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Thema : Nachhaltige Entwicklung – Unsere Ziele für die Welt von morgen

Nachhaltigkeitspreis 2019

Letzte Aktualisierung: 26.11.2018

Zum 6. Mal hatte Minister Robert Habeck dazu aufgerufen, sich um den Nachhaltigkeitspreis des Landes Schleswig-Holstein zu bewerben. Erfreuliche 55 Bewerbungen liegen nach Ablauf der Ausschreibungsfrist (23. November) zur Begutachtung durch die breit besetzte Jury unter Leitung von Staatssekretärin Anke Erdmann vor. Die Preisverleihung ist für den 3. April 2019 in Blunk (Kreis Segeberg) vorgesehen.

Der Wettbewerb sprach engagierte, zukunftsgerichtete Privatpersonen, öffentliche Einrichtungen, Verbände und Unternehmen in Schleswig- Holstein mit ihren innovativen Ideen, Konzepten und Projekten an, die unter Berücksichtigung der globalen Verantwortung die Faktoren "Soziale Gerechtigkeit", "Wirtschaftlichkeit" und "Umweltverträglichkeit" beispielgebend und erfolgreich miteinander verbinden und damit einen klaren Beitrag zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele leisten.

Auch mit dem Nachhaltigkeitspreis 2019 soll die Aufmerksamkeit wieder auf ganz bestimmte Nachhaltigkeitsthemen gelenkt werden, indem aus diesen Bereichen auf jeden Fall jeweils mindestens ein Preisträger gekürt werden soll:

Aspekte der Bildung für nachhaltige Entwicklung legen das Fundament für zukunftsfähige Entscheidungen – ob in der Freizeit oder bei der Berufsausübung. Vorbildliche, alternative Bildungsansätze, die künftige Zukunftsmacher mit Weitblick hervorbringen, sollen daher unbedingt gewürdigt werden.

Verantwortungsbewussten, nachhaltigen Unternehmen ist klar, dass in einer globalisierten Produktion, aber auch unmittelbar vor Ort durch Warenverkehr und die Wege zur Arbeitsstätte dem Thema Mobilität eine erhebliche Bedeutung zukommt. Ungewöhnliche, innovative Lösungen zur Vermeidung oder Reduzierung der Auswirkungen von Verkehr verdienen daher unsere Aufmerksamkeit.

"Konkurrenz belebt das Geschäft" – Ob diese Weisheit angesichts knapper werdender Ressourcen und objektiv schwindender Bedarfe in unserer Gesellschaft noch zutrifft oder überhaupt jemals Berechtigung hatte, sei dahingestellt. - Ob nicht unterstützende Beziehungen viel mehr bewirken können als sich gegenseitig be- und verdrängende, sollen Kooperationsmodelle als Erfolgsrezept aufzeigen – und dafür ausgezeichnet werden!

Sämtliche erfolgreiche Initiativen, die entgegen der aktuellen Sozialisierung zu einer Veränderung oder Reduzierung von Konsum einladen, der dann wieder primär einer objektiven Bedürfnisbefriedigung dient oder zumindest nicht weiter ein ressourcenintensives "Immer mehr" und "Immer neu" befeuert, waren ebenfalls ausdrücklich aufgerufen, sich um den Nachhaltigkeitspreis 2019 zu bewerben.

Partner des Preises sind die beiden Bildungszentren für nachhaltige Entwicklung Christian Jensen Kolleg/Breklum und Haus am Schüberg/Ammersbek, die IHK Schleswig-Holstein sowie erstmals die Investitionsbank Schleswig-Holstein.

Statements der Jury-Mitglieder:

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Anke Erdmann

Anke Erdmann ist seit 2017 Staatssekretärin im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein.
Geboren 1972 in Brake in der Wesermarsch, arbeitete sie nach ihrem volkswirtschaftlichen Diplom zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bundestagsabgeordneten Klaus Müller, dann bis 2009 im Umwelt- und Landwirtschaftsministerium Kiel, unter anderem als Leiterin des Ministerbüros und im Bereich der EU-Beihilfen.
Als Abgeordnete zog sie von 2009 bis 2017 in den schleswig-holsteinischen Landtag ein, wo sie bildungspolitische Sprecherin und ab 2012 Vorsitzende des Bildungsausschusses war. Schließlich kehrte sie 2017 in neuer Funktion zurück ins Umweltministerium.

Anke Erdmann ist verheiratet und hat einen Sohn.

"Heute blicken wir auf 10 gelungene Jahre Nachhaltigkeitspreis Schleswig-Holstein zurück. Wir haben eine ganze Serie alternativer Denk- und Handlungsansätze aus den unterschiedlichsten Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft sichtbar gemacht. Das war von Anfang an wichtig, denn der Begriff Nachhaltigkeit muss immer wieder aufs Neue durch konkrete Ideen und Projekte mit Leben gefüllt werden. Dadurch werden die abstrakten Bedeutungen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ganz handfest vor Ort in die Praxis umgesetzt.

Seit 1992 der Begriff der Nachhaltigen Entwicklung von Rio aus anfing Kreise zu ziehen, sind die Herausforderungen nicht kleiner geworden. Noch immer geht es darum, neben großen Politikstrategien wie zum Beispiel zur Reduktion des Klimawandels, dem Schutz der Meere und einer fairen Weltgemeinschaft, gute Ideen in der Region zu suchen, zu unterstützen und bekannter zu machen.

Darum sucht Schleswig-Holstein auch 2018 weiter nach guten Beispielen, die als Ausdruck schleswig-holsteinischen Nachhaltigkeitsverständnisses und Vorbild für unsere Gesellschaft dienen können. Ich freue mich, dass wir mit dem Christian Jensen Kolleg in Breklum, dem Haus am Schüberg in Ammersbek, der IHK Schleswig-Holstein und erstmals auch der Investitionsbank Schleswig-Holstein erneut starke Partner an unserer Seite haben.

Sie haben ein nachhaltiges Projekt? Dann stellen Sie uns Ihre Idee vor und bewerben Sie sich. Wir suchen die Ideen, aus denen vor Ort Zukunft gemacht wird. Egal, ob Ihr Projekt aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung stammt, nachhaltigen Konsum fördert, zukunftsgerechte Mobilität entwickelt oder eine kooperative Gemeinwohlidee ist – als Jurymitglied des Nachhaltigkeitspreises freue ich mich auf vielfältige Bewerbungen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!"

Dr. Ulf Schweckendiek

"Wir leben ausgezeichnet mit Absurditäten, fahren mit dem Geländewagen zum Bio-Laden an der nächsten Straßenecke, um Gemüse einzukaufen, das keine Flugwege in den Blättern hat. Verpackungskunststoffe rahmen unseren Alltag, Produkte nicht zu verpacken ist Luxus.
Ein Quentchen Nachhaltigkeit gehört zurzeit tatsächlich in gewissem Rahmen zum lifestyle – wenn der damit verbundene persönliche Aufwand schick und vielleicht gesund ist.
Wir lernen: Nachhaltige Entwicklung gelingt nur, wenn sie attraktiv ist. Vernunft allein ist kein Wegweiser für nachhaltige Ziele. Dieses Dilemma lösen gute Ideen. Der Nachhaltigkeitspreis Schleswig-Holstein 2019 sucht diese – dringend brauchen tun wir sie alle. Herzlich willkommen!"

Dr. Ulf Schweckendiek ist Sachgebietsleiter für Fächer, Fachfortbildung und Weiterbildung sowie Bildung für Nachhaltige Entwicklung am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Vita:
Ulf Schweckendiek ist am 18.10.1973 in Hamburg geboren, ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Kiel. Er studierte Meeresphysik an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel, arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geomar (ehem. Institut für Meereskunde) im Bereich der Klimawissenschaften. 2003 schloss er dort seine Promotion ab. Nach 2005 arbeitete Ulf Schweckendiek als Lehrkraft für Mathematik, Physik und Naturwissenschaften sowie im Bereich der Lehrkräfteaus- und Fortbildung am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein. Seit 2010 leitet er dort den Bereich "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) und die Initiative Zukunftsschule.SH, seit 2017 die Fachfortbildung für Lehrkräfte in Schleswig-Holstein.

Volker Leptien

"Globale Verantwortung und nachhaltige Entwicklung sind untrennbar miteinander verbunden. Aber warum gelingt es nicht, die globale Wirkung bei den täglichen Aktivitäten zu berücksichtigen? Wie schaffen wir es unser Handeln so auszurichten, dass die negativen Folgen ausbleiben? Auf diese Fragen gibt es keine einfachen Antworten, aber es gibt viele gute Beispiele aus Schleswig-Holstein. Diese wollen wir zeigen, auszeichnen und zum Nachahmen anregen, sie können Vorbild und Beispiel für andere sein. Wann immer Zukunftsthemen behandelt werden, muss die globale Verantwortung mitgedacht werden, um Schäden für jetzige und künftige Generationen zu vermeiden. Nicht nur hier in Schleswig-Holstein, sondern überall auf der Welt. Darum sollen mit dem Nachhaltigkeitspreis des Landes Schleswig-Holstein vor allem auch Bewerber ausgezeichnet werden, die mit ihren Ideen die globale Verantwortung reflektieren und nachhaltige Lösungen aufzeigen, um dieser gerecht zu werden."

Volker Leptien ist Mitarbeiter vom Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI). Das BEI ist der Dachverband entwicklungspolitischer Organisationen in echten Norden.

Am 22. Nov. 1963 wurde Volker Leptien in Hamburg geboren. Er ist verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn und lebt seit 1990 in Geesthacht an der Elbe. Über 30 Jahre war Volker Leptien, zuletzt als Projektleiter für zukunftsfähige Kraftstoffe für die Mobilität, bei einem internationalen Mineralölkonzern bis 2015 tätig. Sein ehrenamtliches Engagement umfasst zum einen die Arbeit für den Verein Partnerschaft Afrika e.V., für den er seit 2005 mehrfach nach Westafrika reiste, zum anderen seit 2015 bis 2019 die Vorstandstätigkeit beim Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein.

Kathrin Ostertag

"Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen eine Wolke: gut sichtbar, aber nicht konkret greifbar. Aktivitäten wie ökologische und energieeffiziente Ausrichtung der Produktion, Verhinderung von Kinderarbeit in der Lieferkette, Unterstützung des örtlichen Handballvereins oder seriöses Finanzverhalten eines Ehrbaren Kaufmanns sind seit vielen Jahren in Unternehmen eine Selbstverständlichkeit und werden gar nicht als Nachhaltigkeitsthemen benannt.

Aus wirtschaftlicher Sicht bedeutet konsequent umgesetzte Nachhaltigkeit den langfristigen sozialen, ökologischen und ökonomischen Erfolg eines Unternehmens. Dabei fordern immer komplexer werdende wirtschaftliche Abläufe die Einbeziehung vielfältiger Sicht- und Handlungsweisen, auch über den innerbetrieblichen Kontext hinaus. Ein zunehmender Fachkräftemangel verbunden mit ungenügender Infrastruktur im ländlichen Raum und nicht zuletzt der Dieselskandal mit zu befürchtenden Fahrverboten hat die Sensibilität der Unternehmen für neue Mobilitätskonzepte noch einmal geschärft. Die IHK zu Lübeck unterstützt ihre Mitglieder in diesem Themenfeld. Neben der Beratung zum Einsatz von Elektrofahrzeugen hat die IHK Organisation einen Leitfaden zum betrieblichen Mobilitätsmanagement herausgegeben. Wir sind davon überzeugt, dass hier jedes Unternehmen mit seinen Mitarbeitern von neuen Ansätzen profitieren kann."

Kathrin Ostertag ist Leiterin des Geschäftsbereiches Innovation und Umwelt der IHK zu Lübeck und damit Ansprechpartnerin für Unternehmen im Themenbereich Nachhaltigkeit.
Kathrin Ostertag hat 1988 das Studium der Verfahrens- und Umwelttechnik an der Technischen Fachhochschule Berlin abgeschlossen. In Ihren ersten Berufsjahren hat sie im Kraftwerks- und Sondergasanlagenbau gearbeitet. Seit 1991 war sie überwiegend in der Umwelt- und Umweltmanagementberatung tätig. Sie gründete 1991 den ersten Arbeitskreis für Umweltschutz im Krankenhaus in den neuen Bundesländern und war viele Jahre als Expertin in diesem Gebiet bundesweit tätig. Parallel hat sich Kathrin Ostertag in den 1990igern in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Produktdauerforschung Genf mit nachhaltigen Nutzungskonzepten von Waren beschäftigt. Unter anderem entstand eine Studie für das Bundesumweltministerium „Das Möbelhaus der Zukunft“ zu ökoeffizienten Dienstleistungen im Heimmöbelbereich. Seit 2005 betreut Frau Ostertag die Mitgliedsbetriebe der IHK zu Lübeck in allen Fragen zum Themenbereich Umwelt und Innovation.

Jan Christensen

"Nachhaltigkeit ist weit mehr als ein theoretisches Konzept. Vielmehr lebt Nachhaltigkeit durch das Engagement vieler Menschen, die Vorort konkret ihre Visionen einer nachhaltigeren Welt mit Herz und Verstand umsetzen. Oft steht am Anfang das Unbehagen mit einem Missstand. Um zu einem konkreten Projekt zu kommen, bedarf es der Bildung für Nachhaltigkeit. So entwickeln sich Visionen und Missstände werden in einen größeren Rahmen gesetzt. Im Prozess, der in der Regel durch kreative Kooperation statt Konkurrenz geprägt ist, ergeben sich unerwartete Lösungsansätze beispielsweise für nachhaltige Mobilitätskonzepte oder nachhaltigen Konsum. Viele solcher Prozesse und Projekte wird der Nachhaltigkeitspreis 2019 des Landes Schleswig-Holstein einer größeren Öffentlichkeit präsentieren und die besten Innovationen auszeichnen."

Pastor Jan Christensen wurde 1958 in Kiel geboren. Nach dem Abitur am Ernst-Barlach-Gymnasium wurde er Bankkaufmann und gründete den Weltladen in Kiel. Es folgte das Theologiestudium in Kiel, Heidelberg, Amsterdam und Hamburg. Nach dem Vikariat in Kiel-Dietrichsdorf ging er als Gemeindepastor nach Groningen in den Niederlanden. Danach war er 10 Jahre Referent für Kirchlichen Weltdienst mit den Schwerpunkten erneuerbare Energie in der Entwicklungszusammenarbeit, Entschuldung der Länder des globalen Süden und fairer Handel. Nach dem Gemeindepfarramt in Wilster, wurde er Klimaschutzbeauftragter und ist jetzt seit 2013 Umweltbeauftragter der Nordkirche.

Claudia Zempel

"Mit der im September 2015 in den Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und dem im Dezember 2015 vereinbarten Pariser Klimaschutzabkommen hat das Engagement der Kommunen in der Entwicklungs- und Nachhaltigkeitspolitik an Bedeutung gewonnen. Über ihre Verwaltungen, ihr Ehrenamt, ihre Netzwerke und ihre Expertise wird es möglich, die Anforderungen der globalen Entwicklungen in nachhaltige, konkrete und tragfähige Lösungen vor Ort umzusetzen. Die kommunalen Themen- und Handlungsfelder sind dabei so vielfältig, wie die Kommunen selbst: Klimaschutz, Energiewende, Mobilität, Stadtentwicklung, Bildung, faires Wirtschaften, Integration, Konsum und vieles mehr. Dazu braucht es das Verständnis und die Bereitschaft zum gemeinsamen Handeln von möglichst vielen Akteuren, beispielsweise aus der Jugend, der Kommunalpolitik und Verwaltung, bis zu Wirtschaft und Bürgerschaft. Dazu müssen viele Prozesse angestoßen, koordiniert und gesteuert werden, wenn aus Ideen Konzepte, Strategien und Lösungen entwickelt werden sollen. Die Kommunen stehen bereit, diese Prozesse anzustoßen, zu koordinieren und zu begleiten. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN, vor allem das Ziel 9 (eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen) und der Nachhaltigkeitspreis des Landes Schleswig-Holstein stellen eine sehr gute Grundlage dar, um die Vielfalt und Breite des kommunalen Engagements und Handelns darzustellen. Ich bin sehr gespannt auf viele tolle Bewerbungen!"

Claudia Zempel arbeitet seit 23 Jahren beim Städteverband Schleswig-Holstein, dem kommunalen Landesverband aller Städte in Schleswig-Holstein. Sie ist in Hamburg geboren, verheiratet und hat zwei Kinder. Sie lebt in Mönkeberg im Kreis Plön und ist Juristin. Seit vielen Jahren befasst sie sich im Städteverband SH mit Fragen der europäischen und internationalen Zusammenarbeit von Kommunen und ist seit 19 Jahren Mitglied im Europaausschuss des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. In diesem Zusammenhang werden von ihr auch Themen wie Nachhaltigkeit, kommunale Entwicklungszusammenarbeit, fairer Handel u.ä. in den Städten befördert und bearbeitet.

Prof. Dr. Florian Dünckmann

"Wie kann unsere Gesellschaft nachhaltiger werden? Dafür brauchen wir einerseits bewusstes Handeln und andererseits neue Gewohnheiten. Neue Ideen und die Bereitschaft, ausgetretene Pfade zu verlassen, setzen Mut und Experimentierfreude voraus. Viele Menschen an vielen Orten in unserem Land probieren alltäglich Neues aus; letztlich machen aber nur diejenigen Innovationen den entscheidenden Unterschied, die sich als so tragfähig erweisen, dass aus ihnen neue Gewohnheiten erwachsen können. Nachhaltige Praktiken sind dann am wirksamsten, wenn sie alltäglich und normal werden. - Wir suchen solche möglichen Keimzellen von zukünftigen nachhaltigen Routinen und möchten mit diesem Wettbewerb dazu beitragen, dass sie als Vorbild dienen und möglichst viele Ableger bilden können."

Prof. Dr. Florian Dünckmann, Jahrgang 1965, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er studierte Geographie an der Universität Kiel und promovierte dort über die sozialen Auswirkungen von Naturschutzmaßnahmen im Atlantischen Küstenregenwald Brasiliens. In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekt erforschte er anschließend den politischen Wandel in ländlichen Gemeinden Norddeutschlands. Nach Zwischenstationen an den Universitäten Marburg, Tübingen und Lüneburg erhielt er 2009 eine Professur für Politische Geographie an der Universität Bayreuth. Im Jahr 2010 kehrte er an seine akademischen Wurzeln zurück und trat eine Professur für Kulturgeographie am Geographischen Institut der Universität Kiel an. Heute ist er außerdem Mitglied der Kiel School of Sustainability.

Prof. Dr. Ines Heindl

"Seit nunmehr 40 Jahren richtet sich mein Interesse auf den Zusammenhang von Ernährung, Gesundheit und Konsum im Rahmen der Konsum- und Bildungsforschung. Wir als Konsumenten sind nicht Opfer z. B. einer Lebensmittelqualität und Preisbildung an den Märkten. Einerseits gestalten wir das Angebot entscheidend mit: Welche fairen Preise Erzeuger erzielen, welches Werteverständnis ein Umdenken widerspiegelt, drücken wir mit unserem Kaufverhalten aus. Andererseits bedingen Konsum und Lebensstil einander, ein Zusammenhang, der durch das komplexe Geschehen globaler Märkte unüberschaubar geworden ist. Und so handeln wir alltäglich zwischen den Widersprüchlichkeiten verschiedener Lebensstile, die sich stets in sozialen Räumen entwickeln. Genau hier sollten Ideen für einen nachhaltigen Lebensstil ansetzen. Lernorte der formalen und informellen Bildung bringen Menschen zusammen, die Konzepte verwirklichen, um dem Gemeinwohl zu dienen. Von Generation zu Generation vollziehen sich Veränderungen, die wir nicht mehr dem Zufall oder gar der Macht der Märkte überlassen dürfen. Wenn es uns jedoch nicht durch die Bildung gelingt, nachhaltige Lebensstile einer Generation zu fördern, dann werden sich Trends von "Geiz ist geil" über "Kauf ein, schmeiß weg" bis zum "Billigtourismus" fortsetzen, bis die materiellen und kulturellen Ressourcen des Planeten Erde unwiederbringlich erschöpft sind.
Wir brauchen Ihre Ideen, die Menschen zusammenbringen, um nachhaltig etwas verändert zu können!"

Prof. Dr. Ines Heindl wurde im Saarland geboren, studierte Ernährungs- und Haushaltswissenschaften in Bonn und lebt seit 1976 in Schleswig-Holstein.1980 wurde sie an die heutige Europa-Universität Flensburg berufen. Seit dieser Zeit engagiert sie sich in der Bildungsforschung, gerichtet auf das Themenfeld: Ernährung, Gesundheit, Konsum. Die Ergebnisse dieser Forschung zeigen ihren Transfer in Meilensteinen curricularer Entwicklungen: (1) Das Europäische Kerncurriculum zur Ernährungsbildung (2000); (2) das bundesweite REViS-Curriculum zur Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen (2005); der Lehrplan Verbraucherbildung in Schleswig-Holstein (2009). 2016 erhielt Frau Heindl die Prof. Niklas Medaille des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für ihr Engagement in der Ernährungs- und Verbraucherbildung.

Stefan Schmidt

"Unser Handeln in Schleswig-Holstein hinterlässt Spuren in anderen Teilen der Welt - das betrifft unser unternehmerisches Handeln genauso wie das jedes Einzelnen. Was wir kaufen, wie oft wir fliegen, wie kritisch wir auf die Herstellung und Wege unserer Lebensmittel schauen, wie wir mit der Natur umgehen. Alles hängt zusammen. Schülerinnen und Schüler durch Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Lage zu versetzen, diese Zusammenhänge zu erkennen, ist eine wichtige Aufgabe. Klimawandel führt zu Dürre und Wüstenbildung, Trinkwasser wird privatisiert und steht den Einheimischen vieler Regionen nicht mehr als Gemeingut zur Verfügung. Viele verlieren ihre Lebensgrundlage und fliehen vor Armut, Hunger, Hitze und Überschwemmungen oder vor Nutzungskonflikten, die zu bewaffneten Auseinandersetzungen führen. Dieser heiße Sommer 2018 hat selbst in reichen Teilen Europas zu Nahrungsmittelknappheit für Nutztieren oder zu Flächenbränden gesorgt. So schnell kann es gehen. Spätestens jetzt können auch wir spüren, wie Klimaveränderung das Leben beeinflussen kann. Unsere Kinder sollten sich möglichst früh mit diesen Zusammenhängen auseinandersetzen. Wenn der Nachhaltigkeitspreis dazu beiträgt, solche Themen stärker in den schulischen Fokus zu rücken, ist ein Stück gewonnen."

Der im Jahr 1941 in Stettin geborene Stefan Schmidt hat, nach-dem er viele Jahre zur See gefahren ist, an der Seefahrtsschule in Lübeck sein Steuermanns- und Kapitänspatent absolviert.
Aus Rücksicht auf die Familie folgten viele Jahre lang Landstellungen, u. a. als Reedereiinspektor und Supercargo oder Leiter einer Seemannsschule im Südpazifik. Schmidt war auch einige Jahre Honorarkonsul für das drittkleinste Land der Erde: TUVALU. Bis 2016 war er knapp 15 Jahren als Honorardozent für Schiffssicherheit an der Schiffsjungenschule auf dem Priwall tätig. Als Kapitän des Hilfsschiffs "Cap Anamur" hat er im Sommer 2004 37 afrikanische Flüchtlinge, die in Seenot geraten waren, aufgenommen und auf Sizilien an Land gebracht. Wegen dieser Hilfsaktion wurde Stefan Schmidt zusammen mit dem damaligen Vorsitzenden der Hilfsorganisation "Cap Anamur/deutsche Notärzte" und dem 1. Offizier mit einem jahrelangen Prozess wegen Schlepperei überzogen. Erst am 7. Oktober 2009 wurden er und die weiteren Mitangeklagten von einem sizilianischem Gericht freigesprochen. 2011 und erneut 2017 wurde Stefan Schmidt durch den Schleswig-Holsteinischen Landtag zum ehrenamtlichen Beauftragten für Asyl-, Flüchtlings- und Zuwanderungsfragen gewählt.

Sylke Messer-Radtke

"Ist der ländliche Raum nicht das Nachhaltigste, was wir in Schleswig-Holstein haben? Die Verbindung und Verwurzelung der Menschen mit ihrem Land und ihrer Region ist immer wieder spür- und erlebbar. Für die Menschen im ländlichen Raum ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema, nicht erst seit Kurzem, sondern schon immer. Hier wird Nachhaltigkeit seit langer Zeit gelebt. Familien auf dem Land machen es vor: Es wird zum Beispiel viel Wert auf regionale und saisonale Lebensmittel gelegt. Leben im ländlichen Raum bedeutet aber auch Gemeinschaft und Weitergabe von Wissen. Nachhaltiges Handeln für die Gemeinschaft zum Beispiel durch ehrenamtliche Tätigkeit fördert Zusammenhalt und schafft Zukunftsperspektiven. Denn wie wir heute leben und handeln, wirkt sich direkt auf unsere Zukunft und die unserer Kinder aus. Um Mensch und Tier zu erhalten und die Umwelt zu schonen, muss bewusst und verantwortungsvoll mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgegangen werden. Landwirtschaft und Wirtschaft sind gefragt, bewusst zu produzieren sowie neue und effiziente Techniken einzusetzen. Doch nicht nur die nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln ist wichtig, auch in den Familien muss nachhaltiger Konsum stattfinden. Mit dem Nachhaltigkeitspreis sollen genau diese Projekte gewürdigt werden, die sich für nachhaltige Entwicklung im Bereich Bildung, Konsum und Kooperation einsetzen und somit unser Land zukunftsfähig machen. Dafür sind Ideen gefragt, die die gewohnten Wege verlassen, aber das Große und Ganze nicht aus dem Blick verlieren. Nachhaltigkeit geht uns alle an."

Sylke Messer-Radtke ist Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft und als Vorstandsmitglied des LandFrauenVerbandes Schleswig-Holstein in der Jury zum Nachhaltigkeitspreis 2019.

Sylke Messer-Radtke wurde am 14.05.1961 in Rendsburg geboren, ist verheiratet und lebt in Tetenhusen. Ihre Kindheit verbrachte sie auf dem elterlichen, landwirtschaftlichen Betrieb. Von 1976 – 1980 absolvierte sie eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin und arbeitet seitdem in ihrem Beruf in einem Privathaushalt. Es folgte 1982 die Prüfung zur Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft. Privat gehört das Handball-Spielen zu ihrer großen Leidenschaft. Im Verein erfuhr sie früh, wie wichtig das Ehrenamt für die Gemeinschaft ist. Von 1990 – 2000 engagierte sie sich daher ehrenamtlich als Jugendwart der Handballspielgemeinschaft Kropp-Tetenhusen. Im Jahr 1998 stieg sie in die Arbeit des örtlichen LandFrauenVereins ein. Hier war sie zwei Jahre lang als 3. Vorsitzende aktiv, bevor sie im Jahr 2000 zur 1.Vorsitzenden der LandFrauen Tetenhusen gewählt wurde. Neben ihrer Vorstandstätigkeit vor Ort unterstützt sie zudem den Kreisverband Schleswig – teils als Beisitzerin oder als Vertreterin in den FachArbeitsKreisen. Im Vorstand des LandFrauenVerbandes Schleswig-Holstein e. V. ist sie seit drei Jahren als Beisitzerin tätig. Zurzeit setzt sie sich als MarktTreff-Unterstützerin in ihrer Gemeinde für den Erhalt eines MarktTreffs ein, der nicht nur Lebensmittelversorger vor Ort, sondern auch Treffpunkt und Mittelpunkt der dörflichen Gemeinschaft bleiben soll.

Alexandra Oboda

"Die IB.SH unterstützt den Nachhaltigkeitspreis, weil er vorbildliche Initiativen und Projekte aus Schleswig-Holstein sichtbar macht. Als zentrales Förderinstitut, das sich mit voller Kraft für die zukunftsfähige Entwicklung unseres Landes einsetzt, wissen wir: Gute Ideen inspirieren und bleiben selten allein. Das Thema Nachhaltigkeit treibt mich persönlich und beruflich schon seit vielen Jahren um und an. Ich freue mich bei dem Nachhaltigkeitspreis 2019 dabei zu sein und bin gespannt auf viele inspirierende Menschen und tolle ‚Zukunftsfähige Alternativen für die Glücksregion‘."

Alexandra Oboda ist 1985 in Niedersachsen geboren und lebt seit einigen Jahren in Kiel. Nach dem Abitur in Soltau studierte sie Geographie in München sowie Stadt- und Regionalentwicklung in Kiel. Seit 2013 ist sie in verschiedenen Projekten rund um die Themen Energiewende, Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) tätig. Neben diesen Projekttätigkeiten spezialisierte sie sich mit dem MBA-Studium Sustainability Manangement an der Universität Lüneburg auf unternehmerische Nachhaltigkeit. Dieses Wissen setzt Alexandra Oboda nun als Nachhaltigkeitsmanagerin der IB.SH in die Praxis um.

Frank Albrecht

"Kennt jemand noch Hans Carl von Carlowitz?

Zugegeben: Vor meiner Berufung in die Jury vor einigen Jahren sagte mir der Name auch nichts. Aber der "Oberberghauptmann" aus Freiberg in Sachsen ist für unser Thema ein wichtiger Mann. Denn er gilt als Begründer des Prinzips der Nachhaltigkeit. Angesichts einer drohenden Rohstoffkrise formulierte von Carlowitz schon 1713, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch planmäßige Aufforstung nachwachsen kann. So sagt es zumindest das Lexikon der Nachhaltigkeit (www.nachhaltigkeit.info).

Ist doch eigentlich eine einfache und logische Regel. Doch leider haben im Laufe der Jahrhunderte nur wenige auf den Mann gehört. Die Menschheit verfrühstückt weiterhin ihre Zukunft. Man denke zum Beispiel nur an die global wirksame Vernichtung der südamerikanischen Regenwälder.
Nachhaltigkeit ist natürlich nicht nur für Bäume wichtig - das Prinzip sollte insgesamt unser Denken und Handeln bestimmen. Jeder kann dazu beitragen, im Kleinen wie im Großen und natürlich nicht nur im Regenwald. Das zeigt unter anderem die inzwischen 10-jährige Geschichte dieses Preises. Viele Bewerbungen haben bewiesen, dass immer mehr Menschen das „Baum-Prinzip" in ihrem Alltag umsetzen. Und zwar nicht auf internationalen Konferenzen, sondern direkt vor ihrer Tür. Sie reden nicht, sondern machen einfach. - Auch in diesem Jahr suchen wir wieder diese Menschen. Menschen, die eine gute Idee haben und sie umsetzen. Menschen, die bereit sind, Neues zu wagen. Menschen, die andere mitnehmen auf neue Wege.

Hans Carl von Carlowitz mag in Vergessenheit geraten sein. Seine Idee aber lebt."

Frank Albrecht ist am 30.05.1959 in Flensburg geboren, verheiratet, hat eine Tochter und wohnt in Leck (Kreis Nordfriesland). Nach dem Abitur am Niebüller Friedrich-Paulsen-Gymnasium und seiner Zivildienstzeit auf einer Rettungswache studierte er Politikwissenschaften, Soziologie und Germanistik an der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Es folgte die Ausbildung zum Redakteur beim Flensburger Tageblatt. Dort war Albrecht in verschiedenen Positionen an unterschiedlichen Standorten in Schleswig-Holstein tätig. Er ist derzeit Leiter der Schleswig-Holstein Redaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (sh:z) in Flensburg.

Sabine Gerhard

"Beim Rat für Nachhaltige Entwicklung beobachten wir jedes Jahr, dass sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger in Deutschland aktiv für Nachhaltigkeit einsetzen. Der Nachhaltigkeitspreis 2019 des Landes Schleswig-Holstein gibt diesen Menschen ein Gesicht. Er macht vorbildliches Engagement sichtbar, erregt öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema und kann damit mehr Menschen zu einem nachhaltigen Handeln bewegen. Mit der Auszeichnung verbunden ist die Wertschätzung derjenigen, die vor Ort Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und Kompetenz beweisen – vor allem aber Neugier zeigen und Empathie leben. Ich hoffe, dass die Auszeichnung nicht nur Stolz und Zufriedenheit bringt, sondern auch einen Ansporn bietet, die eigenen Ziele ambitioniert weiter zu verfolgen."

Sabine Gerhardt leitet in der Geschäftsstelle des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) das Projekt Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) und koordiniert die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. Die Diplompolitologin, geboren 1976 in Berlin, war lange Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Seit 2016 arbeitet sie in der Geschäftsstelle des Rates für Nachhaltige Entwicklung.

Iris Haulsen

"Frei nach Anselm Feuerbach ist der Staatsmann der sozialste, der auch der humanste ist. Der Zusammenhang von Humanität und sozialer Leistung wird hier offenkundig. Längst haben wir verstanden, dass wir weder das eine noch das andere ‚Staatsmännern‘ überlassen können. Wir wollen uns als Bürgerinnen und Bürger selbst um unser Zusammenleben kümmern, um unser Konsumverhalten, unsere Wirtschaftsstrategien, unsere sozialen Sicherungssysteme – kurz: um die Art und Weise, wie wir leben wollen. Das ist die Kernfrage der Gegenwart: Wie wollen wir in diesem Land leben? Was können wir heute tun, um unseren Kindern und den nachfolgenden Generationen eine intakte Welt zu übergeben? Ökonomische und Ökologische Nachhaltigkeit ist uns in der Regel eingängiger als die dritte Säule, die soziale Nachhaltigkeit. Doch heißt das auch, dass man die soziale Nachhaltigkeit nachrangig behandeln darf? Ich denke nicht. Dies vor allem nicht, weil es keine einheitliche Definition des ‚Sozialen‘ gibt, die pauschal für die Diskussion angewendet werden kann. Das Soziale hat eine individuelle und eine gesellschaftliche Ebene. Sie markiert ein Wertesystem, das uns einen, das unsere Gesellschaft prägen soll. Wenn wir die Prägung in den Zusammenhang der Nachhaltigkeit stellen, erhalten wir neue Denk -und Ideenansätze, die uns alle weiterbringen können. Darum schätze ich den Nachhaltigkeitspreis. Er bringt uns auf neue Spuren durch Ideen, die Menschen in diesem Land entwickelt haben. Die Entwicklung unserer Gesellschaft ist eine spannende und herausfordernde Reise, der Nachhaltigkeitspreis eine dazu passende Landkarte mit unentdeckten Regionen und ganz neuen Aussichtspunkten. Eine Entdeckertour und ich darf dabei sein, Neues zu entdecken und bekannt zu machen. Es ist mir eine Freude, auch in diesem Jahr dabei zu sein."

Iris Haulsen ist Geschäftsführerin der Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände Schleswig-Holstein e.V..
Sie wurde am 1. Januar 1967 in Eckernförde geboren. Von 1987 bis 1994 hat sie u.a. politische Wissenschaft, Geschichte und Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel studiert. Anschließend war sie bis 2002 wissenschaftliche Referentin für Bildung und Kultur in verschiedenen CDU-Landtagsfraktionen und danach Bildungsreferentin und stellvertretende Geschäftsführerin des Schleswig-Holsteinischen Heimatbunds. Von 2012 bis 2016 war sie als wissenschaftliche Referentin für Bildung, Kultur und Soziales in der Piratenfraktion des Schleswig-Holsteinischen Landtags tätig. Von 2004 bis 2016 war sie schreibend für Lokalzeitungen in Rendsburg-Eckernförde unterwegs.
Iris Haulsen hat eine erwachsene Tochter. Sie lebt mit ihrer Familie in einer Mehrgenerationen-Wohngemeinschaft auf der Halbinsel Schwansen.

Raphael Lindlar

"Jenseits von Modebegriffen oder utopischen Idealvorstellungen hat das Thema Nachhaltigkeit einen adäquaten Platz in der Gesellschaft erhalten. Unbestritten muss nachhaltiges Leben und Wirtschaften die Basis für alle strategischen und operativen Entscheidungen werden. Das zu fördern, ist eine Aufgabe, zu der der Nachhaltigkeitspreis des Landes Schleswig-Holstein sinnvoll beiträgt. Die Schwerpunkte für 2019 spannen dabei einen weiten Bogen vom Kita-Projekt bis zum betrieblichen Mobilitätsmanagement. Nutzen Sie die Teilnahme an diesem Wettbewerb, um Ihren Nachhaltigkeits-Beitrag hervorzuheben und andere zur Nachahmung anzuregen."

Raphael Lindlar ist Beauftragter für Innovation und Technologie sowie Umweltberater bei der Handwerkskammer Lübeck. Geboren und aufgewachsen im Rheinland, studierte er in Bremen Elektrotechnik. Nach einer anschließenden Ausbildung zum Referenten für Umweltmanagement zog es den Ingenieur dann weiter in den Norden. In Lübeck ist er seit 2000 bei der Handwerkskammer Lübeck beschäftigt. Dies zunächst im Bereich der Berufsbildung, und seit 2007 ist er mit den Themen Innovation, Technologie und Umwelt betraut.

Prof. Dr. Holger Gerth

"Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften bedeutet, nicht nur Maßnahmen im ökologischen Sinne zu berücksichtigen, sondern zugleich müssen Ökonomie stimmen und soziale Verantwortung gegeben sein. Dies sind die drei gleichberechtigten Säulen, die vor fast 30 Jahren unter dem Begriff Nachhaltigkeit für eine globale Verantwortung und Zukunft zusammengefasst wurden. Unter den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen 2015 verabschiedet haben, gehört die Bildung zu einem der Standards, ohne den eine Teilhabe am gesellschaftlichen Wohl nicht möglich ist.
Gleichermaßen sichern nachhaltige Mobilitätskonzepte sowie Kooperationen anstelle von Konkurrenzsituationen nicht nur die Zukunft von Unternehmen, sondern auch den Erhalt künftiger Möglichkeiten insgesamt. Und jeder Bürger kann mit seinem nachhaltigen Konsum einen eigenen kleinen Beitrag leisten und Verantwortung für unsere Zukunft zeigen.
In diesem Sinne sollen mit dem Nachhaltigkeitspreis 2019 vorbildliche Projekte von Einzelpersonen, von Verbänden und Vereinen oder der Wirtschaft prämiert werden und damit zur Nachahmung anregen. Ich freue mich auf viele Vorschläge, die wir sichten und bewerten können."

Holger Gerth ist seit 5 Jahren Landesnaturschutzbeauftragter und wirkt als Honorarprofessor an der FH Kiel, Fachbereich Agrarwirtschaft. Neben Themen des Naturschutzes stehen Fragen zur Sicherung der Umwelt und der Nachhaltigkeit im Zentrum seiner Tätigkeiten.

Hermann Schultz

"Nachhaltigkeit - ursprünglich ein Begriff, der aus der Forstwirtschaft stammt und der die gesamte Dimension dieses Begriffes, den wir heute eigentlich für alle Bereiche unseres menschlichen Wirkens anwenden müss(t)en. Damals wurde dieser Begriff "nachhaltige" Forstwirtschaft deutlich gemacht durch die Aussage: "Lebe nur von den Zinsen des Kapitals Wald". Dieser Grundgedanke, nur so viel zu verbrauchen, dass dabei eine lebenswerte, gesunde, ökologisch intakte Umwelt dauerhaft auch für unsere Enkel und zukünftige Generationen von Mensch und Natur auf diesem Planeten Erde erhalten bleibt, muss zum selbstverständlichen Grundprinzip unseres Handelns werden.
Dies ist ein langer gesellschaftlicher Prozess, zu dessen positiver Entwicklung auch viele regionale Projekte durch neue, innovative und z. T. auch unkonventionelle Ideen und Umsetzungsbeispiele hervorragend beitragen können. Nachhaltigkeit muss selbstverständliches Prinzip des politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Handelns werden. Dieser Wettbewerb möchte mit dazu beitragen, dass zukünftig mehr Nachhaltigkeit selbstverständlich wird. Wie sagte doch Jane Godall, die in Afrika Schimpansen erforschte und dabei zur prominenten Kämpferin für den Schutz von Menschenaffen wurde: „Es ist so leicht, mit der Veränderung der Welt anzufangen. Trotzdem wäre es eine Revolution, wenn wir es endlich täten!"

Wir freuen uns darauf und sind gespannt auf Ihre Wettbewerbsbeiträge!"

Hermann Schultz war bis 2011 stellvertretender Schulleiter an der ehemaligen Gudewerdt-Realschule und heutigen Gemeinschaftsschule in Eckernförde.
Ehrenamtlich engagiert er sich seit vielen Jahren im Natur- und Umweltschutz. Ursprünglich aus der Anti-AKW-Bewegung kommend, war er – gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Berndt Heydemann - 1975 maßgeblich an der Gründung des Landesnaturschutzverbandes in Schleswig-Holstein beteiligt, in dessen Vorstand er 17 Jahre lang tätig war. Er hat intensiv am Aufbau der Stiftung Naturschutz mitgewirkt und war von 1989 bis heute sowohl im Stiftungsvorstand als auch im Stiftungsrat tätig.
Seit 1987 ist er Landesvorsitzender des NABU in Schleswig-Holstein. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums des Bildungszentrums für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR) und stellvertretender Vorsitzender des Vereins Zukunftsfähiges Schleswig-Holstein.

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