Mehr als 200 Landwirte sowie 150 Gemeinden und Unternehmen haben kostenloses Saatgut vom Umweltministerium auf ihren Freiflächen ausgesät.
Letzte Aktualisierung: 14.09.2018
In einer immer intensiveren Landnutzung bieten Blühflächen bis in den Spätsommer hinein Zuflucht, Nahrung und Rückzugsraum für Insekten und Feldvögel. Um diese Flächen auszuweiten, hat das Umweltministerium zu Beginn des Jahres die Initiative "Schleswig-Holstein blüht auf" gestartet: Landwirte, Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen konnten dazu vom Umweltministerium kostenloses Saatgut für große Acker- und Freiflächen anfordern. Die Nachfrage war immens, wie Staatssekretärin Anke Erdmann in Neumünster feststellte. Die Stadt legt gerade auf zwei Flächen mit insgesamt einem Hektar neue Blühflächen an.
Überwältigende Bilanz
"Es ist beeindruckend, wie groß das Engagement ist - und zwar aus ganz verschiedenen Bereichen der Gesellschaft", sagte Erdmann. "Von Landwirtinnen und Landwirten über die Kommunen bis hin zu Unternehmen: Der Wunsch, dem Artensterben etwas entgegenzusetzen, ist offensichtlich da. Wir haben mit unserem Programm einen Nerv getroffen." Insgesamt gingen 900 Anfragen aus dem ganzen Land beim Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) ein, der für die Koordinierung und Umsetzung der Initiative zuständig ist. "Die Bilanz ist überwältigend, wir mussten auch noch mal Mittel nachschießen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden", sagte Erdmann.
Langfristige Wirkung angestrebt
Im Frühjahr streuten 202 Landwirte die einjährige Blühmischung "Bienenweide" auf insgesamt 315 Hektar Fläche aus. Die Mischung aus insgesamt 13 Kulturpflanzen wie beispielsweise "Bienenfreund" und "Sonnenblume" sorgt seit Juni für zusätzliche Blüten in der Ackerlandschaft. Mit dem Spätsommer läuft nun der zweite Teil der Initiative an, der sich hauptsächlich an Kommunen, Unternehmen, Kirchen und Vereine richtet. Im Gegensatz zu den einjährigen Mischungen auf den Ackerflächen wird dieses Saatgut langfristig angelegt und soll dauerhaft für bunte Wiesen sorgen.
"Auch hier war die Resonanz unerwartet groß. Etwa jede siebte Gemeinde des Landes wollte bei der Kampagne dabei sein", sagte Erdmann. Verteilt über ganz Schleswig-Holstein werden so in diesem Herbst 55 Hektar Grünflächen mit 1.100 Kilogramm gebietsheimischem Saatgut aufgewertet. Dazu wurden neun unterschiedliche Saatmischungen entwickelt, die nur Saatgut von heimischen Wildpflanzen enthalten, an die auch die hiesigen Insekten angepasst sind.
Kontakt DVL
Programm SH blüht auf E-Mail: SH-blueht-auf@lpv.de
Programm wird fortgesetzt
Da bereits zahlreiche weitere Kommunen ihr Interesse an der Aktion signalisiert haben, soll "Schleswig-Holstein blüht auf" voraussichtlich auch 2019 fortgeführt werden. Der DVL bietet daher auch künftig für interessierte Landwirtinnen und Landwirte, Kommunen und Unternehmen eine gezielte Beratung an und erstellt derzeit einen Leitfaden. Ansprechpartnerin dort ist Wiebke Schoenberg.
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