Sauber auf der Schiene
Der Coradia iLint ist der weltweit erste emissionsfreie Regionalzug.
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Schleswig-Holstein ist das Land der Energiewende: Nirgendwo wird mehr Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Auf den öffentlichen Nahverkehr hat das allerdings kaum Auswirkungen: Noch immer fahren nur auf knapp einem Drittel der Gleise in Schleswig-Holstein elektrisch betriebene Züge – auf 376 von 1275 Kilometern. Auf einem Großteil der Strecken fahren bis heute Diesel-Loks.
Eine saubere Sache
Eine saubere Alternative hat Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz nun auf einer Probefahrt von Neumünster nach Kiel getestet: Der Coradia iLint wird mit Wasserstoff angetrieben und erzeugt daher keine Abgase. "Moderne Verkehrspolitik heißt, technologische Neuerungen, ökologische Anforderungen und wirtschaftliche Interessen in Einklang zu bringen"
, sagte Buchholz. Derzeit laufe eine Ausschreibung für mehr als 50 Lokomotiven mit sauberen Antrieben – das ist die bundesweit größte Bestellung von innovativen Fahrzeugen. Es werde sich zeigen, welche Lösung am Ende am meisten überzeuge: "Die Technologieoffenheit ermöglicht einen offenen Wettbewerb der verschiedenen Antriebskonzepte. Die hohe Bieterresonanz bestätigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben."
O-Ton
Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz zum ersten emissionsfreien Regionalzug im echten Norden
Hohe Leistung ohne Abgase
Der Coradia iLint ist weltweit der erste Personenzug, der mit einer Brennstoffzelle betrieben wird. Sie wandelt Wasserstoff in elektrische Energie für den Antrieb um und erzeugt dabei nur Wasserdampf und Kondenswasser als Abfallprodukte. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde ist der Zug genauso schnell wie eine Diesel-Lokomotive und kommt mit einer Tankfüllung rund 1.000 Kilometer weit.