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Ende einer Ära

Fast 14 Jahre stand Uta Fölster an der Spitze des Oberlandesgerichts – nun hat Ministerpräsident Günther sie in den Ruhestand verabschiedet.

Letzte Aktualisierung: 08.12.2021

Ministerpräsident Günther und Uta Fölster stehen nebeneinander in einem Büro. Der Ministerpräsident überreicht ihr eine Urkunde.
Ministerpräsident Daniel Günther überreichte Uta Fölster in seinem Amtszimmer die Urkunde zur Verabschiedung in den Ruhestand.

Es ist das Ende einer juristischen Bilderbuch-Karriere: In Kiel hat Ministerpräsident Daniel Günther der scheidenden Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts, Uta Fölster, eine Urkunde zur Verabschiedung überreicht. Die 65-Jährige wechselt zum Jahresende in den Ruhestand, ihr Nachfolger wird der 52-jährige Dirk Bahrenfuss.

Aus Schleswig-Holstein in die Welt

Uta Fölster wuchs als Tochter eines Landtagsabgeordneten auf einem Bauernhof in Aukrug auf. Nach ihrem Abitur studierte sie Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und begann 1980 ihr Referendariat im Bezirk des Gerichts, das Jahrzehnte später ihre letzte berufliche Station werden sollte.

Ihre Justizkarriere begann sie dann 1983 als Staatsanwältin und Richterin in Berlin. 1990 wurde sie Pressesprecherin der Berliner Justiz, wo sie unter anderem für die Pressearbeit der Arbeitsgruppe "Regierungskriminalität" und die Prozesse gegen einstige DDR-Prominente wie den ehemaligen Chef der Staatssicherheit, Erich Mielke, verantwortlich war. 1996 wechselte sie nach Karlsruhe an das Bundesverfassungsgericht und baute dort als erste Sprecherin die Pressestelle des Gerichts auf. "Sie haben sowohl in Ihrer juristischen Tätigkeit als auch mit Ihrem hohen kommunikativen Anspruch dem Rechtsstaat einen großen Dienst erwiesen", lobte der Regierungschef. 

Rückkehr in den echten Norden

Frontansicht des Oberlandesgerichts in Schleswig
Das Oberlandesgericht in Schleswig ist das höchste Gericht im echten Norden.

Im Jahr 2000 wurde sie zunächst Geschäftsführerin der Bundesrechtsanwaltskammer (in Köln und später in Berlin) und war anschließend bis 2005 Geschäftsführerin des Deutschen Richterbundes in Berlin. 2005 kehrte sie in die Berliner Justiz zurück, zunächst als Richterin am Kammergericht, 2006 als Präsidentin des Amtsgerichts Berlin-Mitte.

2008 kehrte sie zurück in den echten Norden, um das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht zu leiten. Dabei erlebte sie auch spektakuläre Fälle wie das Strafverfahren gegen den katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont im Jahr 2018.

Wertvolles Mitglied im Corona-Expertenrat

Seit dem vergangenen Jahr war sie Mitglied des Expertengremiums zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Günther betonte, er habe die Zusammenarbeit mit Fölster in den vergangenen Monaten als sehr wertvoll empfunden: "Gerade in der oft schwierigen Abwägung zwischen Gesundheitsschutz und individuellen Freiheiten war Ihre klare Argumentation sehr wichtig." In der Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig es sei, dass das Vertrauen in die Gerichte gewahrt bleibe: "Dieses Vertrauen haben Sie selbst in vielen Positionen gestärkt. Dafür danke ich Ihnen ausdrücklich", sagte Günther.

Höchstes Gericht in Schleswig-Holstein

Das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht ist das höchste Gericht im Land und im Justizsystem unter dem Bundesgerichtshof angesiedelt. Es entscheidet zum Beispiel über Berufungen und Beschwerden gegen Urteile und Beschlüsse der vier Landgerichte.

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