Das Land ermöglicht den Gefangenen in der Jugendanstalt Schleswig, sich beruflich auf die Zeit nach der Haft vorzubereiten.
Letzte Aktualisierung: 18.03.2022
Bis zu 140 Gefangene im Alter von 14 bis 24 Jahren sind in der Jugendanstalt Schleswig in Haft. Sie sollen dort in erster Linie erkennen, welche Folgen ihre Taten für die Opfer haben, um künftig ein Leben ohne Straftaten zu führen. Die rund 100 Bediensteten und die Beschäftigten des Berufsbildungszentrums Schleswig (BBZ) begleiten sie auf diesem Weg. In vielen Kursen steht dabei die berufliche Bildung der Gefangenen im Vordergrund. Nun wird die Zusammenarbeit mit dem BBZ fortgesetzt: Insgesamt 85 Kurse werden mit den 1,3 Millionen Euro vom Land bis 2023 angeboten.
Gefangene auf den Arbeitsmarkt vorbereiten
"Die Reintegration in die Gesellschaft, also die Vorbereitung auf ein Leben ohne Straftaten und in sozialer Verantwortung, braucht ein starkes Netzwerk – beginnend im Vollzug und mit viel Kraft auch nach der Haftentlassung", sagte der im Justizministerium zuständige Abteilungsleiter, Tobias Berger, in Schleswig. Dort überreichte er den entsprechenden Förderbescheid an BBZ-Geschäftsführerin Kisten Lemke.
Langjährige Zusammenarbeit mit dem BBZ
Die Jugendanstalt und das BBZ arbeiten bereits seit mehr als 20 Jahren zusammen. 17 seiner Angestellten sind für das aktuelle Kursprogramm zuständig. Zunächst analysieren sie die individuelle Ausgangslage der Gefangenen für einen passgenauen Bildungsplan, denn manche haben keinen Schulabschluss. Gerade für junge Gefangene bedeutet das einen Neustart von zuvor abgebrochenen Bildungswegen. Für die meisten steht die praxisorientierte Berufsvorbereitung im Vordergrund: Sie lernen in Lehrwerkstätten zum Beispiel die Grundlagen im Holz-, Garten- sowie Metallbau kennen. Abgerundet wird das Angebot mit Computer-Kursen, um den Gefangenen den Umgang mit digitalen Medien näherzubringen. Sie haben auch einen begrenzten Internetzugang, um sich zum Beispiel über freie Ausbildungs- und Arbeitsstellen zu informieren.
Ähnliche Projekte in Justizvollzugsanstalten
Erst am Montag hatte das Land ein Resozialisierungs-Projekt an den Justizvollzugsstandorten Neumünster, Kiel und Lübeck unterstützt. Dort wird mit 1,8 Millionen Euro ein Bildungsangebot für Gefangene geschaffen, die dann zum Beispiel ihren Schulabschluss nachholen oder eine handwerkliche Berufsausbildung absolvieren können.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier:
Mit Arbeit zurück in die Gesellschaft (Meldung vom 14. März 2022)
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