KIEL. Auch wenn die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein im Oktober gesunken ist, sieht Arbeitsminister Dr. Bernd Buchholz mit Sorge auf den kommenden Monat: "Angesichts der nach wie vor massiv steigenden Corona-Infektionen haben Bund und Länder gestern insbesondere harte Einschränkungen für die Gastronomie beschlossen, die den wirtschaftlichen Erholungstrend der letzten Wochen vorerst ausbremsen werden. "Umso wichtiger ist es, dass die vorgesehenen Ausfall-Prämien des Bundes – die auch den mittelbar betroffenen Betrieben zugesichert wurden – nun schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden", so Buchholz. Die Landesregierung werde weiterhin alles dafür tun, die Wirtschaft auch während der zweiten Corona-Welle zu stützen.

Nach den heute vorgelegten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit waren im Land 92.174 Arbeitslose registriert, 1,9 Prozent (-1.787) weniger im Vergleich zum Vormonat, aber 20,9 Prozent (+15.937) mehr im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,8 Prozent.

Als erfreulich bezeichnete Buchholz, dass die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen und Ausländer im Oktober weiter zurückgegangen ist. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren sank um 8,9 Prozent (-879) auf 8.979, die Zahl der arbeitslosen Ausländer um 2,4 Prozent (-517) auf 21.358. Ebenso stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach den vorläufigen Werten von August weiter. "Sowohl im Vergleich zum Vormonat, als auch im Vergleich zum Vorjahresmonat sind in konjunkturabhängigeren Branchen wie dem Gesundheits- und Sozialwesen weitere Arbeitsplätze entstanden", sagte Buchholz. Auch die Zahl der Betriebe in Kurzarbeit sei bislang weiter rückläufig.

Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt appellierte Buchholz an die Bewerberinnen und Bewerber und die Unternehmen: "Auch wenn sich die Lage derzeit wieder zuspitzt und die Unsicherheiten bei den Jugendlichen und den Unternehmen verständlicherweise groß sind, verringert eine Ausbildung das Risiko von Arbeitslosigkeit erheblich, sodass die Chancen, die eine Ausbildung bietet, nicht ungenutzt bleiben dürfen", so der Minister. Er verwies gleichzeitig auf die unterstützenden Angebote des Landes und der Bundesagentur für Arbeit. Der Fachkräftemangel sei eine riesige Herausforderung für den Arbeitsmarkt und dürfe nicht durch einen Rückgang an Ausbildungsplätzen verschärft werden.