In einer Haltung mit 76.000 Legehennen im Kreis Plön wurde Geflügelpest bestätigt. Landwirtschaftsminister Albrecht ruft zu erhöhter Vorsicht auf.
Letzte Aktualisierung: 07.03.2021
Schwerer Schlag für einen Geflügelbetrieb im Kreis Plön: Das Friedrich-Loeffler-Institut hat in einer großen Geflügelhaltung mit etwa 76.000 Legehennen im Kreis Plön einen weiteren Fall der Geflügelpest bestätigt. Alle Tiere müssen nun getötet werden, um ein Ausbreiten der Infektion zu vermeiden. So sieht es die Geflügelpest-Verordnung vor.
Dritter Ausbruch innerhalb von zwei Tagen
Der Kreis Plön ist somit der dritte Landkreis in Schleswig-Holstein, der innerhalb von zwei Tagen den Ausbruch der Geflügelpest in einer Geflügelhaltung amtlich festgestellt hat. Nachdem das Veterinäramt aufgrund vermehrter Todesfälle im Bestand vom Hoftierarzt unterrichtet worden ist, hatte es umgehend amtliche Proben entnommen. Die Untersuchungen am Landeslabor sind noch am selben Tag eingeleitet worden; Proben wurden zur Bestätigung an das Friedrich-Loeffler-Institut versendet.
Restriktionszonen für Geflügelhaltungen in der Nähe
In dem betroffenen Betrieb wurden Vorkehrungen nach der Geflügelpest-Verordnung angeordnet. So wurden unter anderem Restriktionszonen eingerichtet: Rund um den Betrieb befindet sich ein Sperrbezirk im Umkreis von drei Kilometern. Im Umkreis von mindestens zehn Kilometern um den Ausbruchsbetrieb besteht ein Beobachtungsgebiet. In diesen Zonen gelten bestimmte rechtlich Regelungen für Geflügelhaltungen, zum Beispiel ein Transportverbot für lebende Tiere. Weitere Informationen werden vom Kreis Plön zur Verfügung gestellt und sind der Allgemeinverfügung des Kreises zu entnehmen.
Wieder mehr Fälle im Land
Darüber hinaus hat das Friedrich-Loeffler-Institut 22 weitere Nachweise der Geflügelpest bei Wildvögeln in den Kreisen Dithmarschen, Ostholstein, Plön, Schleswig-Flensburg, Segeberg, Steinburg, Stormarn und der Hansestadt Lübeck bestätigt. Die Gesamtzahl der im aktuellen Geschehen bestätigten Nachweise bei Wildvögeln beträgt somit rund 485. Insgesamt sind seit Oktober 2020 rund 17.000 verendete Wildvögel in Schleswig-Holstein aufgefunden worden.
In neun schleswig-holsteinischen Geflügelhaltungen mit insgesamt rund 81.000 Tieren ist die Geflügelpest seither nachgewiesen worden. Bundesweit sind im Geflügelpest-Geschehen knapp 90 Haltungen in elf Bundesländern betroffen.
Minister appelliert an Betriebe
Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht wies während einer Pressekonferenz am Sonntag auf die steigenden Zahlen im Land und auf die schwierige Situation für die Betriebe hin. "Der Fall zeigt, dass sich die Situation im Land in Bezug auf das Geflügelpestgeschehen leider wieder verschärft." Nachdem seit Ende Dezember keine Fälle in Geflügelhaltungen mehr verzeichnen mussten, zeige die derzeitige Zunahme von Fällen bei Wildvögeln und Hausgeflügel, dass der Infektionsdruck aktuell wieder deutlich zugenommen hat.
Ich appelliere an alle Halterinnen und Halter von Geflügel, die bestehenden Hygienemaßnahmen zum Schutz der Bestände aufrechtzuerhalten und wo immer erforderlich zu optimieren.
Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Jan Philipp Albrecht
Bürgerinnen und Bürger können beim Monitoring zur Geflügelpest mithelfen. Wer tote Vögel entdeckt, sollte sie nicht anfassen, sondern dem zuständigen Veterinäramt melden. Bei Verdacht auf Geflügelpest sollten Geflügelhalterinnen und -halter unverzüglich das zuständige Veterinäramt informieren. Zuletzt grassierte die Geflügelpest im Winter 2016/2017 in Schleswig-Holstein: Die seinerzeit nachgewiesenen Geflügelpestviren der Subtypen H5N8, H5N5 und der im Jahr 2018 festgestellte Subtyp H5N6 stellen vor allem eine Gefahr für Vögel dar. Es wurden keine Infektionen von Menschen beobachtet.
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