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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Gemeinsam vorbereitet

Mitarbeiter des Landes und der Kreise haben gemeinsam mit Kollegen aus Hamburg den Ernstfall geprobt – den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest.

Letzte Aktualisierung: 20.11.2018

Wildschweine
Wildschweine könnten den gefährlichen ASP-Erreger im Land verbreiten.

Die Befürchtungen sind eingetreten: an mehreren Stellen in Schleswig-Holstein und Hamburg haben Menschen tote Wildschweine entdeckt, die mutmaßlich an der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verendet sind. Wie die Zahnräder einer gut geölten Maschine greifen nun Meldestellen, Veterinärbehörden, Bundeswehr und Verwaltung ineinander, um der Lage Herr zu werden. Und obwohl es sich bei der ganzen Sache nur um eine Übung handelt, sind alle Teilnehmer hochkonzentriert.

Es ist bereits das zweite Mal, dass Mitarbeiter der Kreise und des Landes gemeinsam den Umgang mit einem Ausbruch der Tierseuche trainieren – dieses Mal beteiligt sich auch die Freie und Hansestadt Hamburg. "Schleswig-Holstein muss für den Ernstfall gerüstet sein", sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht. "Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Die Bekämpfung der Seuche im Falle eines Ausbruchs in einer Wildschweinpopulation ist besonders anspruchsvoll und erfordert eine gute Einbindung und Abstimmung aller Beteiligten."

Krisenmanagement erproben

Bei der Übung ging es vor allem darum, die Kommunikationswege der Behörden auf die Probe zu stellen. Die Veterinärbehörden vor Ort erhielten erst mit Übungsbeginn die Koordinaten der fiktiven Ausbrüche. Einer der simulierten Fundorte lag auf einem Bundeswehrgelände, um auch das Zusammenspiel von Zivilbehörden und Militär zu üben. Die Veterinärbehörden in den betroffenen Gebieten legten dann die Größe der notwendigen Restriktionsgebiete fest – unterstützt wurden sie dabei von einer speziellen Krisenmanagementsoftware des Friedrich-Loeffler-Instituts.

Innerhalb der Restriktionsgebiete gelten besondere Regeln für Schweinezüchter: Weder lebende Tiere, noch deren Erzeugnisse, dürfen den Hof verlassen. Dazu gelten strenge Vorschriften für Schutzkleidung und regelmäßige Desinfektion. Erkrankt ein Tier im Stall an der Seuche, müssen alle anderen Tiere auch getötet werden, damit sich die Krankheit nicht ausbreiten kann.

Grenzübergreifende Zusammenarbeit

Drei Personen in weißen Ganzkörperanzügen verpacken ein Wildschwein in einen Plastiksack.
In Schutzkleidung übten die Bergungsteams den Abtransport verendeter Wildschweine. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) In Schutzkleidung übten Bergungsteams im Juni den Abtransport verendeter Wildschweine.

"Bei der heutigen Tierseuchenübung wurde je ein fiktiver Ausbruch beim Wildschwein an vier verschiedenen Stellen des Landes Schleswig-Holstein simuliert", sagte Albrecht. Ein weiterer fiktiver Ausbruch erfolgte auf Hamburger Gebiet. Dieser fünfte Fund lag nahe der Grenze, weshalb ein länderübergreifendes Restriktionsgebiet eingerichtet werden musste.

Für jeden einzelnen fiktiven ASP-Fall werden entsprechende Lageberichte erstellt, die durch die Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) und das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) zu einem Gesamtlagebericht zusammengefasst werden. Die Erkenntnisse aus der Übung würden nun ausgewertet und in die Planung weiterer Sicherheitsvorkehrungen einbezogen, sagte Albrecht.

Für Menschen ungefährlich

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und Viruserkrankung der Haus- und Wildschweine. Sie führt nach kurzem, fieberhaftem Krankheitsverlauf zum Tod, ist jedoch für andere Tiere oder den Menschen ungefährlich. Die Seuche wurde 2007 aus Afrika erstmalig nach Georgien verschleppt und breitet sich seither in Osteuropa aus. Im April 2018 wurden erste Fälle bei Wildschweinen in Ungarn festgestellt.

Im Juni hatten die Behörden in Schleswig-Holstein schon einmal eine Tierseuchenübung veranstaltet. Damals war es in erster Linie um Möglichkeiten gegangen, die Seuche so schnell wie möglich einzudämmen – etwa durch die Suche nach Wildschweinkadavern, Labortests auf ASP sowie die sichere Bergung vom Fundort. Zudem wurde zu Demonstrationszwecken eine Teilstrecke des Elektrozaunes aufgebaut, der im Seuchenfall weitere infizierte Tiere in dem Ausbruchsgebiet festhalten soll.

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