum Schwerpunkt "Digitale Medien im Fachunterricht" mit voraussichtlich 3.000 Teilnehmern.
Lehrkräfteausbildung
Jeder Lehramtsstudent ist seit dem Wintersemester 2017/18 verpflichtet, Seminare zur Vermittlung von Medienkompetenz zu belegen. In der zweiten Phase der Lehrerausbildung erlernen die Studenten den Umgang mit digitalen Medien durch Blended-Learning-Module oder Onlineseminare – derzeit gibt es 25 Ausbildungsgruppen.
Lehrkräftefortbildung
Lehrkräfte können ein umfangreiches fachspezifisches Fortbildungsangebot nutzen und haben die Möglichkeit, sich in der Medienwerkstatt des Institutes für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) mit digitalen Medien zu beschäftigen. Aufgrund der hohen Nachfrage plant die Landesregierung, weitere Medienwerkstätten einzurichten. 2017 nahmen rund 1.500 Lehrer an 100 Veranstaltungen teil.
Im Februar 2018 ist das Projekt "Informatorische Grundkenntnisse in Grundschulen" gestartet. Es soll den Schülern die digitale Welt spielerisch näherbringen.
Infrastruktur
Seit Oktober 2015 können alle Schulen Onlineplattform SchulCommsy nutzen. Sie dient als virtuelles Klassenzimmer und ermöglicht es den Klassen, sich untereinander und mit den Lehrern auszutauschen. Aktuell nutzen rund 300 Schulen die Plattform.
Darüber hinaus bietet das IQSH eine Mediathek für fast alle Fächer, Schulstufen und -arten an. Die Lehrkräfte haben hier Zugriff auf mehr als 25.000 Fotos, Videos und Audiodateien.
Video: E-Learning auf der Hallig
Digitalisierung: E-Learning auf der Hallig
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