Am Montag (2. Mai) startet das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) eine der größten archäologischen Ausgrabungen, die jemals am Danewerk durchgeführt wurde. Auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern in der Gemeinde Dannewerk bei Schleswig wird nach Spuren aus dem Mittelalter und der Neuzeit gesucht.
Der Standort grenzt unmittelbar an eine bedeutende Stelle des UNESCO-Welterbes Haithabu und Danewerk. Er liegt unmittelbar am Ochsenweg und vor der historischen Toröffnung, die im Mittelalter über viele Jahrhunderte den Durchlass durch die Grenzanlage regelte, und gehört damit zu den geschichtsträchtigsten Orten in Schleswig-Holstein.
Die Grabung von Mai bis August 2022 ist möglich geworden, weil der Sydslesvigsk Forening (SSF) auf der Fläche in den kommenden Jahren ein neues Museumsgebäude errichten möchte. Da der Neubau tief und großflächig in den Boden eingreift, ist eine umfangreiche archäologische Untersuchung des Untergrunds erforderlich, die das ALSH gemeinsam mit dem Museum Sønderjylland durchführt.
Zusammen mit dem Danevirke Museum informiert das ALSH die Öffentlichkeit regelmäßig über den Fortgang der Grabungskampagne in einem Grabungsblog unter
archaeologie.haithabu-danewerk.de
Der Blog startet am Montag mit Beginn der Ausgrabung. Das Danevirke Museum wird nach Fortschritt der Ausgrabung auch für Interessierte öffentliche Führungen auf dem Gelände anbieten.
Das Danewerk ist das größte Bodendenkmal Nordeuropas. Es ist ein System aus Wällen, Mauern und Gräben über eine Gesamtlänge von rund 30 Kilometern. Das Danewerk wurde vermutlich im 5. Jahrhundert von den Danen angelegt, um die Südgrenze ihres Territoriums zu markieren. Die Anlage wurde danach bis ins 12. Jahrhundert mehrfach ausgebaut und verstärkt. Zuletzt wurde sie im deutsch-dänischen Krieg von 1864 und im Zweiten Weltkrieg reaktiviert. Seit Juni 2018 ist das Danewerk gemeinsam mit Haithabu UNESCO-Welterbe.