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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Lebensräume für Tiere und Pflanzen schützen

Immer mehr Arten, immer mehr Lebensräume gehen verloren. Umweltminister Albrecht stellt daher die Biodiversitätsstrategie vor.

Letzte Aktualisierung: 17.02.2021

Zu sehen ist die typisch schleswig-holsteinische Knicklandschaft mit Feldern, Hecken und Bäumen
Rund 55.000 Kilometer lang ist das Netz an Knick- und Feldhecken in Schleswig-Holstein - ein besonderer Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Eine lebenswerte Natur ist existenziell. Sie ist Grundlage für jegliches Leben. Die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu erhalten, ist schon in Artikel 20a des Grundgesetzes und auch in der schleswig-holsteinischen Landesverfassung festgeschrieben. Doch landesweit ist ein Trend zu beobachten: Immer mehr Arten, immer mehr Lebensräume gehen verloren. Dieser Verlust wirkt sich auch auf die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur aus. Darum hat Umweltminister Jan Philipp Albrecht nun die Eckpunkte einer neuen Strategie vorgestellt. Ihr Ziel: die biologische Vielfalt im Land zu erhalten, eine Trendwende einzuleiten und Umweltressourcen effizient zu schützen.

Fast die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten des Landes auf Roten Listen

"Jeden Tag stirbt ein Stück Natur in unserem wunderschönen Bundesland. Die Vielfalt der Arten schwindet, die Zahl der Insekten geht zurück. Um die biologische Vielfalt zu sichern, brauchen wir eine echte Trendumkehr. Eine neue Biodiversitätsstrategie soll dabei den Weg in das kommende Jahrzehnt weisen", sagte Albrecht.

Das Problem ist akut: Derzeit sind nach Angaben der Fachbehörden 48 Prozent der Tier- und Pflanzenarten des Landes in den Roten Listen der gefährdeten Arten aufgeführt, Tendenz steigend. Knapp 1000 Arten gelten in Schleswig-Holstein als ausgestorben oder verschollen – besonders ausgeprägt sind diese Rückgänge bei Insekten. Allein von den 45 Arten heimischer Süßwasserfische gelten derzeit 24 als gefährdet.

Und genau da setzt die Biodiversitätsstrategie an: In ihrem Mittelpunkt stehen der Erhalt und die Entwicklung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Für Küsten, Moore, Heiden und Gewässer – all die typischen, schleswig-holsteinischen Landschaften - werden Ziele und Maßnahmen beschrieben. Zudem sollen sie miteinander vernetzt werden. Denn wenn Moore renaturiert und Wälder positiv entwickelt werden, entstehen zugleich positive Effekte für den Klimaschutz.

Jeden Tag stirbt ein Stück Natur in unserem wunderschönen Bundesland. Um die biologische Vielfalt zu sichern, brauchen wir eine echte Trendumkehr.

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Jan Philipp Albrecht

Was ist Biodiversität?

Biodiversität ist das auf der Erde existierende Leben in seiner gesamten Vielfalt. Der Begriff umfasst die verschiedenen Lebensformen (Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen, Bakterien), die unterschiedlichen Lebensräume (Ökosysteme wie Wälder oder Gewässer) sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten (etwa Unterarten, Sorten und Rassen). Die Biodiversität ist damit Grundlage und Potenzial sämtlicher Lebensprozesse und Ökosystemleistungen auf unserem Planeten.

Ein wichtiges Element der Biodiversitätsstrategie ist die Entwicklung einer ausgeprägten grün-blauen Infrastruktur. Im Land zwischen den Meeren mit den prägenden Küsten sowie ausgedehnten Seen- und Fließgewässerlandschaften müsse der Begriff der grünen Infrastruktur um die blaue Infrastruktur erweitert werden, erklärt Umweltminister Albrecht: "Wir brauchen leistungsstarke ökologische Verbundsysteme von der Küste über landwirtschaftlich genutzte Flächen und natürliche Landschaften bis hin zu den urbanen Räumen. Ziel ist es, auf 30 Prozent der Landesfläche einen guten ökologischen Zustand zu etablieren."

Zwei Prozent der Landesfläche als Wildnisgebiet

Dabei sollen bis 2030 mindestens 15 Prozent der Landesfläche als Schutzgebiets- und Biotopsverbundsystem wirken können. Zwei Prozent der Landesfläche sollen sich als Wildnisgebiete weitgehend eigendynamisch und ungestört entwickeln können.

"Um Biodiversität zu schützen, müssen die naturnahen Lebensräume und gewachsenen Kulturlandschaften erhalten, Flächennutzungen extensiviert, Lebensräume renaturiert und vernetzt sowie die anhaltende Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr reduziert werden", so Albrecht. Um diese Prozesse noch stärker in Gang zu setzen und langfristig zu verankern, brauche es die richtigen politischen Rahmenbedingungen, finanzielle Anreize, die gesellschaftliche Begleitung und auch eine Bildungsinitiative zur Biodiversität – vom frühkindlichen bis zum universitären Bereich als Investition für die Zukunft.

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