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Thema : Abwasser

Immissionsbetrachtungen

Letzte Aktualisierung: 08.03.2022

Die Belastung der Oberflächengewässer mit Nährstoffen stammt überwiegend aus diffusen Quellen. Trotz des hohen Niveaus der Abwasserreinigung in Schleswig-Holstein befinden sich aber auch im gereinigten Abwasser noch Nährstoffe, die in einigen Wasserkörpern die Hauptbelastung darstellen.

In den meisten Wasserkörpern in Schleswig-Holstein sind die Orientierungswerte für Nährstoffe nach der Anlage 7 der OGewV überschritten. Orientierungswerte werden unterstützend zu den biologischen Qualitätskomponenten zur Bewertung des ökologischen Zustandes eines Gewässers herangezogen. Ein Überschreiten der Orientierungswerte im Wasserkörper weist auf stoffliche Belastungen hin, die die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers beeinträchtigen und so die Zielerreichung nach § 27 WHG gefährden können.

Immissionsbetrachtung

Die Bedeutung der Nährstoffeinträge aus Kläranlagen zeigt sich vor allem im ländlichen Bereich, in dem viele Teichkläranlagen mit geringer Nährstoffreduktion in kleinere Gewässer einleiten. Bei größeren technischen Anlagen im städtischen Bereich ist die Nährstoffelimination bezogen auf die Fracht in der Regel viel höher (ca. 90 % für Nges und ca. 98 % Pges) und die Einleitgewässer sind deutlich größer und leistungsfähiger.

Eine nach dem Stand der Technik überwiegend auf Emissionsanforderungen der Abwasserverordnung basierende Betrachtung von bestehenden und neuen Schmutzwassereinleitungen ist nicht mehr ausreichend. Erste lokale Ansätze zu gewässerbezogenen Anforderungen an Kläranlagenabläufe gab es bereits für Alster, Bille und Trave vor Inkrafttreten der WRRL.

Der immissionsbezogenen Bewertung von punktuellen Belastungen kommt in Zukunft eine deutlich höhere Bedeutung zu. Infolgedessen wurden 2019 die " Handlungsempfehlungen (PDF, 2MB, Datei ist barrierefrei)" erarbeitet und fortan umgesetzt.

Es werden Kläranlagen betrachtet, die sich in der abwassersensiblen Priorisierungskulisse befinden. Der Fokus wurde dabei auf Vorranggewässer mit verhältnismäßig geringen Abflüssen gelegt.

Nach der räumlichen Auswahl der potenziell signifikanten Kläranlagen innerhalb der Priorisierungskulisse erfolgt durch Mischungsrechnungen an der Einleitstelle eine erste Einschätzung der Nährstoffkonzentrationen im Gewässer. Anschließend werden bei auffälligen Ergebnissen durch Vorort-Messungen die Mischungsrechnung überprüft und bei Bedarf über ein zwölfmonatiges Intensivmonitoring neue Einleitwerte für Phosphor und Ammonium-Stickstoff festgelegt. Dazu werden sowohl Jahresmittelwerte als auch Grenzwerte für die relevanten Parameter ermittelt, die zu einer Unterschreitung der Orientierungswerte aus der OGewV im Gewässer führen sollen.

Zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen wurde das Monitoringhandbuch (PDF, 2MB, Datei ist barrierefrei) erarbeitet. Es enthält grundsätzliche Hinweise und Hilfestellungen zur Planung und Durchführung von den erforderlichen Messungen in Fließgewässern sowie zur Auswertung der Analyseergebnisse. Zur Vereinheitlichung und Erleichterung der Auswertung wurde zudem eine Muster-Auswertungstabelle (xls, 104KB, Datei ist nicht barrierefrei) für das Intensivmonitoring erstellt.

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