1989 wurden in Lübeck gleich zwei neue Anlaufstellen für Frauen gegründet. Der Verein "Aranat" organisierte Beratungsangebote, Selbsthilfegruppen und Diskussionsrunden zu Fragen wie Gewaltprävention, psychischer Gesundheit und gleichgeschlechtlichen Lebenswelten. Das internationale Mädchen- und Frauenprojekt "Tara" richtete sich währenddessen an Lübeckerinnen mit Migrationshintergrund, betreute Frauen mit Fluchterfahrung und half mit Kultur- und Sprachkursen bei der Integration.
2017 fusionierten die beiden Organisationen zum "Frauenkommunikationszentrum Aranat mit Tara-Migrationsberatung". Seitdem werden unter einem Dach kostenlose Beratungstermine, Vorträge, Selbstverteidigungskurse und viele weitere Angebote für Frauen mit und ohne Migrationshintergrund angeboten. Beim großen Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Zentrums im Lübecker Rathaus dankte Gleichstellungsministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack den Mitarbeitern des Vereins für ihr Engagement.
Gegen Vorurteile und Benachteiligungen
"Seit nunmehr 30 Jahren setzt sich das Frauenkommunikationszentrum für die Selbstbestimmung und Teilhabe von Frauen in allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen ein", sagte Sütterlin-Waack in ihrer Festrede. "Der Fachbereich Tara-Migrationsberatung hat sich dabei auf die in Lübeck lebenden Frauen mit Migrationshintergrund spezialisiert, um ihnen ein gesellschaftliches Zusammenleben mit eigener Identität und eigenem Bewusstsein zu ermöglichen sowie Vorurteile und Benachteiligungen abzubauen." Für die Landesregierung spielten Beratungsstellen wie das Aranat-Zentrum eine wichtige Rolle beim Schutz vor Gewalt, erklärte die Ministerin.
Bedarfsanalyse zur langfristigen Finanzierung
Das Land fördert den Verein in diesem Jahr mit rund 70.000 Euro. Um die Förderung von Fraueneinrichtungen im echten Norden langfristig auf eine verlässliche Grundlage stellen zu können, plant die Landesregierung eine Bedarfsanalyse für das gesamte Hilfesystem. Nur so könne die Finanzierung des gesamten Unterstützungssystems für betroffene Frauen auf eine nachhaltige Grundlage gestellt werden, sagte Sütterlin-Waack: "Dieses umfangreiche finanzielle Engagement des Landes zeigt, dass die Landesregierung dem Gewaltschutz in Schleswig-Holstein eine besondere Bedeutung beimisst."
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