Navigation und Service

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus : Thema: Ministerien & Behörden

Claus Ruhe Madsen

Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus

Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein: Rück- und Ausblick 2020/2021

Letzte Aktualisierung: 15.01.2021

  • Auswirkungen der Corona-Pandemie: 2020 ist die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich deutlich gestiegen.
  • Durch Kurzarbeit haben viele Unternehmen ihre Beschäftigten halten können.
  • Agile, digitale Geschäftsmodelle, Arbeitsorte und Arbeitszeiten werden immer wichtiger.

KIEL. Für Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, und Arbeitsminister Dr. Bernd Buchholz war die Corona-Pandemie erwartungsgemäß die zentrale Herausforderung auf dem Arbeitsmarkt im letzten Jahr. Obwohl die weitere Entwicklung schwer abschätzbar ist, blicken beide verhalten optimistisch auf 2021.

Nach den Worten von Haupt-Koopmann seien – bedingt durch die Pandemie – im vergangenen Jahr in der Spitze bis zu 20.000 Arbeitslose mehr zu verzeichnen gewesen. Im Jahresdurchschnitt 2020 waren 92.100 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 12.500 oder 15,6 Prozent mehr als 2019. "Dieser Zuwachs geht vollständig auf das Konto der Corona-Pandemie. Vor allem dank der Kurzarbeit hat der schleswig-holsteinische Arbeitsmarkt die Corona-Krise bisher vergleichsweise glimpflich überstanden. Das Kurzarbeitergeld hat sich als das wichtigste Instrument in der Krise bewährt. Es hat entscheidend zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes beigetragen. In der Spitze - im April - befand sich jeder vierte Betrieb und jeder sechste sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Kurzarbeit. Das waren in absoluten Zahlen 20.900 Betriebe mit 154.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern", sagte Haupt-Koopmann.

Mit Blick auf das Jahr 2021 unterstrich sie: "Der Ausblick auf das neue Jahr ist schwierig, da wir nicht wissen, wie lange Teile der Wirtschaft - auch über den Januar hinaus - im Lockdown ausharren müssen. Aber auch, wenn der Lockdown über den aktuellen Monat hinaus andauern sollte, blicke ich verhalten optimistisch auf das neue Jahr. Insgesamt rechnen wir im Jahresschnitt mit keinem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit."

Abschließend skizzierte Haupt-Koopmann drei arbeitsmarktpolitische Schwerpunkte der Arbeitsagenturen und Jobcenter für das Jahr 2021. Neben den beiden Schwerpunkten "Kurzarbeit und Weiterbildung" und "Qualifizierung von Arbeitslosen" nannte sie den "Ausbildungsmarkt". "Der Start in das neue Ausbildungsjahr wird für alle Beteiligten ein großer Kraftakt werden. Die Arbeitsagenturen werden, auch in digitaler Form, wieder ihren Beitrag im Rahmen der Berufsorientierung und der Beratung von Jugendlichen leisten. Denn wir müssen auch 2021 – im engen Schulterschluss mit dem Land und unseren Partnern – einen Corona-Jahrgang auf dem Ausbildungsmarkt verhindern."

Arbeitsminister Buchholz hob hervor, dass neben Qualifizierungen und Fortbildungen von Beschäftigten auch die duale Ausbildung ein wichtiger Baustein der Fachkräftesicherung darstelle. "Die Unsicherheit bei Auszubildenden und Unternehmen ist groß, aber gerade in diesem Jahr ist es enorm wichtig, dass weiterhin ausgebildet wird, um keine Jugendlichen dauerhaft zu verlieren." Das Land unterstütze daher den Übergang von der Schule in die Ausbildung mit Coaching und Potenzialanalysen von Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen (AV-SH). Darüber hinaus wurden viele gute Formate entwickelt, um Berufsorientierung und Lehrstellenvermittlung in digitaler Form umzusetzen. Dazu gehören digitale Berufsmessen genauso Ausbildungsbotschafter, also Azubis, die auf digitalem Weg Schülerinnen und Schüler in allgemeinbildenden Schulen über ihren Ausbildungsalltag informieren. Arbeitsminister Buchholz appellierte an die Betriebe und Jugendlichen, diese neuen Wege auch zu beschreiten.

"Die Corona-Pandemie lehrt uns, dass agile, digitale Geschäftsmodelle, Arbeitsorte und Arbeitszeitmodelle, wo immer möglich, richtig und wichtig sind", so Buchholz. Auch dadurch könne man für künftige Beschäftigte und Auszubildende attraktiver werden. "Um unsere Unternehmen in dem Transformationsprozess weiter zu unterstützen, starten wir im dritten Quartal dieses Jahres den 'Fachkräfteservice Schleswig-Holstein' als landesweite zentrale Servicestelle für die Belange der Fachkräftegewinnung und -sicherung von kleinen und mittelständischen Unternehmen", so Buchholz weiter. Der "Fachkräfteservice Schleswig-Holstein" berät, bündelt wesentliche Informationen und vermittelt gegebenenfalls an die zuständigen Stellen.

Das Land, so der Minister weiter, leiste insgesamt einen erheblichen Beitrag zur Linderung der Folgen der Corona-Pandemie und verliere dabei die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt nicht aus dem Blick. "Die weitere Entwicklung kann angesichts der Infektionslage nur schwer vorhergesagt werden, dennoch bin ich vorsichtig optimistisch, dass wir größere Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt vermeiden können und auch die Konjunktur am Ende der Pandemie schnell wieder in einen Aufholprozess zurückfindet", sagte Buchholz.

Ansprechpartner:
Harald Haase | Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus | Düsternbrooker Weg 94, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-4419 | Telefax 0431 988-4705 | E-Mail: pressestelle@wimi.landsh.de | Das Ministerium im Internet: https://schleswig-holstein.de/wirtschaftsministerium;
Dr. Horst Schmitt I Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit I Projensdorfer Straße 82, 24106 Kiel I Telefon: 0431 3395-5160 I E-Mail: nord.pressemarketing@arbeitsagentur.de

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Auswahl bestätigen

Mastodon