Verhaltenstipps zum Coronavirus
Eine Mitarbeiterin des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg testet eine Probe auf SARS-CoV-2.
© dpa
Seit Beginn des Jahres beschäftigt SARS-CoV-2 Ärzte und Epidemiologen auf der ganzen Welt. Der umgangssprachlich "Coronavirus" genannte Erreger war erstmalig in der chinesischen Stadt Wuhan aufgetreten. Laut Informationen der John Hopkins University in Baltimore (USA) haben sich weltweit mehr als 110.000 Menschen mit dem Virus angesteckt, 3.825 Menschen starben. In Deutschland sind laut dem Robert-Koch-Institut 1.112 Personen erkrankt, bis auf Sachsen-Anhalt ist ist inzwischen jedes Bundesland betroffen. In Schleswig-Holstein sind bislang neun Ansteckungen bekannt (Stand 08.03.2020, 16:00 Uhr).
Interaktive Weltkarte zur Verbreitung von SARS-CoV-2 (John Hopkins University, englisch)
Aktuelle Fallzahlen in Deutschland (Robert-Koch-Institut)
Was wir über das Virus wissen
SARS-CoV-2 kann bei Infizierten die Krankheit COVID-19 (Corona-Virus-Disease 2019) auslösen, die zu grippeähnlichen Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber führen kann, einige Betroffene leiden auch an Durchfall. Bei einem Teil der Patienten verläuft die Erkrankung schwerer und führt zu Atemproblemen und Lungenentzündungen. Bislang starben vor allem ältere Patienten, oder solche, die zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten.
Erkrankte sollten darauf achten, nur in ein Taschentuch oder in die Armbeuge zu husten oder zu niesen.
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Das Virus verbreitet sich wahrscheinlich per Tröpfcheninfektion, das bedeutet, dass es beim Husten oder Niesen in die Atemluft gelangt. Wissenschaftler vermuten außerdem, dass es von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit bis zu zwei Wochen dauert. In diesem Zeitraum können Infizierte weitere Menschen anstecken.
Häufig gestellte Fragen zu SARS-CoV-2 (Robert-Koch-Institut)
Auf Hygiene achten
Angesichts der aktuellen Entwicklung in Europa steige auch in Schleswig-Holstein die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheitsfälle auftreten, sagte Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg in Kiel. Jeder könne durch persönliche Schutzvorkehrungen dafür sorgen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Grippewelle – empfiehlt das Gesundheitsministerium:
- sich regelmäßig gründlich die Hände zu waschen,
- sich nicht ins Gesicht zu fassen,
- nur in ein Einwegtaschentuch oder in die Armbeuge zu husten oder zu niesen und
- grundsätzlich Abstand zu kranken Personen zu halten.
Hygiene-Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Verhalten im Verdachtsfall
Hotline zum Coronavirus
Tel 0431 / 79 70 00 01
Tel 030 / 346 465 100
Info Weitere Telefonservices des Bundesgesundheits-ministeriums
Wer an einer Atemwegserkrankung leidet und zuvor in einem Risikogebiet war oder Kontakt zu nachweislich Infizierten hatte, sollte deshalb umgehend seinen Hausarzt oder die Ärzte-Hotline 116 117 anrufen und zuhause bleiben. Der Hausarzt nimmt einen Abstrich von Mund und Rachen. Mithilfe eines Labortests können die Mediziner dann feststellen, ob eine Infektion vorliegt. Bis dahin muss die betroffene Person weiterhin isoliert bleiben.
SARS-CoV-2-Risikogebiete (Robert-Koch-Institut)
Aktuelle Reise-Warnungen des Auswärtigen Amtes
Schleswig-Holstein ist vorbereitet
Darüber hinaus stellen sich Krankenhäuser und Ärzte auf die Krankheit ein. Grundlage für die nächsten Schritte sind der Nationale Pandemieplan sowie der Influenza-Pandemieplan des Landes. Seit dem Ausbruch koordiniert das Gesundheitsministerium auf Landesebene die verschiedenen Akteure und ist das Bindeglied zwischen Bundesgesundheitsministerium, Robert-Koch-Institut und den Gesundheitsämtern. Dafür hat es eine Leitstelle eingerichtet, die die landesweite Planung und Koordinierung verantwortet.
Influenza-Pandemieplan Schleswig-Holstein
Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) baut derzeit ihre sogenannten "fahrenden Dienste" aus. Darunter sind Ärzte zu verstehen, die Patienten mit schwereren Symptomen und begründetem Verdacht zuhause aufsuchen. Darüber hinaus plant die KVSH, Zelte oder Container vor Anlaufpraxen aufzustellen. Hier sollen Patienten getestet werden, ohne dass diese ein Wartezimmer betreten müssen. Derzeit prüfen die Verantwortlichen mögliche Standorte im ganzen Land.
Grundsätzlich gilt jedoch: Wenn Sie den Verdacht haben, sich mit COVID-19 angesteckt zu haben, wenden Sie sich an die Ärzte-Hotline 116 117.
Besondere Aufmerksamkeit an Schulen
Auch das Bildungsministerium reagiert auf die steigenden Zahlen von COVID-19-Erkrankten in Europa: In Form einer sogenannten "Ranzenpost" haben Schüler und Eltern Anfang März ein Informationspaket des Landes erhalten. Darin finden sich Merkblätter zum Virus sowie nützliche Hygienetipps.
Darüber hinaus sind alle Schulen im Land aufgefordert, gemeinsam mit Lehrkräften, Eltern und Schülern abzuwägen, ob Klassenfahrten ins Ausland unternommen werden sollen. Für Klassen, die sich derzeit im Ausland befinden und wegen des Virus vorzeitig zurückreisen müssen, prüft das Bildungsministerium im Einzelfall, inwieweit unvermeidbare Kosten vom Land übernommen werden können. Schulleitungen sind verpflichtet, die zuständige Schulaufsichtsbehörde zu informieren, wenn sich ein Schüler, Mitarbeiter oder eine Lehrkraft sich mit SARS-CoV-2 infiziert hat.
Alle Informationen des Robert Koch-Instituts zum Coronavirus
Grippewelle hält an
Gleichzeitig dauert auch die Grippesaison weiter an. Laut dem Institut für Infektionsmedizin am UKSH verbreitet sich das Influenza-Virus in dieser Saison besonders stark – seit Jahresbeginn wurden mehr als 1.500 Fälle gemeldet, vor allem in Kiel und im Kreis Pinneberg. Eine Impfung kann deshalb weiterhin sinnvoll sein – in Abstimmung mit dem Hausarzt.
Aktuelle Zahlen zur Grippewelle (Institut für Infektionsmedizin am UKSH)
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