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Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein : Thema: Ministerien & Behörden

Fachtag zum Erhalt der Waldemarsmauer und Feldsteinmauer

im Archäologischen Park Danewerk

Letzte Aktualisierung: 10.12.2024

Die Befestigungsanlagen des Danewerks sind zusammen mit dem wikingerzeitlichen Handelsort Haithabu seit 2018 auf der UNESCO-Welterbeliste eingetragen. Neben Haithabu mit dem Wikingermuseum ist der Archäologische Park am Danevirke Museum in der Gemeinde Dannewerk der wichtigste Anziehungspunkt der Welterbestätte. Insbesondere die nur dort zugängliche Waldemarsmauer ist von hoher denkmalpflegerischer, touristischer (dänisch geprägter), regionaler und kultureller Bedeutung. Daneben spielt auch die Feldsteinmauer, die die ältere Schwester der Waldemarsmauer ist, eine zunehmendere Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung und Vermittlung des Danewerks. Vor diesem Hintergrund sind im Archäologischen Park in den kommenden Jahren eine neue Besucherlenkung und der Neubau des Museums geplant.

Insbesondere der Erhalt der Waldemarsmauer ist eine komplexe Aufgabe, die von verschiedenen Fachdisziplinen beleuchtet werden muss. Auf dem mehrere Kilometer langen Hauptwall des Danewerks ist die Waldemarsmauer unterschiedlich gut erhalten. Aber nur im Archäologischen Park Danewerk ist die Waldemarsmauer auf einer Länge von derzeit 70 m für Besucher zugänglich.

Im rechten vorderen Bereich des Bildes befinden sind mehrere Personen. Sie stehen diskutierend vor der Waldemarsmauer, die sich im Ausschnitt über die gesamte Bildbreite erstreckt.
Die Teilnehmer der Expertenrunde begutachten die Waldemarsmauer.

In der seit 2015 tagenden Expertenrunde werden die notwendigen Maßnahmen erarbeitet und diskutiert. Am 24. und 25.10.2024 trafen sich nun das ALSH als obere Denkmalschutzbehörde, eine Reihe von Expertinnen und Experten aus Denkmalpflege, Archäologie, Steinkonservierung, Restaurierung und Materialkunde mit dem Kreis Schleswig-Flensburg als Denkmaleigentümer, dem Bürgermeister von Dannewerk und weiteren Partnern zu einem zweitägigen Fachtag im Archäologischen Landesamt in Schleswig und im Archäologischen Park Danewerk/Gemeindezentrum Dannewerk.

In Impulsvorträgen am ersten Tag wurde die Ausgrabungs- und Denkmalgeschichte beleuchtet und das aktuelle Inwertsetzungsprojekt im Archäologischen Park vorgestellt. Zentraler Bestandteil des Fachtages war die Präsentation und fachliche Diskussion der Ergebnisse und Herausforderungen der aktuellen konservatorischen Erhaltungsmaßnahmen und Materialuntersuchungen an der Waldemarsmauer. Am zweiten Tag wurden der Archäologische Park, die Feldsteinmauer und die Waldemarsmauer vor Ort besichtigt, um konkrete denkmalpflegerische Fragestellungen am Objekt zu diskutieren.

Die Expertinnen und Experten waren sich schnell einig, dass neben den Schäden durch Besucher und Bewuchs die Hauptschäden an der Ziegelmauerruine nach wie vor durch Feuchtigkeitseintrag verursacht werden. Trotz einer umfassenden Konservierung in den Jahren 2020 bis 2021 und einer seither regelmäßig zweimal jährlich durchgeführten restauratorischen Pflege zeigen sich nach dem Winter 2023/2024 in einigen schlecht erhaltenen Abschnitten erhebliche Schäden. Die offene, außen nicht mehr verschalte Mauer ist dauerhaft von allen Seiten der Feuchtigkeit ausgesetzt. Das Wasser dringt sowohl vom rückwärtigen Erdwall als auch von oben und frontal durch Regen ein. Aktuelle Materialuntersuchungen zeigen, dass die bauzeitlichen Ziegel eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit aufweisen. Schädliche Feuchtigkeit, die im Winter zu Frost führt und Mauerwerk und Mörtel destabilisiert, wird lange im Mauerwerk gespeichert.

19 Teilnehmer der Expertenrunde haben sich für ein Gruppenbild auf der Treppe des Eingangsbereichs des Archäologischen Landesamtes aufgestellt.
Die Teilnehmer der Expertenrunde.

Im Mittelpunkt des fachlichen Austausches standen die Bewertung und Verbesserung bisheriger Konservierungsmaßnahmen, die genaue Analyse von Schadensursachen sowie Möglichkeiten zur Reduzierung der Mauerdurchfeuchtung. Dabei werden das überlieferte Denkmalbild als schützenswertes Gut und andere Faktoren wie die Finanzen nicht aus den Augen verloren.

In der abschließenden Diskussionsrunde im Gemeindezentrum Dannewerk wurde festgestellt, dass die Maßnahmen zur Betreuung, Pflege, Unterhaltung und Erforschung des Denkmals mittelfristig kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert werden müssen, um den Substanzverzehr dieses Kulturerbes zu verlangsamen. Das ALSH arbeitet dabei eng mit dem Denkmaleigentümer, dem Kreis Schleswig-Flensburg, zusammen, der die regelmäßige Wartung der Waldemarsmauer in Auftrag gibt.

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