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Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein : Thema: Ministerien & Behörden

Band 4: Der Kulturlandschaftswandel in den Steinburger Elbmarschen

Dieses Sonderheft der Archäologischen Nachrichten befasst sich mit dem Thema des Kulturlandschaftswandels in den Steinburger Elbmarschen und wurde gemeinsam von Praktikern, Wissenschaftlern und Bürgern im Rahmen des Projektes REGIOBRANDING (www.regiobranding.de) erarbeitet. Mit zahlreichen historischen wie modernen Karten und Abbildungen veranschaulicht die Publikation auf 170 Seiten den Wandel und die Entwicklung der künstlich geschaffenen Landschaft der Steinburger Elbmarschen.

Letzte Aktualisierung: 19.07.2024

Cover des Sonderheftes "Der Kulturlandschaftswandel in den Steinburger Elbmarschen"
Der Kulturlandschaftswandel in den Steinburger Elbmarschen

Gerade in historisch gewachsenen Kulturlandschaften wie den Steinburger Elbmarschen, die ihr Gepräge von Anfang an durch die Landwirtschaft erhalten haben, hinterlässt der agrarwirtschaftliche Strukturwandel kaum zu übersehenden Spuren. Die über Jahrhunderte gewachsene Hauslandschaft und die zugehörigen traditionell kleinteiligen Marschhufenstrukturen, die den einstigen Wohlstand der Region sowie die Identität stiftenden Landnutzungsformen widerspiegeln, werden vielerorts zugunsten funktionalerer Gebäude und größerer Flächeneinheiten aufgegeben. Nicht zuletzt haben die Ausnutzung des Landschaftsraumes durch Anlagen zur Erzeugung, zum Transport oder zur Transformation von Energie, sowie der Ausbau der Infrastruktur insgesamt einen starken Einfluss auf die historischen Kulturlandschaften der Steinburger Elbmarschen.

Dieser Wandel wird immer dann besonders in unser Bewusstsein gerufen, wenn prägende Raumstrukturen, die den Alltag seit unserer Kindheit begleitet haben, still und heimlich verschwunden oder durch die Überformung kaum noch lesbar sind. Was können wir tun, um diese Strukturen durch innovative Umnutzungen zu erhalten? Ihr Erhalt ist uns wichtig. Sie stehen für die eigene Herkunft und prägen unser Geschichtsbewusstsein. Sie sind Teil unserer Traditionen und stehen für die Verbundenheit mit der Region!

Voraussetzung für den Erhalt der landschaftlichen Besonderheiten ist ihre Kenntnis und, darauf aufbauend, ihre gezielte Vermittlung. Dieses Wissen ist in der Region der Steinburger Elbmarschen in Form einer sogenannten Kulturlandschaftswandelkarte aufbereitet worden. Die Kulturlandschaftswandelkarte wurde im Rahmen von REGIOBRANDING zusammen mit Wissenschaftlern, Planern und engagierten Bürgern erarbeitet.

Das Projekt Regiobranding (Laufzeit: September 2014 bis Februar 2019) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es hat das Ziel, Ansätze zu entwickeln, wie die regionalen Kulturlandschaftsqualitäten eingesetzt werden können, um die Attraktivität von Stadt-Land-Regionen und ländlichen Regionen zu steigern. Als Untersuchungsgebiete wurden in der Metropolregion Hamburg drei Fokusregionen ausgewählt.

Über eine breite Einbindung von Bürgern und Akteuren wird modellhaft versucht, das Bewusstsein für die lokalen und regionalen Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale sowie die Eigeninitiative bei deren Inwertsetzung vor Ort zu stärken. Ein wichtiger Baustein für die Bewusstseinsstärkung ist die Vermittlung von Wissen, zum Beispiel durch die Erarbeitung und Bereitstellung der Kulturlandschaftswandelkarte.

Die Kulturlandschaftswandelkarte ist ein solches Werkzeug. Es dient der Analyse und Identifikation historischer und moderner Raumstrukturen. Mit ihrer Hilfe können Denkmalpflege und Raumplanung persistente und dynamische Raumstrukturen identifizieren und deren nachhaltige Entwicklung besser planen. Daneben kann die Kulturlandschaftswandelkarte auch als eingängiges Vermittlungswerkzeug der Regionalgeschichte genutzt werden. Anhand von historischen und modernen Karten werden die unterschiedlichen Landschaftsnutzungen einer Region flächenhaft ermittelt und miteinander verglichen. Für die Steinburger Elbmarschen sind die Zeitscheiben 1796, 1878, 1925 und 2015 ausgewählt worden.

Die Publikation:

Der Kulturlandschaftswandel in den Steinburger Elbmarschen, 4. Sonderheft der Archäologischen Nachrichten aus Schleswig-Holstein (Schleswig 2018)

Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.)

ISBN 978-3-00-058520-3

ist beim Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein, nur so lange der Vorrat reicht, kostenfrei erhältlich.

Bestellformular

Die Publikation steht über den folgenden Link als Download für Sie zur Verfügung.

Der Kulturlandschaftswandel in den Steinburger Elbmarschen (PDF, 12 MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Aus dem Inhalt:

Beate von Malottky: Leben und regionales Bauen in der Kulturlandschaft der Steinburger Elbmarschen – Ressourcen erkennen und entwickeln

Ulf Ickerodt / Christian Weltecke / Frank Andraschko / Thorsten Becker / Jana Frank: Werkzeug Kulturlandschaftswandelkarte – Management und Vermittlung historischer und aktueller Raumbezüge

Barbara Westendorf / Bernward Völmicke / Matthias Wiegert: Die Kulturlandschaftswandelkarte in der Anwendung: Das Praxisbeispiel Festung Friedrichsort mit Alt-Friedrichsort

Maddalena Ferretti / Jörg Schröder: Räumliche Perspektiven: Komparative Kartenanalyse als Beitrag zu Porträts-, Muster- und Szenarienbildung und Visioning zur räumlichen Entwicklung der Steinburger Elbmarschen

Thorsten Becker / Jana Frank / Markus Schaffert / Fabian Wenger: Die Steinburger Elbmarschen aus Akteurssicht – Von Landschaftsbesonderheiten und Lieblingsorten

Falco Knaps / Ines Lüder: Räumliche Muster und Cultural Marker in den Steinburger Elbmarschen

Christian Boldt: Glückstadt – Die Gründungs- und Baugeschichte bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts

Matthias Bunzel: Elemente der maritimen Kulturlandschaft – Die Schleuse Kasenort und Fährverbindungen an der Stör und Wilster Au

Hans-Peter Micheel: Die Entwässerung in der Wilstermarsch

Jürgen Ruge / Peter Huusmann: Windenergienutzung in den Elbmarschen damals und heute

Peter Huusmann / Beate von Malottky: Ausblick – Entwicklungsziele und -potenziale der Steinburger Elbmarschen

Ulf Ickerodt / Matthias Maluck: Perspektiven einer planungsorientierten Denkmalpflege

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