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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Sicher an beiden Küsten

In seiner ersten Regierungserklärung im Landtag hat Umweltminister Jan Philipp Albrecht das Küstenschutzkonzept des Landes vorgestellt.

Letzte Aktualisierung: 13.02.2019

Ein Mann steht an einem Pult und hält eine Rede.
Umweltminister Jan Philipp Albrecht im Landtag.

Schleswig-Holsteins Küstenlinie ist rund 1.100 Kilometer lang – das entspricht etwa der Strecke zwischen Kiel und Genf (Schweiz). Das Meer habe Schleswig-Holstein und seine Bewohner immer beschäftigt, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht im Landtag: "Küstenschutz ist für uns wirklich systemrelevant. Das betrifft Einheimische, die Natur, aber auch Wirtschaft und Tourismus."

350.000 Menschen betroffen

Ohne Deiche würden bei einer Sturmflut fast 4.000 Quadratkilometer Küstengebiet überschwemmt – rund ein Viertel der Landesfläche. Die 350.000 dort lebenden Schleswig-Holsteiner müssten geschützt werden, sagte Albrecht. Rund 90 Prozent dieser Flächen lägen an der Westküste und der Elbe, aber auch die Ostküste sei betroffen.

Dem Klimawandel begegnen

Denn insbesondere hier tragen Sturmfluten die sandigen Ufer ab und unterspülen die Steilküsten – eine besondere Herausforderung für die vom Tourismus abhängigen Gemeinden an der Ostsee. Durch den Klimawandel steige der Meeresspiegel und verändere die Küsten, sagte Albrecht. Er rechne sogar damit, dass der Weltklimarat seine Prognosen zum Meeresspiegelanstieg im Spätsommer nach oben korrigieren werde. Schleswig-Holsteins Küsten seien verletzlich, betonte der Minister. Deshalb sei der Klimaschutz maßgeblich für die Sicherheit an den Küsten – und damit ein besonderes Anliegen der Landesregierung.

Doch schon jetzt bereite sich das Land auf die Folgen der Erderwärmung vor. So würden etwa Deiche höher und stabiler gebaut, um gegen den steigenden Meeresspiegel und stärkere Sturmfluten gewappnet zu sein. "Damit ist Schleswig-Holstein weltweit Vorreiter in der Berücksichtigung des Klimawandels beim Küstenschutz", erklärte Albrecht.

Millionen für den Küstenschutz

Schon heute seien 433 Kilometer der gesamten Küstenlinie durch Landesdeiche geschützt, sagte der Minister. Die Küstenschützer hätten festgestellt, dass bestehende Deiche auf rund 93 Kilometern verstärkt werden müssten. Dies geschehe nun nach und nach, sagte Albrecht. Ein Beispiel dafür sei etwa die Deichverstärkung Dahme-Rosenfelde in der Lübecker Bucht – mehr als 20 Millionen Euro hatte die Landesregierung dafür in die Hand genommen. Mit weiteren 32 Millionen Euro hatte das Land darüber hinaus Hochwasserschutzanlagen in Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Heiligenhafen gefördert. Diese hätten ihre Bewährungsproben bei den Sturmfluten 2017 und 2019 bestanden, stellte der Minister fest.

Doch ebenso wichtig wie der Bau und die Verstärkung der Deiche sei deren laufende Unterhaltung durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz, sagte Albrecht. Für die regelmäßige Wartung stünden jährlich rund 23 Millionen Euro zur Verfügung. Kritik wegen der angeblichen Ungleichbehandlung von Ost- und Westküste wies der Minister zurück. Für beide Landesteile bestünden dieselben Vorsorgeprinzipien. Unterschiede ergäben sich ausschließlich aus den unterschiedlichen Rahmenbedingungen beider Küsten.

Derzeit werde gemeinsam mit Experten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel eine Strategie erarbeitet, um den Sedimenthaushalt an der Ostküste zu verbessern – ähnlich wie bei der bereits existierenden Wattenmeerstrategie 2100 für die Westküste. Dazu zähle unter anderem, dass Bau- oder Küstenschutzvorhaben nur im Einklang mit den die Küste gestaltenden physikalischen Prozessen erfolgen dürften: "Wir müssen mit der Natur bauen und nicht gegen sie."

Küstenschutz und Tourismus

An den durch Sturmfluten gefährdeten Küsten seien Strategien für eine nachhaltige Nutzung erforderlich, sagte Albrecht. Im Landesentwicklungsplan seien deshalb Vorranggebiete für den Küstenschutz ausgewiesen worden, in denen keine neuen Gebäude gebaut werden dürfen. Dies soll gewährleisten, dass stets genügend Raum für nötig werdende Deichverstärkungen vorhanden ist. Der Minister betonte, Tourismus und Küstenschutz seien gemeinsam möglich. "Aber wir dürfen die Gefahren und natürlichen Effekte nicht unterschätzen. Alle Beteiligten – auch das Land – müssen ihre Verantwortung erkennen und risikobewusst handeln."

Soforthilfen für die Ostküste

"Klar ist für uns bei all dem aber auch: Wenn in den Tourismusregionen Not am Mann ist, dann helfen wir schnell und unkompliziert", betonte Albrecht. Deshalb habe die Landesregierung Soforthilfen in Höhe von einer Million Euro beschlossen – für die Reparatur der Sturmschäden aus dem Januar zu reparieren und eine erfolgreiche Sommersaison 2019.

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