Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht sieht die Kommunen in einer Schlüsselposition für den Klimaschutz – und will weitere Hürden abbauen.
Letzte Aktualisierung: 01.11.2018
"Die Kommunen machen die Energie- und Wärmewende in Schleswig-Holstein mit zahlreichen Projekten auf lokaler Ebene für alle sichtbar. Damit sind sie elementar für den Klimaschutz", sagte Albrecht bei der 10. Klima- und Energiekonferenz des Städte-und Gemeindetages in Rendsburg. Die Klimaziele könnten nur erreicht werden, wenn einerseits die Energieeffizienz steige und andererseits verstärkt auf erneuerbare Energien gesetzt werde. "Insbesondere in den Bereichen Verkehr und Wärme gibt es noch sehr viel zu tun", sagte der Minister.
Sektorenkopplung ausbauen
Für die Kommunen sei es deshalb entscheidend, die Sektorenkopplung weiter voranzutreiben, betonte Albrecht. "Wir müssen die erneuerbaren Energien umfänglich nutzen, beispielsweise auch für die Wärme- und Speichertechnologien. Hier haben sich die Kommunen bereits auf den Weg gemacht und probieren Neues aus. Sie zeigen den Pioniergeist, den wir brauchen." Als Beispiele nannte er die im September in Breklum in Betrieb genommene Freiflächensolarthermieanlage und den Batteriespeicher in Bordesholm. Die 652 Quadratmeter große Anlage in Breklum versorgt mit 132 Sonnenkollektoren mehr als 60 Haushalte sowie öffentliche Einrichtungen mit CO 2-neutraler Wärme. Der Batteriespeicher in Bordesholm soll die Bürger mit grünem Strom versorgen, falls es zu Versorgungsengpässen kommt. Das Land hatte das Projekt mit 1,68 Millionen Euro gefördert.
Hürden abbauen
Insbesondere der Wärmesektor benötige in Zukunft mehr Aufmerksamkeit. "Wärmenetze können die ideale Infrastruktur sein, um erneuerbare Energien kosteneffizient in den Wärmemarkt zu integrieren", sagte Albrecht. Bislang würden Konzepte zur nachhaltigen Wärmeversorgung häufig jedoch nicht umgesetzt. "Das muss sich in Zukunft ändern. Hier wird eine wichtige Chance vertan, bereits heute die Weichen hin zu einer nachhaltigen, CO 2-armen Wärmeversorgung zu stellen. Wir unterstützen daher als Land den technologieoffenen Ausbau im Wärmesektor in Schleswig-Holstein", sagte der Minister.
Eine weitere wichtige Stellschraube beim Klimaschutz sieht Albrecht im Verkehrssektor. Elektrische Antriebe seien energieeffizienter, emissionsärmer, leiser und langfristig sogar kostengünstiger als die fossilen Alternativen, erklärte Albrecht. Die Landesregierung setze sich deshalb für eine nachhaltige Mobilität ein. So hatte etwa das Kabinett im Juli beschlossen, die "Landesstrategie Elektromobilität" zu aktualisieren. Der Fokus liege dabei auf einem elektrischen Nahverkehr, zusätzlichen E-Ladesäulen sowie dem Ausbau von E-Carsharing-Konzepten. Darüber hinaus werde die Einrichtung von Dörpsmobilen landesweit gefördert, sagte der Minister.
Hilfe für Städte und Gemeinden
2014 hatte das Land die Energie- und Klimaschutzinitiative ins Leben gerufen. Sie unterstützt die Kommunen unter anderem dabei, ein Klimaschutzkonzept zu entwickeln, kommunale Gebäude zu sanieren oder Mittel aus Bundesförderprogrammen zu beantragen. Weitere Informationen
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