Minister Schrödter sprach im Gästehaus der Landesregierung in Kiel mit seinem Amtskollegen und einer Delegation aus Madagaskar über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.
Letzte Aktualisierung: 13.11.2024
Naina Andriantsitohaina, Minister für Dezentralisierung und Raumplanung, interessierte sich bei seinem Deutschland-Besuch insbesondere für den strategischen Weg, den Schleswig-Holstein als digitale Vorreiterregion eingeschlagen hat, um die Verwaltung zu modernisieren, die digitale Transformation erfolgreich umzusetzen und dabei auch die ländlichen Regionen mit einzubeziehen.
Bei der Digitalisierung von anderen lernen
Madagaskar befinde sich laut Andriantsitohaina auf dem Sprung in die Modernisierung. Dies sei eine Herkulesaufgabe, aber man gehe sie an. Als Beispiele nannte der Minister die großen Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Regionen auf der viertgrößten Insel der Welt. Im Gegensatz zur relativ gut ausgebauten Infrastruktur in der Hauptstadt und Millionenmetropole Antananarivo gebe es beispielsweise in einigen Regionen nur eine Netzverfügbarkeit von etwa sieben Prozent. Auch seien viele Bürgerinnen und Bürger im Personenstatusregister noch gar nicht erfasst. Dies aufzuholen sei eine wichtige Aufgabe, um eine essenzielle Datengrundlage zu haben und den Bürgerinnen und Bürgern zum Beispiel Serviceleistungen im Gesundheitswesen wie Impfungen effektiver anbieten zu können.
Weitere Herausforderungen seien die Auswirkungen des Klimawandels wie starke Dürrezeiten, die Bekämpfung der Korruption oder auch die Sorge vor der digitalen Abhängigkeit. Die Delegation wolle jetzt von anderen Ländern und Regionen lernen, um den eigenen Weg erfolgreich meistern zu können.
Digitalisierung schafft Transparenz
Minister Schrödter veranschaulichte am Beispiel der ressortübergreifenden Digitalstrategie des Landes, welche Schwerpunkte Schleswig-Holstein bei der digitalen Transformation setze. Ein Fokus sei das datengetriebene Verwaltungshandeln, mit dem Datensilos aufgebrochen und datenbasiert politische Entscheidungen, zum Beispiel im Bereich Katastrophenschutz, besser getroffen werden können. Mit der bundesweit größten Open Data Plattform stelle das Land zudem datenschutzkonform seinen Datenschatz zur Verfügung. Dies schaffe Transparenz, stärke das digitale Ökosystem und ermögliche der Digitalwirtschaft, mit diesen Daten zusätzliche Mehrwerte zu generieren.
Digitale Souveränität so wichtig wie Energiesouveränität
Ein weiteres zentrales Thema sei unter anderem die Stärkung der digitalen Souveränität des Landes. Schleswig-Holsteins Landesregierung setzt konsequent auf offene Plattformen und Open Source Software, um die Digitalisierung voranzutreiben und moderne, barrierefreie Dienste für die Bürger bereitzustellen. „Digitale Souveränität ist mindestens genauso wichtig wie Energiesouveränität“, sagte Schrödter. „Open Source fördert nicht nur Innovation, Transparenz und Sicherheit, sondern bietet auch Entwicklungsmöglichkeiten für die heimische Digitalwirtschaft.“
Mit KI Prozesse in der Verwaltung beschleunigen
Schrödter ging darüber hinaus auf die großen Potenziale für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung ein, um Prozesse wie Anlagengenehmigungen zu beschleunigen und zu automatisieren. Ebenso unterstützt das Land Projekte, welche die Benutzerfreundlichkeit bei Online-Diensten erhöhen, und stellt den Kommunen nach dem sogenannten Einer für Alle-Prinzip Basis-Onlinedienste kostenfrei zur Verfügung.
Viele dieser Beispiele könnten auch der Republik Madagaskar auf ihrem Weg der digitalen Transformation behilflich sein. Schrödter und Andriantsitohaina zeigten sich sehr interessiert an einem weiteren Austausch zwischen den Ländern und an der Möglichkeit, gemeinsam digitale Projekte umzusetzen.
Die Delegation aus Madagaskar war auf Einladung der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zu Besuch in Deutschland, neben Kiel standen auch Stationen in Berlin und Hamburg auf dem Programm.
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