Ohne Einschränkungen auf dem Land alt werden und dabei mobil bleiben. Dieses Ziel steht vielerorts auf der Agenda. Überall gibt es Initiativen und Ideen, wie der ländliche Raum besser an die Versorgungszentren angebunden werden kann.
Letzte Aktualisierung: 01.10.2018
Elektrisches Gemeinschaftsauto für’s Dorf - Leitfaden hilft
Elektrisch betriebene Dörpsmobile (Dörp steht für Dorf) sorgen in Schleswig-Holsteins für neue Mobilität. Die 22 AktivRegionen als Ideenschmieden des ländlichen Raumes haben im Auftrag der Akademie für die ländlichen Räume einen umfassenden Praxisleitfaden erarbeitet, wie sich das Konzept der Dorfgemeinschaftsautos vor Ort umsetzen lässt.
Dörpsmobile fahren beispielsweise erfolgreich in Klixbüll und Sprakebüll (beide Kreis Nordfriesland) sowie in Sehestedt im Kreis Rendsburg-Eckernförde oder in Klempau (Kreis Herzogtum Lauenburg). Das Interesse an den elektrisch betriebenen Dorfgemeinschaftsautos ist groß und stößt auch außerhalb Schleswig-Holsteins auf Interesse.
Der Leitfaden informiert über eine Vielzahl von Fragen: Von der Bedarfsermittlung, Betreibermodellen, das Einbinden von Sponsoren, Umsetzungsplanungen bis hin zum laufenden Betrieb und Abrechnungssystemen.
Der Leitfaden kann hier heruntergeladen oder kostenlos in der Geschäftsstelle der Akademie für die ländlichen Räume, Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek; info@alr-sh.de; Tel.: 04347 - 704800 bestellt werden.
Mitfahrbänke sorgen für mehr Mobilität auf dem Land
Fehlende Busverbindungen in die nächstgrößeren Orte stellen viele der Bewohner kleiner Dörfer in ländlichen Gegenden vor große Herausforderungen. Arztbesuche oder der wöchentliche Einkauf werden für all diejenigen, die kein Auto besitzen, stark erschwert. In immer mehr Dörfern im Land setzt sich die Idee der Mitfahrbänke durch.
Vorreiter waren die Kreise Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde. Hier hatten engagierte Bürger die ersten Mitfahrbänke aufgestellt. Jeder, der mitgenommen werden möchte, kann mit Hilfe spezieller Schilder an den zentral platzierten Bänken signalisieren, wo er hin will. So gibt es beispielsweise in Hürup gibt es die Möglichkeit Flensburg, Rüllschau, Husby, Satrup oder Freienwill einzustellen und in Bünsdorf kann der Mitfahrwunsch Richtung Eckernförde oder Rendsburg ausgedrückt werden. Damit finden Fahrer und Wartende mit gleichem Ziel nun zusammen.
Seit dem Sommer 2014 verbindet der barrierefreie Bürgerbus die Gemeinde Ladelund mehrmals täglich mit ihren Nachbargemeinden. Ladelunder Bürgerinnen und Bürger haben das Projekt ins Leben gerufen und engagieren sich als ehrenamtliche Busfahrer.
Das Konzept der Bürgerbusse sorgt auch in anderen Regionen des Landes für Mobilität:
Im Kreis Herzogtum Lauenburg soll der Schulbus zukünftig besser ausgelastet werden und schneller zum Ziel kommen. Das will der Kreis mit dem Einsatz eines elektronischen Fahrkarten-Systems sowie einer Fahrweg-Optimierungs-Software via App und mobilen Geräten in den Bussen erreichen. Beim Einsteigen (später auch per Anmeldung im Internet) übermittelt die elektronische Fahrkarte mit Hilfe der Software dem Busfahrer die optimale Route abhängig von den Fahrtzielen der Schüler. Der Bus bringt die Fahrgäste dann frei von festgelegten Linienwegen zu den Haltestellen am jeweiligen Wohnort. Der Schulbus bedient damit nur die Haltestellen, die beim Einsteigen erfasst wurden und damit nur die optimierte Route. Das spart Zeit und Kraftstoff, weil unnötige Fahrten vermieden werden.
Der Kreis will so auf die heutigen Anforderungen an die Schülerbeförderung (freie Schulwahl, Ausweitung des Ganztagsangebotes, Rückgang der Schülerzahlen) reagieren und damit den Öffentlichen Personennahverkehr, insbesondere den Schülerverkehr, im Herzogtum Lauenburg optimieren.
Mit eigener Energie fit für die Zukunft
Das Dörfchen Sprakebüll ist anders. In dem 240-Einwohnerdorf in Nordfriesland haben kreative Bürger ihr Dorf fit gemacht für die Zukunft - mit eigener Energieversorgung und Elektroautos.
Der Nahverkehr ist ein wichtiger Pfeiler der Mobilität. Bahnen und Busse können naturgemäß nicht jedes Mobilitätsbedürfnis befriedigen. Dies zeigt sich gerade in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein. Der Verkehrsverbund NAH.SH hat deswegen auch die Schnittstellen zu anderen Verkehrsmitteln im Auge. Das betrifft ganz klassisch Park-and-Ride und Bike-and-Ride, aber auch die Verknüpfung mit Sharing-Angeboten oder anderen Mobilitätsformen. Dabei geht es bei den Schnittstellen nicht nur um die Hardware, sondern auch um eine digitale Verknüpfung, beispielsweise für Auskunftssysteme.
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